Polizei : Newsletter Nr. 106, März 2008
1) Verbrechensfurchtforschung: Kriminalität, Busse und neue Farbe
2) Grünbuch Mobilitätskultur: Hin zu einer neuen Mobilität in der Stadt
3) Le Monde Diplomatique
4) Vorsicht vor dem bissigen Hundehalter?
5) Kriminalstatistiken im Lichte internationaler Erfahrungen
6) Wohngegend wirkt sich auf den Einfluss familiärer Faktoren aus
7) Hotspot mapping zur Kriminalitätsprognose
8) Sicherheit im 21. Jahrhundert
9) Problembearbeitung
10) MetaGer, die Suche über deutschsprachige Suchmaschinen
11) Musik und Aggressionen: Mehr scharfe Chili-Sauce fürs andere Geschlecht
12) Schweizer Studie zur Jugendgewalt zeigt: Keine Zunahme
13) Neue Verbundprojekte zum Thema Sicherheit
14) Ein „Lexikon der Kriminologie“?
15) Sexualmörder, Sexualtäter, Sexualopfer.
16) Bundeswehr und Sozialwissenschaft – was die Polizei daraus lernen kann
1) Verbrechensfurchtforschung: Kriminalität, Busse und neue Farbe
Diese Analyse evaluiert eine Initiative auf lokaler Ebene in Durham, England, zur Verminderung der Verbrechensfurcht durch eine Verbesserung der Umgebung. Der ZOB – ein Bereich, der der Polizei als "hot spot” krimineller und antisozialer Aktivitäten bekannt ist – wurde von Tätern im Rahmen ihrer Verurteilung zu gemeinnütziger Arbeit gereinigt und neu gestrichen. Die Ergebnisse zeigten eine Verringerung in der Wahrnehmung von Kriminalität in der Umgebung des ZOB, in der Beobachtung von Kriminalität und in der Viktimisierung. Quelle: Palmer, E. J., Hollin. C. R., & Caulfield, L. S. (2005). Surveying fear: Crime, buses and new paint, in: Crime Prevention and Community Safety: An International Journal 7(4), 47-58.
Diese Analyse evaluiert eine Initiative auf lokaler Ebene in Durham, England, zur Verminderung der Verbrechensfurcht durch eine Verbesserung der Umgebung. Der ZOB – ein Bereich, der der Polizei als "hot spot” krimineller und antisozialer Aktivitäten bekannt ist – wurde von Tätern im Rahmen ihrer Verurteilung zu gemeinnütziger Arbeit gereinigt und neu gestrichen. Die Ergebnisse zeigten eine Verringerung in der Wahrnehmung von Kriminalität in der Umgebung des ZOB, in der Beobachtung von Kriminalität und in der Viktimisierung. Quelle: Palmer, E. J., Hollin. C. R., & Caulfield, L. S. (2005). Surveying fear: Crime, buses and new paint, in: Crime Prevention and Community Safety: An International Journal 7(4), 47-58.
2) Grünbuch Mobilitätskultur: Hin zu einer neuen Mobilität in der Stadt
Bürgerinnen und Bürger können EU-Politik aktiv mitgestalten, indem sie sich an der Diskussion zu Grün- und Weißbüchern der EU-Kommission beteiligen. Grünbücher sind Diskussionspapiere zu einem bestimmten Thema, insbesondere zu Vorlagen für EU-Verordnungen, Richtlinien oder Aktionspläne. Der nächste Schritt ist oft ein Weißbuch, das offizielle Vorschläge zusammenfasst und die Ergebnisse der Bürgerbefragungen einbezieht. Zurzeit laufen zwei Konsultationen im Bereich Verkehr. Noch bis zum 15. März 2008 können Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zum Grünbuch „Mobilitätskultur in der Stadt – Gemeinsam für grünere Städte“ äußern. Das Papier wurde Mitte September von der EU-Kommission verabschiedet und soll eine Debatte darüber in Gang bringen, wie sich innerstädtischer Verkehr intelligenter, umweltschonender und sicherer gestalten lässt. http://ec.europa.eu/transport/clean/green_paper_urban_transport/index_en.htm. Eine Zusammenfassung des Inhalts findet sich unter http://www.verkehrsplanung.tu-berlin.de/spicycles/news3.html, die deutsche Fassung des Grünbuchs komplett unter http://ec.europa.eu/transport/clean/green_paper_urban_transport/doc/2007_09_25_gp_urban_mobility_de.pdf
Bürgerinnen und Bürger können EU-Politik aktiv mitgestalten, indem sie sich an der Diskussion zu Grün- und Weißbüchern der EU-Kommission beteiligen. Grünbücher sind Diskussionspapiere zu einem bestimmten Thema, insbesondere zu Vorlagen für EU-Verordnungen, Richtlinien oder Aktionspläne. Der nächste Schritt ist oft ein Weißbuch, das offizielle Vorschläge zusammenfasst und die Ergebnisse der Bürgerbefragungen einbezieht. Zurzeit laufen zwei Konsultationen im Bereich Verkehr. Noch bis zum 15. März 2008 können Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zum Grünbuch „Mobilitätskultur in der Stadt – Gemeinsam für grünere Städte“ äußern. Das Papier wurde Mitte September von der EU-Kommission verabschiedet und soll eine Debatte darüber in Gang bringen, wie sich innerstädtischer Verkehr intelligenter, umweltschonender und sicherer gestalten lässt. http://ec.europa.eu/transport/clean/green_paper_urban_transport/index_en.htm. Eine Zusammenfassung des Inhalts findet sich unter http://www.verkehrsplanung.tu-berlin.de/spicycles/news3.html, die deutsche Fassung des Grünbuchs komplett unter http://ec.europa.eu/transport/clean/green_paper_urban_transport/doc/2007_09_25_gp_urban_mobility_de.pdf
3) Le Monde Diplomatique
Die Zeitschrift "Le Monde diplomatique" enthält viele auch kriminologisch oder kriminalpolitisch relevante Beiträge in wissenschaftlicher Aufbereitung. Man kann die deutschen Beiträge unter http://www.monde-diplomatique.de/pm/.searchMask durchsuchen oder gleich die CD mit allen Beiträge der letzten Jahre kaufen mit 30.000 Dokumenten von 1978 bis 2006 für 39.- Euro unter http://boutique.monde-diplomatique.fr/boutique/fiche_produit.cfm?type=8&ref=CDROM07.
