Polizei : Newsletter Nr. 200, Oktober 2016

 1)   Deutsche Flüchtlingspolitik zwischen Willkommenskultur und Politik der Abschottung
 2)   Rücklaufquoten in Online-Surveys erhöhen
 3)   Die Angst der Mittelschicht vor dem sozialen Abstieg: eine Längsschnittanalyse 1984-2014
 4)   Transnationale organisierte Kriminalität
 5)   Tödlicher Schusswaffengebrauch durch Polizisten in den USA
 6)   Verhöre mit Verdächtigen, Geständnisse und damit zusammenhängende Faktoren
 7)   Betrunkene Zeugen keine schlechteren Zeugen
 8)   Geheimdienste vor Gericht
 9)   Community-Policing und Polizeireform in Post-Konflikt-Staaten
10)  Britische Polizei setzt Taser in ca. 10.000 Fällen ein
11)  Strategische Preisgabe von Beweisen
12)  Bodycams bei der Polizei
13)  Bodycams in NRW?
14)  Elektronisch überwachte Ge- und Verbotszonen im Rahmen der Führungsaufsicht
15)  Polizei und Menschen in psychischen Krisen
16)  Polizeireform und die Gestaltungskraft des Rechts
17)  Private Gefängnisse in den USA. Ein Insiderbericht
18)  Einbruchslandkarte
19)  Drogenpolitik im Ausland
20)  Music, Awareness und Solidarity
 
1) Deutsche Flüchtlingspolitik zwischen Willkommenskultur und Politik der Abschottung
Die Zeitschrift „Vorgänge“ beschäftigt sich in ihrer Ausgabe Nr. 214 (September 2016) intensiv mit der Thematik. Das Heft ist auch online verfügbar unter http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=359
 
 
2) Rücklaufquoten in Online-Surveys erhöhen
Die Möglichkeit, ein personalisiertes Feedback zu erhalten und über sich selbst etwas zu erfahren erhöht die Teilnahmebereitschaft und Motivation der befragten Personen und auch die Genauigkeit der Antworten. http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.541498.de
 
 
3) Die Angst der Mittelschicht vor dem sozialen Abstieg: eine Längsschnittanalyse 1984-2014
Viele Studien haben gezeigt, dass die Abstiegsangst in der deutschen Mittelschicht in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Diese Veröffentlichung untersucht, wie sich diese Sorgen über den langen Zeitraum von 30 Jahren entwickelt haben. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust stieg in allen gesellschaftlichen Schichten an, aber war in der mittleren Mittelschicht am stärksten. http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.541647.de
 
 
4) Transnationale organisierte Kriminalität
Ein “White paper” des Europarates mit einer Bestandsaufnahme zu transnationaler organisierter Kriminalität steht zur Verfügung unter http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=361
 
 
5) Tödlicher Schusswaffengebrauch durch Polizisten in den USA
5.    Tödlicher Schusswaffengebrauch durch Polizisten in den USA Eine „Bilanz“ von Recherchen der Washington Post, mit einem statischen Überblick und Einzelfall-Beschreibungen für 2015 und 2016 findet sich auf  https://www.washingtonpost.com/graphics/national/police-shootings/
 
 
6) Verhöre mit Verdächtigen, Geständnisse und damit zusammenhängende Faktoren
Verdächtige, die noch nie in Haft gewesen waren und entweder unspezifisch-hohen oder beziehungsfokussierten Verhören unterzogen wurden, legten mit größerer Wahrscheinlichkeit Geständnisse ab. Personen, die beziehungsfokussierte Verhöre hatten, fühlten sich mit ihren Geständnissen zufrieden und gaben im Prozess eher ihre Schuld zu. http://link.springer.com/article/10.1007/s11896-015-9179-0
 
 
7) Betrunkene Zeugen keine schlechteren Zeugen
Eine Studie der Universität Winchester konnte zeigen, dass betrunkene Testpersonen genauso verlässliche Zeugenangaben machen können wie nüchterne. Quelle: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/acp.3209/abstract
 
 
8) Geheimdienste vor Gericht
Eine Webseite der Humanistischen Union stellt Dokumente zum Forum und Tribunal „Geheimdienste vor Gericht“ zur Verfügung: http://www.geheimdienste-vor-gericht.de .
 
 
9) Community-Policing und Polizeireform in Post-Konflikt-Staaten
Der Lehrstuhl für Kriminologie der Ruhr-Universität Bochum ist seit 2015 Partner in dem EU-Forschungsprojekt „Information Communication Technologies for Community Oriented Policing (ICT4COP)“. Blogartikel und Policy Briefs zu den Themen Polizei, Post-Konfliktstaaten und Technologie sowie ein Projektmagazin stehen im Netz zur Verfügung unter http://www.communitypolicing.eu.
 
