Polizei : Newsletter Nr. 116, Februar 2009

 1)   Polizisten wünschen sich Vorgesetze mit praktischer Streifenerfahrung
 2)   Strafverfolgungsstatistiken in Belgien und Spanien veröffentlicht
 3)   Der Einfluss staatlicher Sozialleistungen auf die Kriminalitätsrate
 4)   Gespaltene Städte? Studie zur sozialen und ethnischen Segregation in deutschen Großstädten
 5)   Bürger bescheinigen Polizei höfliches und korrektes Verhalten
 6)   Der Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf die Verbrechensaufklärung
 7)   Anonymer E-Mail-Versand dank PrivacyBox
 8)   „Broken Windows“ und mangelnder gesellschaftlicher Zusammenhalt als Kriminalitätsursachen
 9)   Wirksamkeit von Nachbarschaftswachen
10)  Auswirkungen von Gewalterfahrungen im Kindes- und Jugendalter
11)  Aktuelle Veröffentlichungen des britischen Innenministeriums
12)  Kritische Betrachtung der gemeindebasierten Polizeiarbeit
13)  Delinquentes Verhalten in Skandinavien
14)  Viktimisierungserfahrung als Schlusspunkt krimineller Karrieren
15)  Überwachungskameras haben bedingt abschreckenden Effekt
16)  Stellenausschreibungen
17)  Buchbesprechungen
 
1) Polizisten wünschen sich Vorgesetze mit praktischer Streifenerfahrung
Streifenpolizisten begrüßen es, wenn ihre Vorgesetzten praktische Erfahrung im Streifendienst mitbringen. Hingegen werden Führungspersonen, die die Karriereleiter sehr schnell erklommen haben, kritisch beäugt. Dies gilt insbesondere für Vorgesetzte, die aus polizeifernen Berufen in den höheren Polizeidienst einsteigen. Diese Ergebnisse einer britischen Studie sollten nach Meinung der Autoren berücksichtigt werden, wenn eine Polizeireform “von außen” stattfinden soll. Die Ansichten der unteren Polizeiebene sind nämlich zum Teil maßgeblich dafür, inwieweit Führungspersonen akzeptiert werden. Quelle: Rowe, M. (2006) Following the Leader: Front-line Narratives on Police Leadership, in: Policing: An International Journal of Police Strategies and Management, 29 (4), 757-767. http://www.ingentaconnect.com/content/mcb/181/2006/00000029/00000004/art00010
 
 
2) Strafverfolgungsstatistiken in Belgien und Spanien veröffentlicht
Belgien und Spanien haben ihre Strafverfolgungsstatistiken veröffentlicht. Der französischsprachige Bericht Belgiens für die Jahre 2003 bis 2006 ist unter http://www.just.fgov.be/img_justice/publications/pdf/248.pdf zu erreichen. Die statistischen Daten aus Spanien für das Jahr 2007 finden sich unter http://www.poderjudicial.es/eversuite/GetDoc?DBName=dPortal&UniqueKeyValue=60224&Download=false&ShowPath=false
 
 
3) Der Einfluss staatlicher Sozialleistungen auf die Kriminalitätsrate
Je höher die staatlichen Sozialleistungen pro Kopf ausfallen, desto niedriger ist die Zahl der Diebstähle und Tötungsdelikte in einem Land. Dies ergibt die Überprüfung mehrerer Hypothesen über den Zusammenhang finanzieller staatlicher Unterstützung und der Höhe der Kriminalitätsrate. Dabei kommt es offenbar auf aktuelle staatliche Transferleistungen an und nicht auf Zahlungen in vergangenen Jahren. Umgekehrt konnte festgestellt werden, dass Länder mit einer hohen Zahl an Diebstählen dazu neigen, ihre Sozialleistungen zu erhöhen. Quelle: Savage, J.; Bennett, R.; Danner, M. (2008), Economic Assistance and Crime, in European Journal of Criminology 5 (2), 217-238. http://euc.sagepub.com/cgi/content/abstract/5/2/217
 
