Polizei : Newsletter Nr. 10, Oktober 1999

 1)   Kriminalität in den USA weiter rückläufig
 2)   Was zum Schmunzeln (aber nicht nur...):
 3)   Polizei-Newsletter im Intranet des PP Köln
 4)   Rückwärtssuche in Telefonbuch-CDs – Legal oder Illegal?
 5)   Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS)
 6)   Computer "leben" gefährlich
 7)   US-Regierung legt weiteres Programm zur Verbreitung schußsicherer Westen auf
 8)   päisches Netzwerk von und für Polizistinnen
 9)   Kirchgänger leben länger
10)  Strategien wichtiger als Lean Management
11)  Bio-medizinische Themen im Internet
12)  „LAST-MINUTE-MELDUNG“
 
1) Kriminalität in den USA weiter rückläufig
Im sechsten Jahr in Folge geht die Kriminalität in den USA zurück – und zwar nicht nur in New York. 1998 wurden deutlich weniger US-Bürger Opfer einer Straftat als vor 25 Jahren. Im totalen Gegensatz dazu steigen die Gefangenzahlen praktisch stündlich an. Die (polizeilichen) Zahlen des Uniform Crime Report finden sich auf der FBI-Homepage unter http://www.fbi.gov/ucr/ucreports.htm. Weitere Daten zur Strafjustiz, gerade veröffentlicht, finden sich im Sourcebook of Criminal Justice Statistics 1998 unter http://www.albany.edu/sourcebook. Ein kritischer Beitrag von Thomas Feltes zum Thema „Weniger Straftäter – mehr Gefangene. Das Paradoxon der amerikanischen Kriminalpolitik“ ist am 25.10.99 in der Stuttgarter Zeitung erschienen. Eine erweiterte Fassung findet sich auf der Felix-Homepage unter dem Namen des Autors (http://www.Felix-Verlag.de).
 
 
2) Was zum Schmunzeln (aber nicht nur...):
Stellen Sie sich vor, Sie sind unterwegs in einer fremden Stadt. Sie fragen: „Wo geht’s denn hier zum Bahnhof?“ Es antworten Ihnen...

Ein Gesprächstherapeut:

„Sie möchten wissen, wo der Bahnhof ist?“

Ein Psychoanalytiker:

„Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer was Langes rein- und rausfährt?“

Ein Verhaltenstherapeut:

„Heben Sie den rechten Fuß. Schieben Sie ihn nach vorn. Setzen Sie ihn auf. Sehr gut, hier haben Sie ein Bonbon.“

Ein Gestalttherapeut:

„Du, laß es einfach zu, daß Du zum Bahnhof willst.“

Ein Hypnotherapeut:

„Schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich. Fragen Sie Ihr Unterbewußtsein, ob es Ihnen bei der Suche behilflich sein will.“

Ein Provokativ-Therapeut:

„Ich wette, so werden Sie nie drauf kommen.“

Ein Reinkarnationstherapeut:

„Geh zurück in der Zeit – bis vor Deine Geburt. Welches Karma läßt Dich immer wieder auf die Hilfe anderer Leute angewiesen sein?“

Ein Familientherapeut:

„Was ist Dein sekundärer Gewinn, wenn Du mich nach dem Weg zum Bahnhof fragst. Möchtest Du eine Bekanntschaft machen?“

wird im Newsletter No.11 fortgesetzt (dort kommt auch die Quellenangabe!) ---- schließlich gibt es ja noch andere „Therapien“ ?
 
 
3) Polizei-Newsletter im Intranet des PP Köln
Im Intranet der Polizei NRW (CNPOL/NW) kann jeder vernetzte Rechner mittels Browser auf die Homepage des PP Köln zugreifen. Auf der obersten Ebene liegt ein Inhaltsverzeichnis, ein Punkt ist: Polizei-Newsletter. Von dort gelangt man auf eine Tabellenseite, wo man den jeweiligen Newsletter anwählen kann. URL: pol.koeln-kpb.polizei.nrw.de Die Seiten sind auch bei der ZPD als direkter Link erreichbar. Quelle: PP Köln
 
 
4) Rückwärtssuche in Telefonbuch-CDs – Legal oder Illegal?
Die Telefonbuch-CD-ROMs waren bisher immer deshalb so beliebt, da mit der Funktion „Rückwärtssuche“ auch der Teilnehmer anhand der Telefonnummer ermittelt werden konnte. Mittlerweile beziehen die Anbieter der Telefonbuch-CDs ihre Datensätze jedoch von der Deutschen Telekom und die verbietet ihren Abnehmern per Lizenzvertrag die Funktion „Rückwärtssuche“. Eine Lösung findet sich aber im Internet. Dort gibt es Programme, die auf die CD-ROM zugreifen und so die „Rückwärtssuche“ ermöglichen. Der Anbieter eines solchen Suchprogramms ist eine Drittfirma, die ja keinen Vertrag mit der Telekom geschlossen hat. Ob und in wieweit das erlaubt ist, darüber streiten sich momentan die Juristen. Wer die Programme nutzen (oder besser bzw. vielleicht auch legaler: sich ein Bild zur eigenen juristischen Prüfung machen) will: Die Rückwärtssuche für „KlickTel99“ heißt „Rufident99“, die vergleichbare Lösung für „D-Info“ „Reverz“.