Die Zeitschrift "Le Monde diplomatique" enthält viele auch kriminologisch oder kriminalpolitisch relevante Beiträge in wissenschaftlicher Aufbereitung. Man kann die deutschen Beiträge unter http://www.monde-diplomatique.de/pm/.searchMask durchsuchen oder gleich die CD mit allen Beiträge der letzten Jahre kaufen mit 30.000 Dokumenten von 1978 bis 2006 für 39.- Euro unter http://boutique.monde-diplomatique.fr/boutique/fiche_produit.cfm?type=8&ref=CDROM07.
4) Vorsicht vor dem bissigen Hundehalter?
Der Besitz eines als gefährlich eingestuften Hundes soll nach Aussage einer Forscher-gruppe stärkere Beachtung bei der Prognose devianten Verhaltens erhalten. Die Wis-senschaftler konnten feststellen, dass Besitzer von als gefährlich gelisteten, bissigen Hun¬derassen eher durch rechtskräftige Verurteilungen in Erscheinung treten. Ziel der Studie war es u.a., allgemeine Anhaltspunkte für eine potentielle Gefährdung von Kindern herauszufinden. Die Forscher schlagen daher vor, dass das Halten eines “bissigen” Hundes insbesondere bei der Prognose devianten Verhaltens gegenüber Kindern eine größere Rolle spielen sollte. Quelle: Barnes, J.E., Boat, B.W., Putnam, F.W. u.a. (2006), Ownership of High-Risk ("Vicious") Dogs as a Marker for Deviant Behaviors: Implications for risk assassment, in: Journal of Interpersonal Violence, 21 (12), 1616-1634.
Der Besitz eines als gefährlich eingestuften Hundes soll nach Aussage einer Forscher-gruppe stärkere Beachtung bei der Prognose devianten Verhaltens erhalten. Die Wis-senschaftler konnten feststellen, dass Besitzer von als gefährlich gelisteten, bissigen Hun¬derassen eher durch rechtskräftige Verurteilungen in Erscheinung treten. Ziel der Studie war es u.a., allgemeine Anhaltspunkte für eine potentielle Gefährdung von Kindern herauszufinden. Die Forscher schlagen daher vor, dass das Halten eines “bissigen” Hundes insbesondere bei der Prognose devianten Verhaltens gegenüber Kindern eine größere Rolle spielen sollte. Quelle: Barnes, J.E., Boat, B.W., Putnam, F.W. u.a. (2006), Ownership of High-Risk ("Vicious") Dogs as a Marker for Deviant Behaviors: Implications for risk assassment, in: Journal of Interpersonal Violence, 21 (12), 1616-1634.