 
10) Britische Polizei setzt Taser in ca. 10.000 Fällen ein
2015 wurde in England und Wales in insgesamt mehr als 10.000 Fällen vom Taser Gebrauch gemacht, tatsächlich abgefeuert wurde die Waffe in 1.921 Fällen. Quelle: http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=362
 
 
11) Strategische Preisgabe von Beweisen
In investigativen Verhören legt die Polizei den Verdächtigen oft ihre Beweise vor. Psychologen haben strategische Vorgehensweisen entwickelt, nach denen die Polizei die Beweise vorlegen kann, um Verdächtige bei Lügen zu erwischen oder um aus den Verdächtigen mehr Informationen herauszubekommen. Ein Artikel schlägt einen neuen Weg vor, wie die Polizei Beweise preisgeben sollte. http://psycnet.apa.org/journals/law/22/3/306/
 
 
12) Bodycams bei der Polizei
Dies ist die erste Studie, die die Einstellung der Führungsetagen in der Strafverfolgung zu Körperkameras misst. Die Haupterkenntnisse zeigen, dass nach der Wahrnehmung des Führungsstabs Körperkameras Beamtenentscheidungen über den Einsatz von Gewalt bei Zusammentreffen mit Bürgern beeinflussen werden und dass die Polizei zögerlicher beim Einsatz notwendiger Gewalt in Zusammentreffen mit der Öffentlichkeit sein wird. Die befragten Personen sind auch der Meinung, dass die Medien Körperkameradaten verwenden werden, um die Polizei bloßzustellen. Quelle: http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=363
 
 
13) Bodycams in NRW?
Im Rahmen einer Landtagsanhörung wurde in NRW ein Gesetzesentwurf zur Einführung von Bodycams bei der Polizei in NRW diskutiert. Die Stellungnahmen der Sachverständigen sind verfügbar unter http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=368
 
 
14) Elektronisch überwachte Ge- und Verbotszonen im Rahmen der Führungsaufsicht
Eine empirische Analyse der Anordnungspraxis und Erwartungen an diese Maßnahme liefert eine Masterarbeit an der Universität Hamburg. Die Arbeit bietet einen historischen Abriss zur Entwicklung von elektronischer Überwachung, zur Implementierung im deutschen Sanktionsrecht und zur Umsetzung. Verfügbar unter http://www.rehbeinkrim.de
 
 
15) Polizei und Menschen in psychischen Krisen
Die Polizei trifft routinemäßig auf Menschen in psychischen Krisen. Dabei besteht ein hohes Risiko, dass solche Situationen fehlinterpretiert und falsch gehandhabt werden, vor allem, wenn Beamte nicht erkennen, dass die Person in einer Krise steckt. Beamte, die keine Schulung zur Erkennung von psychischen Gesundheitsproblemen bekommen hatten, können mit geringerer Wahrscheinlichkeit psychische Krankheiten bei Zusammentreffen mit Bürgern richtig identifizieren. Menschen wiederum, die an psychischen Gesundheitsproblemen leiden, sind mit höherer Wahrscheinlichkeit streitlustig, respektlos oder feindselig der Polizei gegenüber. Quelle: http://urbn.is/2af66Ia
 
 
16) Polizeireform und die Gestaltungskraft des Rechts
Clemens Arzt berichtet über Polizeireform in Indien, Begrenzung polizeilicher Befugnisse und die Schwierigkeit, mittels rechtlicher Regelungen Einfluss auf Reformprozesse innerhalb der Polizei zu nehmen. Quelle: http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=364
 
 
17) Private Gefängnisse in den USA. Ein Insiderbericht
Vier Monate hat ein Reporter als Wärter in einem Privatgefängnis in den USA gearbeitet. Der Bericht findet sich hier: http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=365
 
 
18) Einbruchslandkarte
Finanzscout 24 hat eine Sonderseite zum Thema „Wohnungseinbrüche“ veröffentlicht, auf der eine interaktive Einbruchskarte auf Basis der PKS-Daten gezeigt wird. http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=366
 
 
19) Drogenpolitik im Ausland
Ein Sonderheft der Zeitschrift stellt drogenpolitische Entwicklungen in verschiedenen Staaten vor. Quelle: http://www.tandfonline.com/toc/gppr20/17/4 Der Einführungsbeitrag ist als pdf frei verfügbar unter http://www.tandfonline.com/toc/gppr20/17/4
 
 
20) Music, Awareness und Solidarity
Die "taz" berichtete über die Musikerin Antye Greie und den Kampf der Frauen in Kurdistan http://www.taz.de/!5305020/ Das Album wurde bislang schon 35.000 Mal gehört. Die Musik kann unter der folgenden Adresse aufgerufen werden: http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=367. Sehr eindrucksvoll auch das Video mit dem Song von Viyan Peyman vor der Kulisse des zerstörten Kobane. https://www.youtube.com/watch?v=VCziYTEcOg8