Polizei : Newsletter Nr. 40, Mai 2002
1) Reform des Schweizer Jugendstrafrechts
2) Studie zur Identifizierung von Tatverdächtigen durch Gegenüberstellungen
3) Peilsender für entführte Geschäftsleute
4) Fachtagung Empirische Polizeiforschung
5) Geldwäsche und EU
6) Informationen zu und über Europa
7) “Broken Windows” im Strassenverkehr?
8) und Unternehmen als Mörder?
9) Moralische Panikmache und die Rolle der Medien
10) Wiederholt Opfer von Einbruchdienstählen?
11) Geschwindigkeitskontrollen durch automatische Geschwindigkeitskameras – Erfolge bei verschiedenen „Fahrertypen“
12) Dokumente zum Internationalen Tribunal für Ruanda online und auf CD
13) "Häusliche Gewalt": Dokumentation im Internet
14) Polizei-Psychologie im Netz
15) Das Letzte: Carrera-Bahn für Konferenzpausen
1) Reform des Schweizer Jugendstrafrechts
In der Schweiz ist gegenwärtig die Revision des Strafgesetzbuch in Arbeit. Das Jugendstrafrecht wird aus dem Strafgesetzbuch ausgegliedert und in einem separaten Bundesgesetz geregelt. Ebenso gibt es einen Vorentwurf für ein Schweizerisches Jugendstrafrecht. DieDokumente finden sich auf folgenden Seiten: Revision des StGB: http://www.ofj.admin.ch/themen/stgb-rev/intro-d.htm ; neues Jugendstrafrecht (Vorentwurf und Begleitbericht) unter http://www.ofj.admin.ch/themen/stgb-vstrafp/intro-d.htm. (Danke an A. Pedrazzini).
In der Schweiz ist gegenwärtig die Revision des Strafgesetzbuch in Arbeit. Das Jugendstrafrecht wird aus dem Strafgesetzbuch ausgegliedert und in einem separaten Bundesgesetz geregelt. Ebenso gibt es einen Vorentwurf für ein Schweizerisches Jugendstrafrecht. DieDokumente finden sich auf folgenden Seiten: Revision des StGB: http://www.ofj.admin.ch/themen/stgb-rev/intro-d.htm ; neues Jugendstrafrecht (Vorentwurf und Begleitbericht) unter http://www.ofj.admin.ch/themen/stgb-vstrafp/intro-d.htm. (Danke an A. Pedrazzini).
2) Studie zur Identifizierung von Tatverdächtigen durch Gegenüberstellungen
Eine Studie, die Hinweise auf Probleme und Vorschläge zur Verbesserung bei polizeilichen Gegenüberstellungen enthält, hat das britische Homeoffice veröffentlicht. Der 6-seitige Kurzbericht ist unter „Policing and Reducing Crime Briefing Note 2/02 - The Visual Identification of Suspects: Procedures and Practice” als pdf-Datei abzurufen: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs2/brf202.pdf
Eine Studie, die Hinweise auf Probleme und Vorschläge zur Verbesserung bei polizeilichen Gegenüberstellungen enthält, hat das britische Homeoffice veröffentlicht. Der 6-seitige Kurzbericht ist unter „Policing and Reducing Crime Briefing Note 2/02 - The Visual Identification of Suspects: Procedures and Practice” als pdf-Datei abzurufen: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs2/brf202.pdf
3) Peilsender für entführte Geschäftsleute
Ein reiskorngroßer Identifikationschip, zusammen mit einem Peilsender, der am Körper getragen wird, soll dazu dienen, entführte Personen überall zu lokalisieren. Der Identifikationschip wird unter die Haut implantiert und sobald der Peilsender vom Chip getrennt wird, wird ein Alarm ausgelöst. Das Produkt trägt den schönen Namen „digitaler Engel“: www.digitalangel.net . Bereits für 299.- US$ gibt es eine Armbanduhr mit Sender, die im Notfall eine e-mail verschickt. Gedacht für „aktive“ Senioren oder Kinder... Quelle: Trendletter 3/2002.
