Polizei : Newsletter Nr. 82, Januar 2006

 1)   Förderung von Projekten zur Problemlösung durch Täter-Interviews
 2)   Langzeitstudie an Erwachsenen über die Auswirkungen von erstklassiger Betreuung und Ausbildung in der Kindheit
 3)   Bürger erwarten von Polizeibeamten professionelles Verhalten
 4)   Respektlosigkeit gegenüber Polizeibeamten
 5)   Qualitative kriminologische Forschung verstehen – ein Rezensionshinweis
 6)   Kinder in den USA: Nationale Schlüsselindikatoren des Wohlergehens, 2005
 7)   Lernplattform Menschenrechte
 8)   Gewalttaten aus der Sicht der Hirnforschung
 9)   Rechtsextremistische und nichtrechtsextremistische Gewalttäter: ein forensisch-relevanter Vergleich
10)  Plattform für Supranationale Kriminologie: Die Kriminologie Internationaler Verbrechen
11)  Nationale öffentliche Registrierung von Sexualstraftätern
12)  Ausführliche Daten über Viktimisierung
13)  Gutachten zu Eckpunkten einer veränderten Sicherheitsarchitektur für die Bundesrepublik
14)  Angst, Angststörungen und deren Therapie
15)  Internationales Handbuch der Gewaltforschung
16)  Migranten in Organisationen von Recht und Sicherheit
17)  Tagung „Alles OK? – Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen“, Evangelische Akademie Hofgeismar, 06. bis 08. Februar 2006
 
1) Förderung von Projekten zur Problemlösung durch Täter-Interviews
"Using Offender Interviews to Inform Police Problem Solving" (62 S.) (NCJ 209525) ist das dritte Handbuch für Polizisten in dieser Reihe. Es bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse aus Täter-Interviews und konkrete Empfehlungen, wie man solche Interviews führt. (COPS) http://www.cops.usdoj.gov/mime/open.pdf?Item=1464
 
 
2) Langzeitstudie an Erwachsenen über die Auswirkungen von erstklassiger Betreuung und Ausbildung in der Kindheit
Eine wegweisende Langzeitstudie über die Auswirkungen von frühzeitiger Betreuung und Ausbildung für Drei- und Vierjährige aus einkommensschwachen Familien zeigt, dass Erwachsene im Alter von 40 Jahren, die in ihrer frühen Kindheit an einem Vorschulprogramm teilnahmen, ein höheres Einkommen haben, eher ihren Arbeitsplatz behalten, weniger Verbrechen begehen und eher einen höheren Bildungsabschluss erreichen. Alles in allem belegte die Studie, dass die Gesellschaft einen „Gewinn“ hatte von mehr als $ 17 pro 1 Dollar Steuern, der in das Bildungsprogramm investiert wurde. http://www.crim.upenn.edu/aec
 
 
3) Bürger erwarten von Polizeibeamten professionelles Verhalten
Bürger erwarten von Polizeibeamten professionelles Verhalten, haben die Autoren einer US-amerikanischen Studie herausgefunden. Zu diesem Zweck haben sie 2000 Akten des Civilian Complaint Review Board von New York City (eine Beschwerde- und Untersuchungseinrichtung der Stadt New York http://www.ci.nyc.ny.us/html/ccrb/home.html) ausgewertet, Telefoninterviews mit 1.100 Personen über 18 Jahre und zwei Gruppendiskussionen geführt. Befragt, wie ernst sie polizeiliches Fehlverhalten einstufen, haben die New Yorker Bürger sowohl rechtliche als auch alltägliche Aspekte betont. Wenn Polizeibeamte unnötig Gewalt einsetzen, erhöht das die Bewertung als Fehlverhalten. Anders bei Berücksichtigung weiterer Umstände „vor Ort“: Verhalten sich nämlich Bürger selbst konfrontativ und gewalttätig, sinkt die Neigung, polizeiliches Handeln als grobes Fehlverhalten zu bewerten, deutlich ab. Polizeibeamten wird dann ein begrenztes Maß an willkürlich eingesetzter autoritärer Gewalt als legitimes Mittel zugebilligt, um die Kontrolle über die Situation zu gewinnen. Quelle: Carroll, Seron; Pereira Joseph & Kovath, Jean, „Judging Police Misconduct: ‚Street-Level’ versus Professional Policing“. Law & Society Review, 38(4), 665-710
 
