Polizei : Newsletter Nr. 208, Juni 2017

 1)   Zusammenhalt, Bedrohung und Verbrechensfurcht: Das Flüchtlingsproblem wie es von den Einwohnern Israels wahrgenommen wird
 2)   Über die Kunst des Vernehmens – „Wenn alles raus muss“
 3)   Sicherere Städte: Strategien für eine globalisierte Welt
 4)   Predictive Policing
 5)   Gewalt gegen Polizeibeamte
 6)   Plural Policing in Europa
 7)   Think-Tank-Ranking
 8)   Programme gegen islamistisch motivierte Radikalisierung
 9)   Scottish International Policing Conference 2016
10)  Die Folgen polizeilicher Kontrolle von Prostitution
11)  Medien – Kriminalität – Kriminalpolitik
12)  Drogen im Strafvollzug
13)  Neue Internet-Plattform mit Informationen zur Entwicklung einer nachhaltigen und wirkungsorientierten Kriminalpolitik
14)  Mitteilungsblatt zu europäischer Polizeiwissenschaft und –forschung
15)  Polizeiliche Verwendung des TASER ® X26
16)  Neurowissenschaftliche Anwendungsweisen im Jugendstrafjustizsystem
17)  Migration in der EU: Von der Familie getrennte Kinder
18)  Nutzung des Internets zu terroristischen Zwecken
 
1) Zusammenhalt, Bedrohung und Verbrechensfurcht: Das Flüchtlingsproblem wie es von den Einwohnern Israels wahrgenommen wird
Die Studie beschäftigt sich mit der Konzentration afrikanischer Flüchtlinge in den südlichen Stadtteilen Tel Avivs. Sorgen im Stadtteil stellten sich als Funktion der Verbrechensfurcht, wahrgenommenem Risiko und gemeinschaftlichem Zusammenhalt heraus. Die Wahrnehmung einer symbolischen Bedrohung spielt eine viel wichtigere Rolle als ein reelles Gefühl der Bedrohung oder Furcht vor sozio-ökonomischer Konkurrenz. Quelle: http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/15377938.2016.1187237
 
 
2) Über die Kunst des Vernehmens – „Wenn alles raus muss“
In einem Gespräch mit der ZEIT schildert ein seit Jahrzehnten in Mordermittlungen tätiger Polizeibeamter, was man seiner Meinung nach mitbringen muss, um ein guter Ermittler zu sein. Ebenso wird erläutert, warum es Tätern einfacher fällt, ein Geständnis vor Fremden abzulegen, welches Geschick hierbei als vernehmende Person erforderlich ist und inwieweit ein Geständnis sowie das Empfinden von Reue für den Täter befreiend sein können. http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=427
 
 
3) Sicherere Städte: Strategien für eine globalisierte Welt
Die sicherheitspolitischen Herausforderungen einzelner Städte sind immer stärker das Ergebnis einer Überschneidung von regionalen Schwachstellen und Zuströmen über Landesgrenzen hinweg. Staaten sind von der destabilisierenden Auswirkung dieser Zuströme illegaler Waren und den damit zusammenhängenden Herausforderungen des organisierten Verbrechens, Korruption und Terrorismus betroffen. Diese Phänomene sind eine Bedrohung für die Sicherheit, die Entwicklung und die Lebenschancen der Menschen. Da erwartet wird, dass bis zum Jahr 2030 zwei Drittel der bestehenden Weltbevölkerung dann in Großstädten leben wird, sind und werden diese Herausforderungen ein besonders akutes Problem der Großstädte auf der ganzen Welt sein. http://ibz.fb.emailing.belgium.be/c3277/e2804052/hf6a1f/l121800/document.pdf
 
 
4) Predictive Policing
Das Ziel dieser Methode ist, vorauszusagen wo und wann in der Zukunft eine Straftat  stattfinden wird. Die Studie bietet einen Überblick zu Theorien, Techniken und Annahmen, die in den verschiedenen Vorhersagetools eingebettet sind, und hebt drei Hauptprobleme der Nutzung algorithmischer Vorhersage hervor. http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10439463.2016.1253695
 
 
5) Gewalt gegen Polizeibeamte
Der Artikel untersucht aktuelle Trends bei Angriffen auf Beamte der Strafverfolgungsbehörden und konzentriert sich auf räuberische statt auf reaktive Angriffe. Es werden Konzepte affektiver im Gegensatz zu räuberischer Gewalt dargestellt und Hilfe zum Verständnis gezielter Gewalt gegen Beamte, wie man das Risiko bewertet und wie man damit umgeht. http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=428
 
 
6) Plural Policing in Europa
Bezugnahmen auf „Plural Policing“ und „Polizeiarbeit jenseits der Polizei“ sind in vielen Diskussionen zu Polizeiarbeit in spätmodernen Gesellschaften üblich geworden. Ein Sonderband der Zeitschrift „Policing and Society” bietet Informationen dazu, inwieweit Richtlinien, Praktiken und Narrative um Plural Policing den Einfluss bestimmter Geschichtsereignisse und Geografie widerspiegeln und konzentriert sich auf Aspekte von Verhältnissen und Regierungsführung in sechs Rechtssystemen in Nord- und Westeuropa.http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10439463.2016.1220554
 