 
4) Gespaltene Städte? Studie zur sozialen und ethnischen Segregation in deutschen Großstädten
Jürgen Friedrichs (Soziologe) und Sascha Triemer (Diplom-Geograph) haben die 15 größten deutschen Städte über einen Zeitraum von 15 Jahren untersucht. Nach ihrer Studie hat nicht nur die Armut in diesen Städten im Untersuchungszeitraum (1990 – 2005) zugenommen, sondern auch die räumliche Trennung von Arm und Reich. So konzentrieren sich Personen, die Sozialhilfe beziehen, in wenigen Stadtteilen, und in Stadtteilen mit einem mittleren oder hohen Anteil von Armen steigt dieser Anteil weiter an. Diese „sozialräumliche Trennung“ von Armen und Nicht-Armen ist nach der Studie in Köln am auffälligsten, in Stuttgart am wenigsten auffällig. Die räumliche Absonderung erklären die Autoren vor allem durch drei Faktoren: Hohe Arbeitslosenquote, geringe Fortzüge der Deutschen und ein hoher Anteil an Sozialwohnungen. Die Wirtschaftkraft der Stadt führt dagegen nicht zwangsläufig zu geringerer Armut und weniger räumlichen Trennung. Des Weiteren zeigt die Studie, dass in den deutschen Großstädten die Trennung von Migranten und Nicht-Migranten abgenommen hat, was auf eine stärkere Integration der Migranten hindeutet. Nach der Studie ist die sozialräumliche Trennung von Migranten und Nicht-Migranten in Dortmund am ausgeprägtesten, ihre Integration in München hingegen am stärksten. Quelle: Friedrichs, J., S. Triemer, Gespaltene Städte? Soziale und ethnische Segregation in deutschen Großstädten. Wiesbaden 2008 (VS-Verlag) ISBN: 978-3-531-16301-7, 181 S., 24,90 €.
 
 
5) Bürger bescheinigen Polizei höfliches und korrektes Verhalten
Das Institut für Demoskopie in Allensbach hat 1773 Bürgerinnen und Bürger zu ihren Erfahrungen mit der Polizei befragt. Innerhalb der letzten drei Jahre haben sich demnach 38 % der Bevölkerung von sich aus an die Polizei gewandt. 36 % hatten Kontakt zur Polizei, indem sie angehalten und kontrolliert wurden oder auf Grund eines Unfalls mit der Polizei zu tun hatten. Sowohl der Ablauf der freiwilligen als auch der unfreiwilligen Kontakte wurde mehrheitlich positiv beurteilt. 79 % respektive 77 % bescheinigten den Beamtinnen und Beamten ein “höfliches und korrektes” Auftreten, wobei unter weiblichen Befragten die höchste (82 %) und unter jungen Menschen unter 30 Jahren die geringste Zufriedenheit (74 %) gemessen wurde. Die Ergebnisse stimmen durchaus positiv, überraschen jedoch bei den freiwilligen Kontakten kaum und waren auf Grund der engen Definition unfreiwilliger Kontakte (“Anhalten und Kontrollieren” bzw. „Unfall“) auch hier zu erwarten. Interessant wäre zu erfahren, wie Kontakte im Rahmen der Gefahrenabwehr oder Strafverfolgung beurteilt werden, was jedoch von den Meinungsforschern nicht erhoben wurde. Ebenso wenig erfolgte eine Auswertung anhand demographischer Merkmale, etwa nach sozialer oder nationaler Herkunft der Befragten. Quelle: Allensbacher Berichte Nr. 17/2008, Die Polizei – fast immer höflich und korrekt, hrsg. vom Institut für Demoskopie Allensbach, http://www.ifd-allensbach.de/news/prd_0817.html.
 
 
6) Der Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf die Verbrechensaufklärung
Eine kanadische Fallstudie untersuchte die Frage, welche Faktoren Einfluss auf den Aufklärungserfolg der Polizei haben. Innerhalb kleinerer Gemeinden war die Polizei bei der Aufklärung von Straftaten erfolgreicher als in großen oder sozial schwachen Gemeinden. Eine hohe Arbeitsbelastung wirkte sich nur auf die Aufklärung von Vergehen und Ordnungswidrigkeiten negativ aus. Die Ergebnisse lassen schließlich einen Zusammenhang vermuten zwischen der Höhe der Kriminalitätsrate und der Abschreckung durch Sanktionen. Quelle: Pare, P., Felson, R.B., Ouimet, M. (2007), Community variation in crime clearance: A multilevel analysis with comments on assessing police performance, in: Journal of Quantitative Criminology, 23 (3), 243-258. http://www.ingentaconnect.com/content/klu/joqc/2007/00000023/00000003/00009028
 