 
4) Respektlosigkeit gegenüber Polizeibeamten
Die Studie benutzt die Sozial-Interaktionismus-Theorie und neuere Entwicklungen in der urbanen Soziologie, um die Respektlosigkeit von Verdächtigen gegenüber Polizeibeamten zu untersuchen. Davon ausgehend, dass Bewohner benachteiligter Wohngegenden die Polizei häufiger als schikanös ansehen und dass normative Muster eher den Einsatz von Zwang dulden, um Konflikte zu lösen und soziale Identitäten zu schützen, war zu erwarten, dass Respektlosigkeit durch Anwohner und Besucher von benachteiligten Wohngegenden häufiger wäre. Daten aus etwa 240 Stunden Feldbeobachtung wurden erhoben. Die Analyse bestätigte mehrere Lehrsätze der Sozial-Interaktions-Theorie. 1. Im Allgemeinen provozierten Respektlosigkeit und Schikanen seitens der Polizei keine Respektlosigkeit auf Seiten der Verdächtigen. Wenn Verdächtige sich für Provokation durch die Polizei rächten, wurden zwei Voraussetzungen beobachtet: entweder standen die Verdächtigen unter Alkohol oder Drogen, oder die Polizei wandte starke (körperliche) Gewalt an. Die Ergebnisse zeigen auch, dass es sinnvoll ist, die Wirkungen der nachbarschaftlichen Zusammenhänge auf das Verhalten des Verdächtigen beim Zusammentreffen mit der Polizei zu untersuchen. Bei den meisten Begegnungen, in denen den Beamten kein Respekt entgegengebracht wird, geht es um Verdächtige, die ganz allgemein nicht rational reagieren, weil sie emotional überreizt, berauscht oder geistig behindert sind. Unter solchen Umständen ist es meist sowohl für die Polizisten als  auch die Zuschauer offensichtlich, dass sich der Verdächtige nicht unter Kontrolle hat. In diesen Fällen können Zugeständnisse gemacht werden, ohne dass die Polizisten einen Autoritätsverlust ausgleichen müssten. Z.B. können die Beamten entschieden, aber mit weniger verbalem Zwang und körperlicher Gewalt einschreiten, was das Risiko, dass der Verdächtige sich respektlos verhält, mindert. Quelle: Reisig, Michael D.; McCluskey, John D.; Mastrofski, Stephen D.; and others. “Suspect disrespect toward the police.” In: Justice Quarterly, 21(2):241-268, 2004.
 
 
5) Qualitative kriminologische Forschung verstehen – ein Rezensionshinweis
In der kostenlosen Online-Zeitschrift ‚Forum Qualitative Sozialforschung’ ist eine Rezension zweier neuer Überblickswerke erschienen, die sich mit den zunehmend bedeutsamen Ansätzen qualitativer Forschung in der Kriminologie befassen. Nicole Westmarland bespricht leicht verständlich Noacs/Wincups ‚Criminological Research – Understanding Qualitative Methods’ und Pogrebins ‚Qualitative Approaches to Criminal Justice – Perspectives from the Field’. Das erste Buch ist gut geeignet, um in die vielfältigen qualitativen Methoden einzuführen, das zweite Buch zeigt an Beispielen, „wie es (richtig) gemacht wird“. Die Bücher werden demnächst im Polizei-Newsletter auch in deutscher Sprache besprochen. Quelle: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-05/05-3-13-e.htm.
 