5) Kriminalstatistiken im Lichte internationaler Erfahrungen
Mit diesem aktuellen Thema befasst sich eine Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) und des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) vom 17.-18. April 2008 in Berlin. Bei der Tagung berichten Expertinnen und Experten aus verschiedenen europäischen Ländern über Lösungen im Bereich der Kriminalstatistik, welche in gewisser Weise auch als Vorbilder für eine Reform des Systems der Kriminalstatistik in Deutschland in Betracht kommen. Die Veranstaltung wendet sich an alle Interessierten aus Praxis und Wissenschaft – Justiz, Kriminologie, Sozialwissenschaften und Statistik. Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Tagungsprogramm im Internet: http://www.krimz.de/tagung08.html. Weitere Auskünfte und Anmeldungen: Kriminologische Zentralstelle e.V. (KrimZ), Viktoriastr. 35, D-65189 Wiesbaden, Tel. ++49 611 15758-0; Fax: -10; E-Mail: sekretariat@krimz.de
Mit diesem aktuellen Thema befasst sich eine Fachtagung der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) und des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) vom 17.-18. April 2008 in Berlin. Bei der Tagung berichten Expertinnen und Experten aus verschiedenen europäischen Ländern über Lösungen im Bereich der Kriminalstatistik, welche in gewisser Weise auch als Vorbilder für eine Reform des Systems der Kriminalstatistik in Deutschland in Betracht kommen. Die Veranstaltung wendet sich an alle Interessierten aus Praxis und Wissenschaft – Justiz, Kriminologie, Sozialwissenschaften und Statistik. Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Tagungsprogramm im Internet: http://www.krimz.de/tagung08.html. Weitere Auskünfte und Anmeldungen: Kriminologische Zentralstelle e.V. (KrimZ), Viktoriastr. 35, D-65189 Wiesbaden, Tel. ++49 611 15758-0; Fax: -10; E-Mail: sekretariat@krimz.de
6) Wohngegend wirkt sich auf den Einfluss familiärer Faktoren aus
Sozialgeographische Aspekte haben einen signifikanten Einfluss auf das Verhältnis von familiärem Umfeld und der kriminellen Entwicklung junger Menschen. Untersucht wurde in einer Studie, wie sich Armut in der Umgebung und ein für das Aufwachsen von Kindern ungeeignetes Wohnumfeld auf das Entstehen von Kriminalität auswirken. Heraus fanden die Forscher, dass diese beiden sozialen Faktoren die Wirkung familienbezogener Fakto¬ren – etwa die Eltern-Kind-Beziehung – abschwächen oder begünstigen können. Quelle: Hay, C.; Fortson, E. N.; Hollist, D. R. (u.a.) (2006), The impact of community disadvantage on the relationship between the family and juvenile crime, in: Journal of Research in Crime and Delinquency, 43 (4), 326-356.
Sozialgeographische Aspekte haben einen signifikanten Einfluss auf das Verhältnis von familiärem Umfeld und der kriminellen Entwicklung junger Menschen. Untersucht wurde in einer Studie, wie sich Armut in der Umgebung und ein für das Aufwachsen von Kindern ungeeignetes Wohnumfeld auf das Entstehen von Kriminalität auswirken. Heraus fanden die Forscher, dass diese beiden sozialen Faktoren die Wirkung familienbezogener Fakto¬ren – etwa die Eltern-Kind-Beziehung – abschwächen oder begünstigen können. Quelle: Hay, C.; Fortson, E. N.; Hollist, D. R. (u.a.) (2006), The impact of community disadvantage on the relationship between the family and juvenile crime, in: Journal of Research in Crime and Delinquency, 43 (4), 326-356.
7) Hotspot mapping zur Kriminalitätsprognose
Hotspot mapping (kartographische Erfassung von Hotpots) ist eine beliebte Analysetechnik zur Kriminalitätsprognose, bei der man auf Daten aus der Vergangenheit zurückgreift, um Gebiete mit hoher Kriminalitätsrate zu identifizieren, in denen Policing und andere Mittel der Verbrechensbekämpfung angewandt werden sollen. Mehrere Forschungsstudien haben die Anwendung dieser Methoden zur Identifizierung von Hotspots diskutiert, wobei sie im allgemeinen von der einfachen Anwendung und der Möglichkeit, die Örtlichkeit, ihre Größe, ihre Form und die Häufigkeit bestimmter Zwischenfälle räumlich zu betrachten, ausgehen. Überraschend ist, wie wenig vergleichende Forschung bisher über die Möglichkeiten der Mapping-Techniken zur genauen Bestimmung zu erwartender Tatorte durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen, dass sich die Prognosefähigkeiten der verschiedenen Techniken auch im Hinblick auf verschiedene Delikte unterscheiden. Spencer Chainey, Lisa Tompson and Sebastian Uhlig: The Utility of Hotspot Mapping for Predicting Spatial Patterns of Crime. In: Security Journal 2008, 21, S. 4-28. Online frei zugänglich unter http://www.palgrave-journals.com/sj/journal/v21/n1/full/8350066a.html (auch als pdf).
Hotspot mapping (kartographische Erfassung von Hotpots) ist eine beliebte Analysetechnik zur Kriminalitätsprognose, bei der man auf Daten aus der Vergangenheit zurückgreift, um Gebiete mit hoher Kriminalitätsrate zu identifizieren, in denen Policing und andere Mittel der Verbrechensbekämpfung angewandt werden sollen. Mehrere Forschungsstudien haben die Anwendung dieser Methoden zur Identifizierung von Hotspots diskutiert, wobei sie im allgemeinen von der einfachen Anwendung und der Möglichkeit, die Örtlichkeit, ihre Größe, ihre Form und die Häufigkeit bestimmter Zwischenfälle räumlich zu betrachten, ausgehen. Überraschend ist, wie wenig vergleichende Forschung bisher über die Möglichkeiten der Mapping-Techniken zur genauen Bestimmung zu erwartender Tatorte durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Forschung zeigen, dass sich die Prognosefähigkeiten der verschiedenen Techniken auch im Hinblick auf verschiedene Delikte unterscheiden. Spencer Chainey, Lisa Tompson and Sebastian Uhlig: The Utility of Hotspot Mapping for Predicting Spatial Patterns of Crime. In: Security Journal 2008, 21, S. 4-28. Online frei zugänglich unter http://www.palgrave-journals.com/sj/journal/v21/n1/full/8350066a.html (auch als pdf).