Ein reiskorngroßer Identifikationschip, zusammen mit einem Peilsender, der am Körper getragen wird, soll dazu dienen, entführte Personen überall zu lokalisieren. Der Identifikationschip wird unter die Haut implantiert und sobald der Peilsender vom Chip getrennt wird, wird ein Alarm ausgelöst. Das Produkt trägt den schönen Namen „digitaler Engel“: www.digitalangel.net . Bereits für 299.- US$ gibt es eine Armbanduhr mit Sender, die im Notfall eine e-mail verschickt. Gedacht für „aktive“ Senioren oder Kinder... Quelle: Trendletter 3/2002.
4) Fachtagung Empirische Polizeiforschung
Vom 4. bis 6. Juli 2002 wird in Münster die Fachtagung "Empirische Polizeiforschung IV: Die Polizei im Netzwerk institutionalisierter sozialer Kontrolle" durchgeführt. Die Tagung wird veranstaltet von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW und dem Polizeifortbildungsinstitut „Carl Severing“, Münster/Westf.. Infos zur Tagung (Programm etc.) gibt es entweder bei Dr. Frevel bernh.frevel@t-online.de oder über die FHöV NRW (hermann.bertling@fhoev.nrw.de ).
Vom 4. bis 6. Juli 2002 wird in Münster die Fachtagung "Empirische Polizeiforschung IV: Die Polizei im Netzwerk institutionalisierter sozialer Kontrolle" durchgeführt. Die Tagung wird veranstaltet von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW und dem Polizeifortbildungsinstitut „Carl Severing“, Münster/Westf.. Infos zur Tagung (Programm etc.) gibt es entweder bei Dr. Frevel bernh.frevel@t-online.de oder über die FHöV NRW (hermann.bertling@fhoev.nrw.de ).
5) Geldwäsche und EU
Transcrime, ein Institut an der juristischen Fakultät der Universität Trient (Italien) unter Leitung von Ernesto Savona hat einen Bericht für die Europäische Kommission zur Geldwäsche veröffentlicht. Er ist unter dem Titel “Transparency and Money Laundering: Study of the Regulation and its Implementation, in the EU Member States, that Obstruct Anti-Money Laundering International Co-operation (Banking/Financial and Corporate/Company Regulative Fields)” verfügbar. Informationen dazu und zu vielen anderen Studien des Institutes unter www.transcrime.unitn.it oder per email transcri@gelso.unitn.it.
Transcrime, ein Institut an der juristischen Fakultät der Universität Trient (Italien) unter Leitung von Ernesto Savona hat einen Bericht für die Europäische Kommission zur Geldwäsche veröffentlicht. Er ist unter dem Titel “Transparency and Money Laundering: Study of the Regulation and its Implementation, in the EU Member States, that Obstruct Anti-Money Laundering International Co-operation (Banking/Financial and Corporate/Company Regulative Fields)” verfügbar. Informationen dazu und zu vielen anderen Studien des Institutes unter www.transcrime.unitn.it oder per email transcri@gelso.unitn.it.
6) Informationen zu und über Europa
The European Policy Center (www.theepc.be) as an interface between government, business, and civil society provides up-to-date information on European matters; the Center for European Policy Studies (http://www.ceps.be/index.htm ) provides documents and comments on Europe (thanks to Uwe Ewald).
The European Policy Center (www.theepc.be) as an interface between government, business, and civil society provides up-to-date information on European matters; the Center for European Policy Studies (http://www.ceps.be/index.htm ) provides documents and comments on Europe (thanks to Uwe Ewald).
7) “Broken Windows” im Strassenverkehr?