 
6) Kinder in den USA: Nationale Schlüsselindikatoren des Wohlergehens, 2005
Die im zweijährigen Rhythmus erscheinende Studie „Americas Children: Key National Indicators of Well-Being“ untersucht die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen in den USA. Um diese näher zu beleuchten, entwickelt die Studie neun Schlüsselindikatoren zu den Bereichen Bevölkerungsentwicklung, Familie und Umwelt. Daran anknüpfend beschreibt der Report 25 Indikatoren für das Wohlergehen von Kindern aus den Bereichen der wirtschaftlichen Sicherheit, Gesundheit, Erziehung und sozialen Umwelt sowie der Bildung. Besondere Schwerpunkte liegen in der diesjährigen Ausgabe der Studie auf einzelnen Erkrankungen sowie Berichten von Eltern über Verhaltens- und Emotionsstörungen der Kinder. Abschließend stellt der Report Zusammenhänge zwischen Familienstruktur und kindlichem Wohlbefinden dar. Die Studie ist verfügbar unter:  http://childstats.gov/americaschildren/index.asp
 
 
7) Lernplattform Menschenrechte
Die Lernplattform Menschenrechte ist ein Projekt des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Kooperation mit der European School of Governance. Ziel ist es, eine fundierte und leicht verständliche Einführung in die Menschenrechte und die Menschenrechtsbildung zu geben. Die Lernplattform richtet sich an Schüler/innen der Sekundarstufe II und Studierende, die mehr über Menschenrechte erfahren wollen. Darüber hinaus spricht sie vor allem auch Lehrende an, die im Unterricht Menschenrechte thematisieren möchten. Die Lernplattform Menschenrechte setzt sich aus zwei, sich ergänzenden Bausteinen zusammen: Der Kurs Menschenrechtsbildung umfasst drei aufeinander aufbauende Module, die jeweils einen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt aufweisen. Jedes Modul enthält eine thematische Einführung und Übungen. Die Module können sowohl einzeln, als auch in der hier vorgestellten didaktischen Reihenfolge bearbeitet werden. Für einen Überblick auf die Module klicken Sie bitte hier.

Das knowledgeTool ist eine neue interaktive Online-Lerneinheit zur Simulation von Gerichtsverfahren am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Zwei exemplarische Fälle im Kurs Menschenrechtsbildung verdeutlichen die Lern- und Einsatzmöglichkeiten des knowledgeTools. Für weitere Informationen zum knowledgeTool klicken Sie bitte hier. http://emrk.knowledgetools.de/
 
 
8) Gewalttaten aus der Sicht der Hirnforschung
Vor dem Hintergrund neuerer Erkenntnisse zu den hirnbiologischen Korrelaten emotionaler Prozesse, die auf der Interaktion zwischen Assoziationskortex, limbischem System und Hirn­stamm beruhen, wird die zentrale Bedeutung des Mandelkerns und tiefer Zwischenhirnstrukturen für die Steuerung von Angst und Aggression hervorgehoben. Es werden Befunde von Veränderungen der Hirnstruktur und Funktion bei Gewalttätern skizziert, die durch bildge­bende und neuropathologische Studien erhoben wurden - mit Darstellung einiger prominenter Beispiele. Abschließend wird die Beeinflussbarkeit der Hirnbiologie durch biografische und psychosoziale Einflüsse dargestellt und das multidimensionale Bedingungsgefüge von Gewalt­taten, in das neben hirnpathologischen Teilkomponenten auch genetische Faktoren und die aktuelle soziale Konstellation eingehen, erörtert. Quelle: B. Bogerts, Gewalttaten aus der Sicht der Gehirnforschung. In: Werkstattschriften Forensische Psychiatrie und Psychotherapie 2004, S. 5-21
 