8) Sicherheit im 21. Jahrhundert
Eine knappe und präzise Analyse der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sicherheitspolitik liefert ein Beitrag von Peter Grabosky, der auf der website der Zeitschrift frei verfügbar ist: Peter Grabosky: Security in the 21st Century. In: Security Journal 2007, 20, S. 9-11. Online free available at http://www.palgrave-journals.com/sj/journal/v20/n1/full/8350036a.html
Eine knappe und präzise Analyse der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sicherheitspolitik liefert ein Beitrag von Peter Grabosky, der auf der website der Zeitschrift frei verfügbar ist: Peter Grabosky: Security in the 21st Century. In: Security Journal 2007, 20, S. 9-11. Online free available at http://www.palgrave-journals.com/sj/journal/v20/n1/full/8350036a.html
9) Problembearbeitung
Dieses Handbuch aus der Problem-Solving Tools Serie fasst alles Wissenswerte über Informationssammlung and Analysetechniken zusammen, das der Polizei bei jedem der vier Hauptstufen eines problemorientierten Projekts helfen kann: Untersuchung, Analyse, Reaktion und Auswertung. Dieses Instrument nimmt der Untersuchung von Problemen alles Geheimnisvolle, indem es dem Benutzer hilft, sein Problem zu definieren, Techniken der Internetrecherche zu nutzen, Unterstützung durch Experten zu suchen, Bibliotheken zu besuchen und seine wichtigsten Informationsquellen zu evaluieren. Ron Clarke, Phyllis Schultze, Researching a Problem. http://www.cops.usdoj.gov/files/ric/CDROMs/POP1_60/Problem-Solving_Tools/ResearchingProblem.pdf
Dieses Handbuch aus der Problem-Solving Tools Serie fasst alles Wissenswerte über Informationssammlung and Analysetechniken zusammen, das der Polizei bei jedem der vier Hauptstufen eines problemorientierten Projekts helfen kann: Untersuchung, Analyse, Reaktion und Auswertung. Dieses Instrument nimmt der Untersuchung von Problemen alles Geheimnisvolle, indem es dem Benutzer hilft, sein Problem zu definieren, Techniken der Internetrecherche zu nutzen, Unterstützung durch Experten zu suchen, Bibliotheken zu besuchen und seine wichtigsten Informationsquellen zu evaluieren. Ron Clarke, Phyllis Schultze, Researching a Problem. http://www.cops.usdoj.gov/files/ric/CDROMs/POP1_60/Problem-Solving_Tools/ResearchingProblem.pdf
10) MetaGer, die Suche über deutschsprachige Suchmaschinen
Als Service des RRZN und der Leibniz Universität Hannover wird eine Meta-Suchmaschine angeboten, mit der gleichzeitig mehrere Datenbanken und andere Suchmaschinen abgefragt werden können. Die Eingabemaske kann für eigene Bedürfnisse modifiziert werden: http://metager.de/index-hss.html
Als Service des RRZN und der Leibniz Universität Hannover wird eine Meta-Suchmaschine angeboten, mit der gleichzeitig mehrere Datenbanken und andere Suchmaschinen abgefragt werden können. Die Eingabemaske kann für eigene Bedürfnisse modifiziert werden: http://metager.de/index-hss.html
11) Musik und Aggressionen: Mehr scharfe Chili-Sauce fürs andere Geschlecht
Wissenschaftler der LMU München ließen männliche und weibliche Probanden Mu-sikstücke mit frauen- bzw. männerfeindlichen Texten hören. Nach entsprechendem Mu-sikkonsum erhöhten sowohl Männer als auch Frauen die Dosis scharfer Chili-Sauce, die sie dem anderen Geschlecht verabreichen sollten; ihren Geschlechtsgenossen gegenüber erhöhten sie die Dosis nicht. Die Forscher betrachteten die psychologischen Prozesse hinter der als Messinstrument eingesetzten “Chili-Sauce”. Männliche Probanden assoziier¬en demnach nach dem Konsum frauenfeindlicher Liedtexte mehr negative Eigenschaften mit dem weiblichen Geschlecht und empfanden Frauen gegenüber stärkere Rachgefühle. Auf die gleiche Weise stellen sich die Assoziationen bei weibliche Probanden gegenüber Männern dar. Quelle: Fischer, P., Greitemeyer, T. (2006), Music and Aggression: The Impact of Sexual-Aggressive Song Lyrics on Aggression-Related Thoughts, Emotions, and Behavior Toward the Same and the Opposite Sex, in: Personality and Social Bulletin 32 (9), 1165-1176.
Wissenschaftler der LMU München ließen männliche und weibliche Probanden Mu-sikstücke mit frauen- bzw. männerfeindlichen Texten hören. Nach entsprechendem Mu-sikkonsum erhöhten sowohl Männer als auch Frauen die Dosis scharfer Chili-Sauce, die sie dem anderen Geschlecht verabreichen sollten; ihren Geschlechtsgenossen gegenüber erhöhten sie die Dosis nicht. Die Forscher betrachteten die psychologischen Prozesse hinter der als Messinstrument eingesetzten “Chili-Sauce”. Männliche Probanden assoziier¬en demnach nach dem Konsum frauenfeindlicher Liedtexte mehr negative Eigenschaften mit dem weiblichen Geschlecht und empfanden Frauen gegenüber stärkere Rachgefühle. Auf die gleiche Weise stellen sich die Assoziationen bei weibliche Probanden gegenüber Männern dar. Quelle: Fischer, P., Greitemeyer, T. (2006), Music and Aggression: The Impact of Sexual-Aggressive Song Lyrics on Aggression-Related Thoughts, Emotions, and Behavior Toward the Same and the Opposite Sex, in: Personality and Social Bulletin 32 (9), 1165-1176.