Der Frage, ob die bekannte Broken-Windows-Theorie auch auf den Bereich des Straßenverkehrs übertragen werden kann, geht eine empirische Studie in den USA nach. Der gefundene signifikante Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Tötungsdelikte und dem Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle in den 50 Staaten des USA zwischen 1975 und 1996 sowie in verschiedenen Städten (auch übrigens zwischen der Anzahl der Tötungsdelikte und der Zahl der Polizeibeamten) wird von den Autoren im Zusammenhang mit der von Wilson und Kelling entwickelten „Broken-Windows-Theorie“ gesehen: Ein Rückgang oder ein „Weniger“ an polizeilichen Kontrollen im Straßenverkehr vermittelt den Eindruck, dass die Polizei nicht verfügbar ist oder sich nicht um den Verkehrsbereich kümmert; dies könnte von den Bürgern und potentiellen Tätern so ausgelegt werden, dass man eher Vorschriften übertreten kann – im Verkehrsbereich, wie im Bereich der allgemeinen Kriminalität, was dann einen gleichzeitigen Anstieg (oder ggf. auch Rückgang) von tödlichen Verkehrsunfällen und Tötungsdelikten zur Folge haben könnte. Quelle: D. Giacopassi, D.R. Forde, „Broken Windows, crumpled feathers, and crime. In: Journal of Criminal Justice 28, 5, 2000, S. 397-405.
Der Frage, ob die bekannte Broken-Windows-Theorie auch auf den Bereich des Straßenverkehrs übertragen werden kann, geht eine empirische Studie in den USA nach. Der gefundene signifikante Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Tötungsdelikte und dem Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle in den 50 Staaten des USA zwischen 1975 und 1996 sowie in verschiedenen Städten (auch übrigens zwischen der Anzahl der Tötungsdelikte und der Zahl der Polizeibeamten) wird von den Autoren im Zusammenhang mit der von Wilson und Kelling entwickelten „Broken-Windows-Theorie“ gesehen: Ein Rückgang oder ein „Weniger“ an polizeilichen Kontrollen im Straßenverkehr vermittelt den Eindruck, dass die Polizei nicht verfügbar ist oder sich nicht um den Verkehrsbereich kümmert; dies könnte von den Bürgern und potentiellen Tätern so ausgelegt werden, dass man eher Vorschriften übertreten kann – im Verkehrsbereich, wie im Bereich der allgemeinen Kriminalität, was dann einen gleichzeitigen Anstieg (oder ggf. auch Rückgang) von tödlichen Verkehrsunfällen und Tötungsdelikten zur Folge haben könnte. Quelle: D. Giacopassi, D.R. Forde, „Broken Windows, crumpled feathers, and crime. In: Journal of Criminal Justice 28, 5, 2000, S. 397-405.
8) und Unternehmen als Mörder?
In Deutschland bislang wenig beachtet, beschäftigt sich diese englische Studie mit Todesfällen, die durch Unglücke verursacht wurden, die von Firmen und Unternehmen zu verantworten waren. Insgesamt geht die Arbeit davon aus, dass durch solche von den Firmen verschuldeten „Unfälle“ in Großbritannien zwischen 1985 und 2000 nahezu 1.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Studie gibt Hinweise, wie polizeiliche Ermittlungen bei „Gewalt durch Unternehmen“ zu verbessern sind und fordert u.a. Spezialabteilungen, die sich auf solche Ermittlungen in Unternehmen spezialisieren. Daneben werden gesetzgeberische und justitielle Vorschläge unterbreitet. D. Bergman, The case for corporate responsibility: Corporate violence and the criminal justice system. London, Disaster Action, 2000 (ISBN 0-9538-331-0).
In Deutschland bislang wenig beachtet, beschäftigt sich diese englische Studie mit Todesfällen, die durch Unglücke verursacht wurden, die von Firmen und Unternehmen zu verantworten waren. Insgesamt geht die Arbeit davon aus, dass durch solche von den Firmen verschuldeten „Unfälle“ in Großbritannien zwischen 1985 und 2000 nahezu 1.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Die Studie gibt Hinweise, wie polizeiliche Ermittlungen bei „Gewalt durch Unternehmen“ zu verbessern sind und fordert u.a. Spezialabteilungen, die sich auf solche Ermittlungen in Unternehmen spezialisieren. Daneben werden gesetzgeberische und justitielle Vorschläge unterbreitet. D. Bergman, The case for corporate responsibility: Corporate violence and the criminal justice system. London, Disaster Action, 2000 (ISBN 0-9538-331-0).