 
7) Think-Tank-Ranking
Beim jährlichen Think-Tank-Ranking der University of Pennsylvania belegt die Konrad-Adenauer-Stiftung Platz 16 von 175 weltweit und ist damit bester deutscher think tank.  http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=429
 
 
8) Programme gegen islamistisch motivierte Radikalisierung
Eine Systematisierung von in Deutschland angebotenen und durchgeführten (Präventions-)Programmen gegen islamistisch motivierte Radikalisierung außerhalb des Justizvollzuges wurde vom Institut für interdisziplinäre Gewalt und Konfliktforschung in Bielefeld durchgeführt und vom Deutschen Forum für Kriminalprävention DFK veröffentlicht. Die Langfassung findet sich hier: http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=430
 
 
9) Scottish International Policing Conference 2016
Für die Vorträge bei der Konferenz “Policing: Localism in a globalising world” sind  Podcasts und eine PowerPoint-Präsentation verfügbar unter http://www.sipr.ac.uk/events/IPC2016.php
 
 
10) Die Folgen polizeilicher Kontrolle von Prostitution
Eine Analyse von in New York City wegen Prostitution verhafteter und verurteilter Personen ist verfügbar unter http://www.urban.org/research/publication/consequences-policing-prostitution
 
 
11) Medien – Kriminalität – Kriminalpolitik
Zu diesem Thema veranstaltet die Kriminologische Zentralstelle (KrimZ) vom 19.-20. Oktober 2017 eine Fachtagung in Wiesbaden. Tagungsprogramm und Anmeldeformular unter http://www.krimz.de/tagungen/tagung17/
 
 
12) Drogen im Strafvollzug
Ein Überblicksbeitrag beschäftigt sich mit der bundesweiten Erhebung zum Drogenmissbrauch im Strafvollzug. Durchschnittlich hat mehr als die Hälfte der Inhaftierten ein Suchtmittelproblem. http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=431
 
 
13) Neue Internet-Plattform mit Informationen zur Entwicklung einer nachhaltigen und wirkungsorientierten Kriminalpolitik
Publiziert werden aktuelle Berichte, Stellungnahmen, Arbeitspapiere, Videos u.v.m aus laufenden und geplanten Projekten von und für alle interessierten und engagierten Akteure und Promotoren einer innovativen Kriminalpolitik. http://www.reso-werkstatt-Hamburg.de
 
 
14) Mitteilungsblatt zu europäischer Polizeiwissenschaft und –forschung
Beiträge für die Forschungs- und Wissenschaftskonferenz von CEPOL 2013 sind als Tonaufnahmen und in Datei-Form auf der CEPOL-Website verfügbar  https://www.cepol.europa.eu/science-research/conferences/2013 Eine Veröffentlichung mit 19 Fachvorträgen ist verfügbar unter https://www.cepol.europa.eu/science-research/bulletin/previous-issues
 
 
15) Polizeiliche Verwendung des TASER ® X26
Eine Studie aus England listet Zahlen zur Anwendung in sieben unterschiedlichen Verwendungsarten des Taser auf. http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=432
 
 
16) Neurowissenschaftliche Anwendungsweisen im Jugendstrafjustizsystem
Ein Inventar an Messinstrumenten, Präventions- und Interventionsmethoden des niederländischen Forschungs- und Dokumentationszentrums zeigt, wie neurowissenschaftliche Forschung im Jugendstrafjustizsystem Anwendung finden könnte. https://english.wodc.nl/wodc-nieuws/neurorapport-oenb318.aspx
 
 
17) Migration in der EU: Von der Familie getrennte Kinder
Obwohl offizielle Zahlen zu diesem Phänomen nicht vorhanden sind, ist klar, dass Kinder, die in der Europäischen Union (EU) ankommen, oft von Personen begleitet werden, die nicht ihre Eltern oder Sorgeberechtigte sind. Ihre Identifikation und Registrierung bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich und ihre Schutzbedürfnisse werden oft vernachlässigt. Diese Kinder sind auch dem Risiko von Ausbeutung oder Missbrauch ausgesetzt oder schon Opfer geworden. http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/ATAG/2017/599292/EPRS_ATA(2017)599292_DE.pdf
 
 
18) Nutzung des Internets zu terroristischen Zwecken
Der Artikel konzentriert sich unter Verwendung von 223 einzelnen Datensätzen verurteilter, im Vereinigten Königreich lebender Terroristen darauf, wie sie das Internet zur Verwirklichung ihrer Verbrechen genutzt hatten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass extreme Rechte versuchten andere anzuwerben und auch an nichtvirtuellen Netzwerkaktivitäten und an Interaktionen an nichtvirtuellen Orten beteiligt waren und mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit online mit Ko-Ideologen kommunizierten. http://www.polizei-newsletter.de/links.php?L_ID=433