12) Schweizer Studie zur Jugendgewalt zeigt: Keine Zunahme
Manuel Eisner und Denis Ribeaud haben die erste Studie in der Schweiz verfasst, die die zeitliche Entwicklung von Jugendgewalt verlässlich einschätzen kann, da dieselbe Methodik 1999 und 2007 verwendet wurden. Fazit: Die Jugendgewalt hat nicht zugenommen (entgegen manch anderer Meinung und Experten). Heute werden etwa gleich viele Jugendliche Opfer ernsthafter Formen von Gewalt wie vor acht Jahren. Befragt wurden im Frühsommer 1999 und 2007 jeweils über 2500 Neuntklässlern im Kanton Zürich. http://www.uzh.ch/news/mediadesk/mitteilung.php?text_id=260&grp=aktuell
Manuel Eisner und Denis Ribeaud haben die erste Studie in der Schweiz verfasst, die die zeitliche Entwicklung von Jugendgewalt verlässlich einschätzen kann, da dieselbe Methodik 1999 und 2007 verwendet wurden. Fazit: Die Jugendgewalt hat nicht zugenommen (entgegen manch anderer Meinung und Experten). Heute werden etwa gleich viele Jugendliche Opfer ernsthafter Formen von Gewalt wie vor acht Jahren. Befragt wurden im Frühsommer 1999 und 2007 jeweils über 2500 Neuntklässlern im Kanton Zürich. http://www.uzh.ch/news/mediadesk/mitteilung.php?text_id=260&grp=aktuell
13) Neue Verbundprojekte zum Thema Sicherheit
Das BMBF fördert zur Detektion giftiger und explosiver Substanzen. Dabei werden (wenn auch in minimalem Unfang) auch ethische, psychologische und organisationswissenschaftliche Fragen zum Einsatz dieser neuen Technologien erforscht. Die geförderten Projekte im Einzelnen (hier ausführlich wiedergegeben, da sie einen guten Überblick über die gegenwärtige Ausrichtung technologischer Sicherheitsforschung gege): AquaBioTox - Breitbandsensor zur Trinkwasserüberwachung - Gegenstand der Forschung ist ein Breitbandsensorkonzept zur Trinkwasserüberwachung und schnellen Alarmierung bei Anschlägen. ATLAS – Verfahren zum raschen Nachweis von Tierseuchen – Im Rahmen des Verfahrens soll ein neues Verfahren zum schnellen und sicheren Nachweis von Tierseuchen und damit zum Schutz auch vor Agroterrorismus entwickelt werden. ChipFlussPCR – Detektionssystem für biologische Gefahrstoffe. Ziel ist ein portables Lab-on-a-Chip-System zur umfassenden Analyse biologischer Gefahrstoffe. ChipSenSiTek – Gassensorensystem zur Detektion von Explosiv- und Sprengstoffen – Das System soll zur Detektion von Explosiv- und Sprengstoffen bei Zugangskontrollen auf Flughäfen oder anderen Gebäuden, wie z.B. Finanz- und Rechenzentren, eingesetzt werden. DACHS – Detektoren-Array zur Detektion toxischer Substanzen – Es soll ein Detektorsystem ent-wickelt, mit dem Gasspuren angereichert und analysiert werden und das zur schnellen Gefahrstoffde-tektion vor Ort genutzt werden kann. EXAKT – Erkennung chemischer und explosiver Gefahrstoffe in der Luft – Gasströme sollen schnell und präzise analysiert werden. Spezielle Ziele sind die Erkennung chemischer Kampfstoffe und die Erkennung von Explosivstoffen in der Luft. HANDHELD – Tragbares Gerät für Flughafenpersonal zur Detektion von Gefahrstoffen. Das tragbare Terahertz-Spektrometer soll insbesondere zur Detektion von explosiven Flüssiggefahrstoffen eingesetzt werden. IRLDEX – Detektionsverfahren für Explosivstoffe. Angestrebter Einsatzzweck ist die Untersuchung von IEDs (Improvised Explosive Devices, Sprengfallen). PathoSafe – Spektrometer für biologische Gefahrstoffe. Es soll ein Gerät zur schnellen und einfa-chen Detektion von biologischen Gefahrstoffen durch die Einsatzkräfte realisiert werden. Safe Inside – Verfahren zur Gefahrstoffdetektion in Hohlräumen. Ersteinsatzkräfte sollen ein schnelles und zuverlässiges Detektionssystem für schwer zugängliche Orte erhalten. TEKZAS - Kamera zur Detektion von verborgenen und gefährlichen Gegenständen für Flughä-fenkontrollen auf Basis der Terahertz-Technologie. TeraCam - Aktives vollelektronisches in Echtzeit arbeitendes Detektor-System zur Entdeckung von Gefahrstoffen und Waffen TeraTom - Hochauflösende Terahertz-Tomographie für Sicherheitsanwendungen - Ziel sind Un-tersuchungen zur Realisierung eines Schuhscanners. THEBEN - Ethische Begleitung, Evaluation und Normentwicklung der neuen Terahertz-Technologie für Sicherheitsanwendungen. THz-Videocam - Passive Videokamera, die versteckte metallische und keramische Objekte und chemische Stoffe visualisiert, die mit bekannten optischen Verfahren nicht erfasst werden können. Nähere Informationen werden Sie auf der Seite http://www.vditz.de/home/kompetenzen/forschungsfoerderung/sicherheitsforschung/aktuelles/index.html Weitere Informationen sind auch unter folgenden Seiten zu finden: http://www.sicherheitsforschungsprogramm.de - BMBF-Seite zur Sicherheitsforschung; http://www.vditz.de/sicherheitsforschung - Seite des Projekträger Sicherheitsforschung; http://www.securityresearchmap.de - Landkarte zur Sicherheitsforschung.