 
7) Anonymer E-Mail-Versand dank PrivacyBox
Der Verein „German Privacy Foundation“ ermöglicht unter http://privacybox.de interessierten Personen, sich eine anonyme Kontaktadresse einzurichten. Das Problem herkömmlichen E-Mail-Verkehrs besteht nämlich darin, dass die Nachricht auf dem Weg zwischen Absender und Empfänger ohne weiteres mitgelesen werden kann. Insbesondere Hinweisgeber und Informanten können dadurch von einer Kontaktaufnahme etwa zu Journalisten abgeschreckt werden. Privacybox.de setzt zumindest an der sensiblen Stelle der ersten Kontaktaufnahme an: Ohne langes Anmeldeverfahren kann sich jeder unter einem Pseudonym eine Mailbox einrichten und wahlweise die eingehenden Nachrichten an seinen E-Mail-Account weiterleiten lassen oder auf dem Privacybox-Server gespeichert lassen. Jeder, der das Pseudonym kennt, kann auf dem unter privacybox.de bereitgestellten Webinterface Nachrichten versenden. Auf diese Weise ist zumindest die einseitige Kommunikation vom Absender zum Empfänger vor neugierigen Blicken Dritter geschützt – eine automatische Antwortmöglichkeit bietet das System naturgemäß nicht. Nach eigenen Angaben speichern die Betreiber keine Information über die Nutzer. Weitere Informationen unter: https://privacybox.de/, http://www.privacyfoundation.de/
 
 
8) „Broken Windows“ und mangelnder gesellschaftlicher Zusammenhalt als Kriminalitätsursachen
Eine aktuelle Studie untersucht die Implikationen der Broken-Windows-Theorie sowie des Collective-Efficacy-Ansatzes auf ihre Gültigkeit. Dazu wurde umfangreiches Zahlenmaterial ausgewertet, Täter- und Opferbefragungen durchgeführt sowie kriminalgeographische Faktoren berücksichtigt. Dabei konnte nicht bestätigt werden, dass ein schwacher gesellschaftlicher Zusammenhalt (Collective-Efficacy-Theorie) und ein äußerer Zerfall der Umgebung (Broken-Windows-Theorie) zu einer höheren Kriminalitätsbelastung führen. Stattdessen präsentieren die Autoren einen überarbeiteten Ansatz, der die sozialen und räumlichen Bedingungen für die Entstehung von Kriminalität erläutert. Quelle: St. Jean, P.K. (2007), Pockets of Crime: Broken Windows, Collective Efficacy, and the Criminal Point of View, Chicago, IL: University of Chicago Press, 278 Seiten, ISBN: 9780226774992.
 
 
9) Wirksamkeit von Nachbarschaftswachen
Ein stärkerer Zusammenhalt der Nachbarn soll zu einem Kriminalitätsrückgang im unmittelbaren Wohnumfeld führen. Ob dieser Zusammenhang gegeben ist, ist Gegenstand eines Online-Dokuments des US-Justizministeriums, in dem eine qualitative Literaturauswertung erfolgt. Von 18 untersuchten Studien kamen 15 zu dem Ergebnis, dass Nachbarschaftswachen zu einem Kriminalitätsrückgang führen. Leider halten weder die einzelnen Studien, noch deren Meta-Analyse detaillierte Angaben zur Wirksamkeit einzelner Programmpunkte bereit. So bleibt letztlich die Frage unbeantwortet, welche Faktoren genau zu einem Kriminalitätsrückgang geführt haben. Quelle: Holloway, Katy, Trevor Bennett, David P. Farrington (2008), Crime Prevention Research Review No. 3: Does Neighborhood Watch Reduce Crime? hrsg. vom U.S. Department of Justice, Washington, D.C. 2008. Online im Volltext verfügbar unter: http://www.cops.usdoj.gov/files/RIC/Publications/e040825133-res-review3.pdf.
 