9) Moralische Panikmache und die Rolle der Medien
Als „moralische Panik“ wird in der kritischen Kriminologie eine Tendenz gesehen, die öffentliche Meinung gegenüber Minderheiten oder Randgruppen in den oder durch die Medien so zu beeinflussen, dass bestimmte Verhaltensweisen dieser Gruppen als Bedrohung für die „zivilisierte“ Gesellschaft gesehen werden. Ein 45-Seiten-Beitrag von Yvonne Jewkes beschäftigt sich nun mit der Frage, welche Rolle die Medien dabei tatsächlich spielen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es dadurch, dass wir die Medien für bestimmte Entwicklungen im Sinne einer mono-kausalen Erklärung verantwortlich machen, unmöglich wird, den wahren Ursachen für solche Entwicklungen auf den Grund zu gehen. Auch die Frage, ob die Medien tatsächlich einen entsprechenden Einfluss haben, lässt sich dadurch schwer beantworten. Y. Jewkes, Moral panics in a risk society: A critical evaluation. Leicester, Scarman Center for the Study of Public Order, 2000. Crime, Order and Policing Occasional Paper No. 15. Dazu passt eine Langzeitstudie zur Mediennutzung, die soeben erschienen ist: Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation sind in den „Media Perspektiven“ in zwei Beiträgen im Heft 11, 2001, S.538-563 veröffentlicht worden. Hierbei wird die Nutzung verschiedener Medien im Verlauf der Jahre 1970 bis 2000 dokumentiert und analysiert. So stieg beispielsweise die gesamte für „Freizeit“ zur Verfügung stehende Zeit von 375 Minuten pro Tag im Jahr 1970 auf 470 Minuten im Jahr 2000. Gleichzeitig stiegt die Mediennutzung entsprechend an, beim Fernsehen z.B. von 101 Minuten in der Freizeit auf 162 Minuten. Die Mediennutzung außerhalb der Freizeit stieg sogar von 68 Min. im Jahr 1970 auf 225 Min. im Jahr 2000 an; ein Zeichen dafür, dass beruflich bedingte Nutzung überproportional zugenommen hat. Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit einem sog. Kohorten-Vergleich, also der Gegenüberstellung verschiedener Geburtsjahrgänge in der Entwicklung. Übersicht und pdf-Volltext über www.media-perspektiven.de
Als „moralische Panik“ wird in der kritischen Kriminologie eine Tendenz gesehen, die öffentliche Meinung gegenüber Minderheiten oder Randgruppen in den oder durch die Medien so zu beeinflussen, dass bestimmte Verhaltensweisen dieser Gruppen als Bedrohung für die „zivilisierte“ Gesellschaft gesehen werden. Ein 45-Seiten-Beitrag von Yvonne Jewkes beschäftigt sich nun mit der Frage, welche Rolle die Medien dabei tatsächlich spielen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es dadurch, dass wir die Medien für bestimmte Entwicklungen im Sinne einer mono-kausalen Erklärung verantwortlich machen, unmöglich wird, den wahren Ursachen für solche Entwicklungen auf den Grund zu gehen. Auch die Frage, ob die Medien tatsächlich einen entsprechenden Einfluss haben, lässt sich dadurch schwer beantworten. Y. Jewkes, Moral panics in a risk society: A critical evaluation. Leicester, Scarman Center for the Study of Public Order, 2000. Crime, Order and Policing Occasional Paper No. 15. Dazu passt eine Langzeitstudie zur Mediennutzung, die soeben erschienen ist: Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation sind in den „Media Perspektiven“ in zwei Beiträgen im Heft 11, 2001, S.538-563 veröffentlicht worden. Hierbei wird die Nutzung verschiedener Medien im Verlauf der Jahre 1970 bis 2000 dokumentiert und analysiert. So stieg beispielsweise die gesamte für „Freizeit“ zur Verfügung stehende Zeit von 375 Minuten pro Tag im Jahr 1970 auf 470 Minuten im Jahr 2000. Gleichzeitig stiegt die Mediennutzung entsprechend an, beim Fernsehen z.B. von 101 Minuten in der Freizeit auf 162 Minuten. Die Mediennutzung außerhalb der Freizeit stieg sogar von 68 Min. im Jahr 1970 auf 225 Min. im Jahr 2000 an; ein Zeichen dafür, dass beruflich bedingte Nutzung überproportional zugenommen hat. Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit einem sog. Kohorten-Vergleich, also der Gegenüberstellung verschiedener Geburtsjahrgänge in der Entwicklung. Übersicht und pdf-Volltext über www.media-perspektiven.de
10) Wiederholt Opfer von Einbruchdienstählen?