Das BMBF fördert zur Detektion giftiger und explosiver Substanzen. Dabei werden (wenn auch in minimalem Unfang) auch ethische, psychologische und organisationswissenschaftliche Fragen zum Einsatz dieser neuen Technologien erforscht. Die geförderten Projekte im Einzelnen (hier ausführlich wiedergegeben, da sie einen guten Überblick über die gegenwärtige Ausrichtung technologischer Sicherheitsforschung gege): AquaBioTox - Breitbandsensor zur Trinkwasserüberwachung - Gegenstand der Forschung ist ein Breitbandsensorkonzept zur Trinkwasserüberwachung und schnellen Alarmierung bei Anschlägen. ATLAS – Verfahren zum raschen Nachweis von Tierseuchen – Im Rahmen des Verfahrens soll ein neues Verfahren zum schnellen und sicheren Nachweis von Tierseuchen und damit zum Schutz auch vor Agroterrorismus entwickelt werden. ChipFlussPCR – Detektionssystem für biologische Gefahrstoffe. Ziel ist ein portables Lab-on-a-Chip-System zur umfassenden Analyse biologischer Gefahrstoffe. ChipSenSiTek – Gassensorensystem zur Detektion von Explosiv- und Sprengstoffen – Das System soll zur Detektion von Explosiv- und Sprengstoffen bei Zugangskontrollen auf Flughäfen oder anderen Gebäuden, wie z.B. Finanz- und Rechenzentren, eingesetzt werden. DACHS – Detektoren-Array zur Detektion toxischer Substanzen – Es soll ein Detektorsystem ent-wickelt, mit dem Gasspuren angereichert und analysiert werden und das zur schnellen Gefahrstoffde-tektion vor Ort genutzt werden kann. EXAKT – Erkennung chemischer und explosiver Gefahrstoffe in der Luft – Gasströme sollen schnell und präzise analysiert werden. Spezielle Ziele sind die Erkennung chemischer Kampfstoffe und die Erkennung von Explosivstoffen in der Luft. HANDHELD – Tragbares Gerät für Flughafenpersonal zur Detektion von Gefahrstoffen. Das tragbare Terahertz-Spektrometer soll insbesondere zur Detektion von explosiven Flüssiggefahrstoffen eingesetzt werden. IRLDEX – Detektionsverfahren für Explosivstoffe. Angestrebter Einsatzzweck ist die Untersuchung von IEDs (Improvised Explosive Devices, Sprengfallen). PathoSafe – Spektrometer für biologische Gefahrstoffe. Es soll ein Gerät zur schnellen und einfa-chen Detektion von biologischen Gefahrstoffen durch die Einsatzkräfte realisiert werden. Safe Inside – Verfahren zur Gefahrstoffdetektion in Hohlräumen. Ersteinsatzkräfte sollen ein schnelles und zuverlässiges Detektionssystem für schwer zugängliche Orte erhalten. TEKZAS - Kamera zur Detektion von verborgenen und gefährlichen Gegenständen für Flughä-fenkontrollen auf Basis der Terahertz-Technologie. TeraCam - Aktives vollelektronisches in Echtzeit arbeitendes Detektor-System zur Entdeckung von Gefahrstoffen und Waffen TeraTom - Hochauflösende Terahertz-Tomographie für Sicherheitsanwendungen - Ziel sind Un-tersuchungen zur Realisierung eines Schuhscanners. THEBEN - Ethische Begleitung, Evaluation und Normentwicklung der neuen Terahertz-Technologie für Sicherheitsanwendungen. THz-Videocam - Passive Videokamera, die versteckte metallische und keramische Objekte und chemische Stoffe visualisiert, die mit bekannten optischen Verfahren nicht erfasst werden können. Nähere Informationen werden Sie auf der Seite http://www.vditz.de/home/kompetenzen/forschungsfoerderung/sicherheitsforschung/aktuelles/index.html Weitere Informationen sind auch unter folgenden Seiten zu finden: http://www.sicherheitsforschungsprogramm.de - BMBF-Seite zur Sicherheitsforschung; http://www.vditz.de/sicherheitsforschung - Seite des Projekträger Sicherheitsforschung; http://www.securityresearchmap.de - Landkarte zur Sicherheitsforschung.
14) Ein „Lexikon der Kriminologie“?
Ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Bändchen wäre fast der Aufmerksamkeit des PNL entgangen – was in mancher Hinsicht schade gewesen wäre. Denn der kleine Band ist zwar überteuert, und der Inhalt an manchen Stellen veraltet, aber er kann durchaus hilfreich sein, wenn man kurze und prägnante Beschreibungen (nicht nur, aber auch) kriminologisch relevanter Stichworte sucht und dies als Einstieg in eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema versteht. Der auf den ersten Blick durchaus positive Eindruck wird jedoch getrübt, wenn man sich einige Stichworte und ihre Erläuterungen näher ansieht. Insgesamt ist dieses „Lexikon“ gut dazu geeignet, sich bei dem einen oder anderen Stichwort gründlich zu ärgern, und es ist sehr gut dazu geeignet, Studierenden deutlich zu machen, wie sich die Kriminologie in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hat – in dem man die Beiträge als Ansatzpunkt für eigene Recherchen in der (wirklich) wissenschaftlichen Literatur benutzt. Und diese ist glücklicherweise inzwischen nicht nur reichlich vorhanden, sondern auch durch Datenbanken (wie z.B. die Tübinger Kriminologische Dokumentation) und das Internet bestens erschlossen. Klaus Köhn, Praxisbezogenes Lexikon der Kriminologie, Sonderband des Handbuchs Kriminalistische Kompetenz. Verlag Schmidt-Römhild, 2007. 160 Seiten, broschiert, Format DIN A5, ISBN 978-3-7950-2937-1, € 19,80. die ausführliche Besprechung von Thomas Feltes findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php
Ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Bändchen wäre fast der Aufmerksamkeit des PNL entgangen – was in mancher Hinsicht schade gewesen wäre. Denn der kleine Band ist zwar überteuert, und der Inhalt an manchen Stellen veraltet, aber er kann durchaus hilfreich sein, wenn man kurze und prägnante Beschreibungen (nicht nur, aber auch) kriminologisch relevanter Stichworte sucht und dies als Einstieg in eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema versteht. Der auf den ersten Blick durchaus positive Eindruck wird jedoch getrübt, wenn man sich einige Stichworte und ihre Erläuterungen näher ansieht. Insgesamt ist dieses „Lexikon“ gut dazu geeignet, sich bei dem einen oder anderen Stichwort gründlich zu ärgern, und es ist sehr gut dazu geeignet, Studierenden deutlich zu machen, wie sich die Kriminologie in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hat – in dem man die Beiträge als Ansatzpunkt für eigene Recherchen in der (wirklich) wissenschaftlichen Literatur benutzt. Und diese ist glücklicherweise inzwischen nicht nur reichlich vorhanden, sondern auch durch Datenbanken (wie z.B. die Tübinger Kriminologische Dokumentation) und das Internet bestens erschlossen. Klaus Köhn, Praxisbezogenes Lexikon der Kriminologie, Sonderband des Handbuchs Kriminalistische Kompetenz. Verlag Schmidt-Römhild, 2007. 160 Seiten, broschiert, Format DIN A5, ISBN 978-3-7950-2937-1, € 19,80. die ausführliche Besprechung von Thomas Feltes findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php
15) Sexualmörder, Sexualtäter, Sexualopfer.
Marneros, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Halle machte bereits 1997 den Versuch, die Debatte um Sexualstraftäter zu entemotionalisieren und den Umgang mit dieser zahlenmäßig kleinen Tätergruppe aus der reißerischen Berichterstattung der Massenmedien zu ziehen und zu versachlichen. Deutlich wurde, wie sehr man mit heftigen Gefühlen konfrontiert wird, wenn man Sexualmörder zu begutachten hat. Die erweiterte dritte Auflage des Buches ist nun erschienen. Es ist weniger Fachbuch als Sachbuch – und zwar ein spannendes, das man ungern aus der Hand legt, bevor es zu Ende gelesen wurde. Anhand von vielen Fallgeschichten aus Begutachtungen wagt Marneros den Versuch, seinen Lesern detailliert, faktenreich und dabei ruhig Sexualdelikte und ihre Dynamik näher zu bringen und dabei anhand von Lebensgeschichten zu beleuchten, wer die Täter sind und was sie antreibt. Eine ausführliche Besprechung von Michael Stiels-Glenn findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php. Andreas Marneros, Sexualmörder, Sexualtäter, Sexualopfer. Eine erklärende Erzählung. Edition das Narrenschiff im Psychiatrie-Verlag Bonn 2007, ISBN 978-3-88414-423-7, 3. Auflage, 391 Seiten, 29.90 €