Quelle: connect 10/99
 
 
5) Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS)
Über die GESIS-Homepage http://www.social-science-gesis.de stehen sowohl die GESIS selbst als auch das Informationszentrum Sozialwissenschaften in Bonn und das Zentralarchiv für Sozialforschung in Köln mit Recherchiermöglichkeiten in diversen Datenbanken sowie Originalpublikationen zur Verfügung. Angeboten werden daneben Informationsdienste, Daten für Sekundäranalysen, Beratung und eine Veranstaltungsübersicht sowie ein Bestellservice.
 
 
6) Computer "leben" gefährlich
Unter den "Wörtern des Monats" fand sich in der Septemberausage des Trendletters der Begriff "Computer Rage". Dieses Phänomen kann beispielsweise mit dem harmlosen Wurf der Tastatur gegen die Wand beginnen. Manch anderer gießt Wasser über den PC, der gerade abgestürzt ist. Eine Studie des Computer-Herstellers Compaq hat herausgefunden, dass aus Frustration heraus sogar schon auf den PC geschossen worden ist, Grund waren anhaltende Softwareprobleme. Die Firma hat inzwischen einen Telefon-Notdienst eingerichtet. Quelle: Trendletter Nr. 9/99
 
 
7) US-Regierung legt weiteres Programm zur Verbreitung schußsicherer Westen auf
Allein 1999 stehen in den USA 25 Millionen US$ für Neuanschaffungen von schusssicheren Westen für Polizeibeamte und andere Justizangehörige zur Verfügung. Die Bewerbungen, um an diesem Programm teilzunehmen, sind via Internet abzugeben. Für Interessierte und solche, die einmal die Kriterien dieses Programms ansehen möchten: http://www.ncjrs.org/fedgrant.htm#fs000238).
 
 
8) päisches Netzwerk von und für Polizistinnen
Schon seit mehreren Jahren existiert das ENP (European Network of Policewomen), das regelmäßig Tagungen veranstaltet und einen (gedruckten) Infobrief herausgibt. Kontaktperson für Deutschland sind u.a. Cordula Albrecht (Berlin), Astrid Jäger (Düsseldorf) und Waltraut Müller-Franke (Villingen-Schwenningen: mueller-franke@fhpol-vs.de), Mitglied im Vorstand ist Birgit Horländer (WuB.Horlaender@t-online.de); nähere Infos über die Homepage des ENP: http://www.enp.nl.
 
 
9) Kirchgänger leben länger
Eine amerikanische Studie hat eine bisher eher vage Vermutung von Wissenschaftlern bestätigt: Religiosität verlängert das Leben. Nach der im „Journal of Gerontology“ veröffentlichten Untersuchung haben Menschen, die regelmäßig Gottesdienste besuchen, ein um 28 Prozent niedrigeres Sterberisiko als andere Menschen. Sie sind geistig und körperlich fitter, leiden seltener unter Depressionen und hohem Blutdruck. Über die Ursachen lässt sich aber weiterhin nur spekulieren. Anlässlich einer Tagung an der Hochschule für Polizei zum Thema "Trauma - Opfer oder Helden" hat der bekannte Hamburger Psychologe Prof.Dr. Reinhard Tausch auch darauf hingewiesen, dass religiös verankerte Menschen weniger anfällig sind für Schocks u.ä. nach Katastrophen (Materialien zu der Tagung sind zu bekommen über die Koordinierungsstelle Konflikthandhabung/ Krisenintervention bei der Fachhochschule Villingen-Schwenningen, Hochschule für Polizei, Fax 07720/309560, e-mail ReinhardTanke@fhpol-vs.de ). Quelle: Forschung&Lehre 10/99
 
 
10) Strategien wichtiger als Lean Management
Die Methoden der 90er Jahre wie Benchmarking, Total Quality Management und Lean Management bringen nur etwas, wenn damit auch eine Strategie verbunden ist. Diese Strategie kann als das kontinuierliche Verfolgen von selbstgesetzten, aus Denken und Analyse gewonnenen Zielen definiert werden. Also: Erst Denken, dann Analysieren, dann Ziele setzen. Und erst dann überlegen, wie Benchmarking, Lean Management oder Budgetierung dahinein passen. Nicht umgekehrt ... Quelle: Trendletter 3, 1999
 
 
11) Bio-medizinische Themen im Internet
Das BioMedNet informiert unter http://biomed.com über medizinische, biologische und biotechnische Themen. Kostenloser Zugang zu Fachzeitschriften, Diskussionsforen u.a. sind darin ebenso enthalten wie Verweise auf andere themenbezogene wissenschaftliche Internetseiten.
 
 
12) „LAST-MINUTE-MELDUNG“
Präsident Clinton stellte im Oktober 1999 auch den letzten 13 Bundesstaaten 360.000 US$ zur Bekämpfung des Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Im Zusammenhang damit wurde darauf hingewiesen, dass durch Alkoholkonsum Minderjähriger in den USA jährlich Kosten in Höhe von 58 Milliarden US$ entstehen. Eine frühere Studie hatte bereits darauf hingewiesen, dass Alkohol das bei weitem grösste Drogenproblem darstellt: Durch (eigenen) Alkoholmissbrauch sterben in den USA sechseinhalbmal soviele Kinder und Jugendliche wie durch alle illegalen Drogen zusammen. Insgesamt hat die amerikanische Regierung damit in diesem Jahr umgerechnet über 30 Mio. DM den Bundesstaaten zur Bekämpfung des Kinder- und Jugendalkoholismus zur Verfügung gestellt.

Quelle: JUSTINFO, 15.10.1999