 
10) Auswirkungen von Gewalterfahrungen im Kindes- und Jugendalter
Die Ergebnisse einer Befragung von 14-24 Jahre alten Gefangenen (N=1.526) zeigen, dass es bei Gewaltprävention vor allem auf eine frühe Intervention im familiären und schulischen Umfeld ankommt. Die Insassen wurden nach ihren Opfererfahrungen im Kindes- und Jugendalter sowie nach eigenem gewalttätigen Verhalten befragt. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen Befragten, die als Kinder körperlich misshandelt wurden, als Jugendliche ein doppelt so hohes Viktimisierungsrisiko aufweisen wie die Vergleichsgruppe. Ebenso steigt bei ihnen die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst zu Gewalttätern werden. Eine geringere Neigung zu Gewalttaten wiesen hingegen die Befragten auf, die sowohl im Kindes- als auch im frühen Jugendalter Opfer von Gewalthandlungen wurden. Quelle: Hosser, D., Raddatz, S, Windzo, M. (2007), Child Maltreatment, Revictimization, and Violent Behavior, in: Violence and Victims, 22 (3), 318-333. http://www.ingentaconnect.com/content/springer/vav/2007/00000022/00000003/art00005
 
 
11) Aktuelle Veröffentlichungen des britischen Innenministeriums
Das britische Innenministerium bietet verschiedene Berichte zum Thema „antisoziales Verhalten“ an. In einer Längsschnittanalyse zum antisozialen Verhalten von Kindern und Jugendlichen werden neben Häufigkeitszahlen auch Risiko- und Schutzfaktoren für antisoziales Verhalten aufgezeigt. Dabei konnte ein Zusammenhang zwischen Verhaltensauffälligkeiten im frühen Kindesalter (Tabak- und Alkoholkonsum, Sachbeschädigung) und problematischen Verhaltensweisen im Alter von 10 1/2 Jahren festgestellt werden. Die Studie bestätigt vorherige Forschungsergebnisse, nach denen frühe Interventionen notwendig sind. Demnach wirkt sich der richtige Umgang der Mutter mit ihrem Kind (“parenting skills”) ebenso positiv auf das soziale Verhalten eines Kindes aus wie dessen Selbstbewusstsein oder Freude am Schulbesuch. Der 59-seitige Bericht ist verfügbar unter: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs08/rdsolr0208.pdf. Ein weiteres Dokument des britischen Innenministeriums beschäftigt sich mit der Einschätzung der Bürger zu antisozialem Verhalten. Noch im Jahr 2001 schätzten 19 % der Befragten antisoziales Verhalten als großes Problem ein, aktuell treffen 16 % der Bürger diese Aussage. Die eigene Wahrnehmung hängt dabei eng mit der sozialen Lage und dem Wohnumfeld zusammen. In stark benachteiligten Gegenden äußert sich die Hälfte der Befragten besorgt über antisoziales Verhalten, in besser gestellten Stadtteilen teilen lediglich 15 % diese Auffassung. Als “antisozial” werden vom britischen Innenministerium insgesamt sieben Verhaltensweisen bezeichnet, die von “herumhängenden” Jugendlichen bis zu abgestellten Autowracks reichen. Das 58-seitige Dokument ist im Volltext verfügbar unter: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs08/hosb1508.pdf.
 
 
12) Kritische Betrachtung der gemeindebasierten Polizeiarbeit
Ein neuer Ansatz gemeindebasierter Polizeiarbeit zielt auf Risiko- und Schutzfaktoren für Jugendkriminalität innerhalb klar begrenzter Stadtbezirke ab. Eine erste Bewertung dieses unter dem Begriff “Risk-Focused Policing at Places (RFPP)” entwickelten Programms zeigt jedoch keinen Einfluss auf die Anzahl selbstberichteter Straftaten. Auch wurde keine veränderte Einstufung von Risiko- und Schutzfaktoren festgestellt. Grund dafür sind nach Ansicht der Forscher die zu weit gefassten Stadtbezirksgrenzen, wodurch zielgerichtete Interventionen erschwert wurden. Quelle: Weisburd, D., Morris, N.A., Ready, J. (2008), Risk-Focused Policing at Places: An Experimental Evaluation, in: Justice Quarterly, 25 (1), 163-200.
 
 
13) Delinquentes Verhalten in Skandinavien
Janne Kivivouri und Kollegen haben die Ergebnisse zu parallelisierten Studien über Delinquenz in den Hauptstädten der Skandinavischen Staaten in einem Übersichtsband zusammen gestellt und kommentiert: Delinquent Behaviour in Nordic Capital Cities. Die PDF-Version kann unter der folgenden URL herunter geladen werden: http://www.optula.om.fi/40485.htm
 
 
14) Viktimisierungserfahrung als Schlusspunkt krimineller Karrieren
Als „Victimization-Termination Link“ bezeichnen US-Forscher ihre Theorie zur Erklärung der Frage, weshalb sich Täter entscheiden, ihre delinquente Lebensweise zu beenden. Eine ernsthafte Opfererfahrung im Zusammenhang mit kriminellen Verhalten liefert demnach die Voraussetzungen für eine Abwendung von der Kriminalität. Dies gilt, soweit soziale Bindungen vorhanden sind und der Täter die Viktimisierung als Ursache eigenen kriminellen Verhaltens versteht. Der Erklärungsansatz wurde aus qualitativen Interviews mit jungen Drogendealern aus der Mittelschicht entwickelt. Quelle: Jaques, Scott; Wright, Richard (2008), The Victimization-Termination Link, in: Criminology 46 (4) 2008, S. 1009-1038.
 