Marneros, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Halle machte bereits 1997 den Versuch, die Debatte um Sexualstraftäter zu entemotionalisieren und den Umgang mit dieser zahlenmäßig kleinen Tätergruppe aus der reißerischen Berichterstattung der Massenmedien zu ziehen und zu versachlichen. Deutlich wurde, wie sehr man mit heftigen Gefühlen konfrontiert wird, wenn man Sexualmörder zu begutachten hat. Die erweiterte dritte Auflage des Buches ist nun erschienen. Es ist weniger Fachbuch als Sachbuch – und zwar ein spannendes, das man ungern aus der Hand legt, bevor es zu Ende gelesen wurde. Anhand von vielen Fallgeschichten aus Begutachtungen wagt Marneros den Versuch, seinen Lesern detailliert, faktenreich und dabei ruhig Sexualdelikte und ihre Dynamik näher zu bringen und dabei anhand von Lebensgeschichten zu beleuchten, wer die Täter sind und was sie antreibt. Eine ausführliche Besprechung von Michael Stiels-Glenn findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php. Andreas Marneros, Sexualmörder, Sexualtäter, Sexualopfer. Eine erklärende Erzählung. Edition das Narrenschiff im Psychiatrie-Verlag Bonn 2007, ISBN 978-3-88414-423-7, 3. Auflage, 391 Seiten, 29.90 €
16) Bundeswehr und Sozialwissenschaft – was die Polizei daraus lernen kann
In jüngster Zeit wird verstärkt über das Verhältnis von Polizei und Bundeswehr und auch über die Frage diskutiert, ob und in welcher Form das Militär polizeiliche Aufgaben im Inland wahrnehmen kann, darf oder sollte. Spätestens jetzt sollte man daher auch im Bereich der Polizeipraxis und Polizeiwissenschaft der Frage nachgehen, welche Gemeinsamkeiten Polizei und Militär haben und welche Unterschiede zwischen diesen beiden Institutionen festzustellen sind. Dabei sollte man auch die sozialwissenschaftlichen Forschungen im und über das Militär zur Kenntnis nehmen. Und zwar aus verschiedenen Gründen: Zum einen würde man dann sehen, dass die Bundeswehr eine sehr viel längere Tradition von empirischer Sozialforschung aufweist – was zur Frage führen muss, warum dies so ist und wie diesem Manko abgeholfen werden kann. Zum anderen wird man feststellen, dass viele Probleme, die man in der Polizei diskutiert, in der Bundeswehr schon früher ausführlich diskutiert wurden. Hier kann man dann von den Methoden und Ergebnissen solcher Studien und von dem Vergleich zwischen Polizei und Militär lernen. Denn immerhin gibt es seit 2004 an der Universität Potsdam einen Studiengang „Militärsoziologie“, und seit 2007 ist das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr Kooperationspartner des Masterstudiengangs Military Studies – Militärgeschichte/ Militärsoziologie an der Universität Potsdam, s. http://www.militarystudies.de/ sowie link. Bereits 2001 wurde an der Universität der Bundeswehr in München eine eigene Forschungs- und Informationsstelle Militär und Sozialwissenschaften gegründet (s. http://www.unibw.de/soziologie/forschung/konfliktundgewalt/militaersoziologie/fims . Einen guten Einstieg in die Diskussion gibt das Handbuch Militär und Sozialwissenschaft: Sven Bernhard Gareis, Paul Klein (Hrsg.): Handbuch Militär und Sozialwissenschaft. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. VS-Verlag Wiesbaden 2006. 590 S. Geb., ISBN: 978-3-531-34446-1, 49,90 Euro. Eine ausführliche Besprechung von Thomas Feltes findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php.
In jüngster Zeit wird verstärkt über das Verhältnis von Polizei und Bundeswehr und auch über die Frage diskutiert, ob und in welcher Form das Militär polizeiliche Aufgaben im Inland wahrnehmen kann, darf oder sollte. Spätestens jetzt sollte man daher auch im Bereich der Polizeipraxis und Polizeiwissenschaft der Frage nachgehen, welche Gemeinsamkeiten Polizei und Militär haben und welche Unterschiede zwischen diesen beiden Institutionen festzustellen sind. Dabei sollte man auch die sozialwissenschaftlichen Forschungen im und über das Militär zur Kenntnis nehmen. Und zwar aus verschiedenen Gründen: Zum einen würde man dann sehen, dass die Bundeswehr eine sehr viel längere Tradition von empirischer Sozialforschung aufweist – was zur Frage führen muss, warum dies so ist und wie diesem Manko abgeholfen werden kann. Zum anderen wird man feststellen, dass viele Probleme, die man in der Polizei diskutiert, in der Bundeswehr schon früher ausführlich diskutiert wurden. Hier kann man dann von den Methoden und Ergebnissen solcher Studien und von dem Vergleich zwischen Polizei und Militär lernen. Denn immerhin gibt es seit 2004 an der Universität Potsdam einen Studiengang „Militärsoziologie“, und seit 2007 ist das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr Kooperationspartner des Masterstudiengangs Military Studies – Militärgeschichte/ Militärsoziologie an der Universität Potsdam, s. http://www.militarystudies.de/ sowie link. Bereits 2001 wurde an der Universität der Bundeswehr in München eine eigene Forschungs- und Informationsstelle Militär und Sozialwissenschaften gegründet (s. http://www.unibw.de/soziologie/forschung/konfliktundgewalt/militaersoziologie/fims . Einen guten Einstieg in die Diskussion gibt das Handbuch Militär und Sozialwissenschaft: Sven Bernhard Gareis, Paul Klein (Hrsg.): Handbuch Militär und Sozialwissenschaft. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. VS-Verlag Wiesbaden 2006. 590 S. Geb., ISBN: 978-3-531-34446-1, 49,90 Euro. Eine ausführliche Besprechung von Thomas Feltes findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php.