Eine empirische Studie aus den Niederlanden beschäftigt sich anhand der Auswertung von über 6.000 Einbrüchen mit der Frage, ob und in welchem Umfang Opfer von Einbruchdiebstählen nach einem Einbruch erneut Opfer werden. Im Ergebnis kann nachgewiesen werden, dass die Chance, unmittelbar nach einem Einbruch erneut Opfer zu werden, wesentlich höher ist, als später. Tatsächlich nimmt die Wahrscheinlichkeit mit dem Lauf der Zeit ab (und nicht zu). Nachvollziehbar ist ein anderes Ergebnis der Studie, wonach die Wahrscheinlichkeit, erneut Opfer zu werden, höher ist in kriminalitätsbelasteten Gebieten (was erneut die Annahme bestätigt, dass die meisten Täter in der Nähe ihres Wohngebietes Straftaten begehen; dies gilt auch für die wiederholte Begehung von Einbrüchen). Der Beitrag von E.R. Kleemans, Repeat burglary victimization: results of empirical research in the Netherlands, ist in einem Band erschienen, der sich speziell mit wiederholtem Opferwerden beschäftigt, und in dem weitere interessante Beiträge zu diesem Thema zu finden sind: G. Farrell und K. Pease (Hrsg.), Repeat Victimization, Crime Prevention Studies, Vol. 12, Monsey (Criminal Justice Press) 2001 (ISBN 1-881798-27-5).
Eine empirische Studie aus den Niederlanden beschäftigt sich anhand der Auswertung von über 6.000 Einbrüchen mit der Frage, ob und in welchem Umfang Opfer von Einbruchdiebstählen nach einem Einbruch erneut Opfer werden. Im Ergebnis kann nachgewiesen werden, dass die Chance, unmittelbar nach einem Einbruch erneut Opfer zu werden, wesentlich höher ist, als später. Tatsächlich nimmt die Wahrscheinlichkeit mit dem Lauf der Zeit ab (und nicht zu). Nachvollziehbar ist ein anderes Ergebnis der Studie, wonach die Wahrscheinlichkeit, erneut Opfer zu werden, höher ist in kriminalitätsbelasteten Gebieten (was erneut die Annahme bestätigt, dass die meisten Täter in der Nähe ihres Wohngebietes Straftaten begehen; dies gilt auch für die wiederholte Begehung von Einbrüchen). Der Beitrag von E.R. Kleemans, Repeat burglary victimization: results of empirical research in the Netherlands, ist in einem Band erschienen, der sich speziell mit wiederholtem Opferwerden beschäftigt, und in dem weitere interessante Beiträge zu diesem Thema zu finden sind: G. Farrell und K. Pease (Hrsg.), Repeat Victimization, Crime Prevention Studies, Vol. 12, Monsey (Criminal Justice Press) 2001 (ISBN 1-881798-27-5).