 
15) Überwachungskameras haben bedingt abschreckenden Effekt
Bisherige Studien zeigen, dass die kriminalitätsreduzierenden Effekte von Überwachungskameras im öffentlichen Raum gegen Null tendieren. Eine der ersten US-Untersuchungen zum Thema liefert nun differenziertere Ergebnisse. Innerhalb eines 30-Meter-Radius um die Kameras konnte ein signifikanter Rückgang bei Eigentumsdelikten um 24 % beobachtet werden. Eine Verlagerung in unmittelbar angrenzende Bereiche wurde nicht festgestellt. Kein Erfolg konnte hingegen bei Gewalt- oder Drogenkriminalität verzeichnet werden. Kameras wirken hier offenbar nicht abschreckend. Bedenkt man, dass die Überwachungskameras im untersuchten Sample gerade zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität eingesetzt wurden, ist fraglich, ob der Rückgang bei Eigentumsdelikten ein ausreichendes Fundament für eine Überwachung des öffentlichen Raums bildet. Die vollständige Studie findet sich unter: http://www.citris-uc.org/files/CITRIS%20SF%20CSC%20Study%20Final%20Dec%202008.pdf Kritisch zum gesamten Thema: http://www.youarebeingwatched.us Dort finden sich neben weiteren Studien auch Hintergrundinformationen zu installierten Kamerasystemen in den USA.
 
 
16) Stellenausschreibungen
Für ein EU-Projekt zum Thema "Gender related violence, Stalking and Fear of Crime" sind ab sofort am Lehrstuhl für Kriminologie der Universität Bochum (Prof. Dr. Thomas Feltes) zwei Stellen für Projektkoordination und Projektdurchführung zu besetzen. Das Projekt hat eine Laufzeit bis Dezember 2011. Zu den Aufgaben gehören: 1. Projektkoordination (Stelle 1, 75%), inkl. Budgetverwaltung des europaweiten Projektes. 2. Projektdurchführung (Stelle 2, 50%). Profil: Sozialwissenschaftliches oder fachverwandtes Universitätsstudium, möglichst Projekterfahrung. Kenntnisse in den Bereichen Gender und Methoden der empirischen Sozialforschung sowie ausgeprägte Kommunikations-, Organisations- und Teamfähigkeit und gute Englischkenntnisse werden erwartet. Daneben sind zwei wissenschaftliche Mitarbeiterstellen (je 50%) zur Unterstützung der allgemeinen Arbeit in Forschung und Lehre am Lehrstuhl zu besetzen (Stellen 3 und 4). Profil: Juristischer und/oder sozialwissenschaftlicher Universitätsabschluss. Möglichkeit der Promotion bei Stellen 2 bis 4 gegeben. Nähere Informationen unter www.rub.de/kriminologie oder per email bei Diana Ziegleder: diana.ziegleder@rub.de , Tel. 0234-3225247.
 
 
17) Buchbesprechungen
Ostalgie, Revisionismus oder Scheinwelt? Zwei Bücher, von denen man wissen sollte, dass es sie gibt, die man aber nicht gelesen haben muss. Eine Besprechung von: Baumgarten, Klaus-Dieter: Erinnerungen. Autobiographie des Chefs der Grenztruppen der DDR. Berlin 2008 und Baumgarten, Klaus-Dieter/Peter Freitag: Die Grenzen der DDR. Geschichte, Fakten, Hintergründe, Berlin 2008 (Thomas Feltes). Ebenfalls neu eingestellt wurde eine von Antonia Girschkowski verfasste Besprechung von Lesmeister, Daniela: Polizeiliche Prävention im Bereich jugendlicher Mehrfachkriminalität. Dargestellt am tatsächlichen Beispiel des Projekts „Gefährderansprache“ des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen, Hamburg 2008. Beide Besprechungen sind über http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php zu erreichen.