11) Geschwindigkeitskontrollen durch automatische Geschwindigkeitskameras – Erfolge bei verschiedenen „Fahrertypen“
In einem quasi-experimentellen Design überprüften die Autoren in Großbritannien die Reaktionen von Autofahrern auf automatische Geschwindigkeitskameras, die seit 1991 dort eingesetzt werden. Im Ergebnis konnten drei verschiedene Typen von Autofahrern festgestellt werden: Konforme Typen, die sich an die Vorschriften halten, in der Studie so genannte „Manipulateure“, die versuchen, den Kameras auszuweichen bzw. danach wieder rasen und das Risiko bewusst unterschätzen und die „defiers“, denen dies alles nichts ausmacht und die rasen, als wenn sie die Kontrollen nicht interessieren würden. Den abschreckendsten Effekt haben bei allen drei Untergruppen die Strafverfolgung von Geschwindigkeitsüberschreitungen, gefolgt von installierten Kameras in einem zuvor nicht überwachten Gebiet; danach kommen Hinweisschilder, die vor den Kameras warnen, und am Ende stehen Öffentlichkeitsmaßnahmen. Quelle: C. Corbett, A typology of drivers´ responses to speed cameras: Implications for speed limit enforcement and road safety. In: Psychology, Crime and Law 6, 4, 2000, S. 305-330.
In einem quasi-experimentellen Design überprüften die Autoren in Großbritannien die Reaktionen von Autofahrern auf automatische Geschwindigkeitskameras, die seit 1991 dort eingesetzt werden. Im Ergebnis konnten drei verschiedene Typen von Autofahrern festgestellt werden: Konforme Typen, die sich an die Vorschriften halten, in der Studie so genannte „Manipulateure“, die versuchen, den Kameras auszuweichen bzw. danach wieder rasen und das Risiko bewusst unterschätzen und die „defiers“, denen dies alles nichts ausmacht und die rasen, als wenn sie die Kontrollen nicht interessieren würden. Den abschreckendsten Effekt haben bei allen drei Untergruppen die Strafverfolgung von Geschwindigkeitsüberschreitungen, gefolgt von installierten Kameras in einem zuvor nicht überwachten Gebiet; danach kommen Hinweisschilder, die vor den Kameras warnen, und am Ende stehen Öffentlichkeitsmaßnahmen. Quelle: C. Corbett, A typology of drivers´ responses to speed cameras: Implications for speed limit enforcement and road safety. In: Psychology, Crime and Law 6, 4, 2000, S. 305-330.
12) Dokumente zum Internationalen Tribunal für Ruanda online und auf CD
Die Vereinten Nationen haben eine CD-Rom mit Dokumenten und Entscheidungen des Ruanda-Tribunals herausgegeben. Die CD kostet US$ 125.- und ist bestellt werden über publications@un.org (USA) bzw. unpubli@unog.ch (Schweiz). Fast alle Dokumente sind aber auch online über die Website des Tribunals verfügbar. Dort finden sich auch Informationen zur Geschichte und zur aktuellen Arbeit des Tribunals: http://www.ictr.org/ Das Tribunal wurde 1995 eingerichtet, um den Völkermord und die Menschenrechtsverletzungen während der Unruhen im Jahre 1994 in Ruanda zu untersuchen und Verantwortliche zu verurteilen. Der Sitz des Tribunals ist Arusha, Tansania.
Die Vereinten Nationen haben eine CD-Rom mit Dokumenten und Entscheidungen des Ruanda-Tribunals herausgegeben. Die CD kostet US$ 125.- und ist bestellt werden über publications@un.org (USA) bzw. unpubli@unog.ch (Schweiz). Fast alle Dokumente sind aber auch online über die Website des Tribunals verfügbar. Dort finden sich auch Informationen zur Geschichte und zur aktuellen Arbeit des Tribunals: http://www.ictr.org/ Das Tribunal wurde 1995 eingerichtet, um den Völkermord und die Menschenrechtsverletzungen während der Unruhen im Jahre 1994 in Ruanda zu untersuchen und Verantwortliche zu verurteilen. Der Sitz des Tribunals ist Arusha, Tansania.
13) "Häusliche Gewalt": Dokumentation im Internet
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (Bonn) hat eine Dokumentation zum Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Thema "häusliche Gewalt" vorgelegt. Am 1. Januar 2002 ist das Gewaltschutz-Gesetz in Kraft getreten, das vor allem dem Schutz vor Gewalt im "sozialen Nahraum" dienen soll. Aus diesem Anlaß dokumentiert das Informationszentrum Sozialwissenschaften (Bonn) den Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung. Titel der Dokumentation: Gewalt in der Familie. Häusliche Gewalt gegen Partner und Kinder, 108 Seiten, IZ Sozialwissenschaften: Bonn, Dezember 2001 Die vollständige Dokumentation ist kostenlos im Internet zugänglich: http://www.gesis.org/Information/Themen/Fokus/index.htm Der Band enthält Beschreibungen von 178 Veröffentlichungen und Forschungsprojekten zum Thema.
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (Bonn) hat eine Dokumentation zum Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Thema "häusliche Gewalt" vorgelegt. Am 1. Januar 2002 ist das Gewaltschutz-Gesetz in Kraft getreten, das vor allem dem Schutz vor Gewalt im "sozialen Nahraum" dienen soll. Aus diesem Anlaß dokumentiert das Informationszentrum Sozialwissenschaften (Bonn) den Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung. Titel der Dokumentation: Gewalt in der Familie. Häusliche Gewalt gegen Partner und Kinder, 108 Seiten, IZ Sozialwissenschaften: Bonn, Dezember 2001 Die vollständige Dokumentation ist kostenlos im Internet zugänglich: http://www.gesis.org/Information/Themen/Fokus/index.htm Der Band enthält Beschreibungen von 178 Veröffentlichungen und Forschungsprojekten zum Thema.
14) Polizei-Psychologie im Netz
Unter http://www.polizei-psychologie.de findet man die neue Internet-Präsenz des Dezernats "Wissenschaftlicher Dienst" des Polizeifortbildungsinstitutes Neuss, der ehemaligen Landeskriminalschule NRW. Die Homepage soll zwischen Polizei und Sozialwissenschaft Kontakte vermitteln und deutlich machen, dass und wie Sozialwissenschaft der Polizei bei der Bewältigung ihrer Arbeit helfen kann. Dazu bieten die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Dezernates kleinere Aufsätze zu verschiedenen Themen an. Zudem soll ein Forum geschaffen werden, in dessen Rahmen auch andere Wissenschaftler ihre Beiträge zur Polizeiforschung darstellen können.
Unter http://www.polizei-psychologie.de findet man die neue Internet-Präsenz des Dezernats "Wissenschaftlicher Dienst" des Polizeifortbildungsinstitutes Neuss, der ehemaligen Landeskriminalschule NRW. Die Homepage soll zwischen Polizei und Sozialwissenschaft Kontakte vermitteln und deutlich machen, dass und wie Sozialwissenschaft der Polizei bei der Bewältigung ihrer Arbeit helfen kann. Dazu bieten die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Dezernates kleinere Aufsätze zu verschiedenen Themen an. Zudem soll ein Forum geschaffen werden, in dessen Rahmen auch andere Wissenschaftler ihre Beiträge zur Polizeiforschung darstellen können.
15) Das Letzte: Carrera-Bahn für Konferenzpausen
Mit ein paar Runden auf der Spielzeug-Autorennbahn solen sich gestresste Tagungsteilnehmer entspannen: Für 460 Euro baut die Event-Agentur SAM die Bahn am Seminarort auf und man darf drei Stunden spielen: www.sam-event.de
Mit ein paar Runden auf der Spielzeug-Autorennbahn solen sich gestresste Tagungsteilnehmer entspannen: Für 460 Euro baut die Event-Agentur SAM die Bahn am Seminarort auf und man darf drei Stunden spielen: www.sam-event.de