 
9) Rechtsextremistische und nichtrechtsextremistische Gewalttäter: ein forensisch-relevanter Vergleich
Die Studie vergleicht die soziobiographischen, psychiatrischen und forensischen Merkmale einer begutachteten Population von rechtsextremistischen und nicht rechtsextremistischen Gewalttätern. Es zeigte sich in beiden Gruppen ein extrem negativer soziobiographischer Hintergrund, eine Häufung von Alkoholmissbrauch und Persönlichkeitsstörungen sowie das Vorhandensein einer reichlichen Strafanamnese. Es bestanden kaum Unterschiede bezüglich kriminogenen Parametern zwischen rechtsextremistischen und nicht rechtsextremistischen Gewalttätern. Insofern zeigt die gegenwärtige Studie, dass rechtsextremistische Gewaltkrimi­nalität nichts anderes als „gemeine" bzw. „allgemeine" Gewaltkriminalität ist. Trotz der nega­tiven soziobiographischen Parameter und häufig festgestellter Persönlichkeitsdefizite wurde die große Mehrzahl der rechtsextremistischen Gewalttäter vom psychiatrischen Gutachter und vom Gericht als voll schuldfähig bezeichnet. Die Tatsache, dass die Mehrheit der begutachteten nicht rechtsextremistischen Gewalttäter als vermindert schuldfähig bezeichnet worden war, basiert vor allem auf der erheblichen Wirkung von psychotropen Substanzen. Quelle: Andreas Marneros, Dörthe Strube, Bettina Steil, Anja Galvao: Rechtsextremistische und nichtrechtsextremistische Gewalttäter: ein forensisch-relevanter Vergleich. In: Werkstattschriften Forensische Psychiatrie und Psychotherapie 2004, S. 69-83
 
 
10) Plattform für Supranationale Kriminologie: Die Kriminologie Internationaler Verbrechen
Unser Ziel ist es, eine Kommunikationsplattform für die sog. supranationale Kriminologie zu schaffen. Dies bedingt die kriminologische Herangehensweise an internationale Verbrechen wie Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Folter und Genozid. Die Plattform will die internationale und interdisziplinäre Diskussion über internationale Verbrechen ermutigen und fördern. Viele Forscher aus einem breiten Spektrum von Disziplinen wie Kriminologen, Historiker, Philosophen, Politologen, Soziologen, Psychologen, Psychiater, Rechtsanwälte u. a. interessieren sich für internationale Verbrechen. Was jedoch fehlt, ist eine integrierte, interdisziplinäre Herangehensweise. Wir möchten das ändern, indem wir Wissenschaftler, die in diesem Bereich forschen, zusammenbringen und unter ihnen fruchtbare akademische Diskussionen in Gang bringen. Der erste Schritt in diese Richtung war die Lancierung dieser website auf der Konferenz der Europäischen Kriminologen-Gesellschaft in Krakow im September 2005. Mit dieser website wollen wir Informationen über Literatur, Internet-Links, aktuelle Forschungen und Experten auf dem weiten Feld der supranationalen Kriminologie austauschen. Damit wollen wir die Diskussion über wichtige Themen anstoßen und in naher Zukunft auch Experten-Treffen, Symposien und Konferenzen organisieren. www.supranationalcriminology.org
 
 
11) Nationale öffentliche Registrierung von Sexualstraftätern
Das BJA (Bureau of Justice Assistence) bietet neuerdings landesweit Bürgern kritische und aktuelle Informationen über Sexualstraftäter in der the National Sex Offender Public Registry (NSOPR). Die Daten von mindestens 20 Staaten werden in den nächsten 60 Tagen verbunden und zugänglich gemacht. Information unter:  http://www.ojp.usdoj.gov/BJA/what/index.html
 
 
12) Ausführliche Daten über Viktimisierung
"Criminal Victimization in the United States, 2003 -- Statistical Tables" (NCJ 207811) präsentiert 110 Tabellen mit ausführlichen Daten über die wichtigsten Variablen, die der  National Crime Victimization Survey (NCVS) festgestellt hat. Online unter: http://www.ojp.usdoj.gov/bjs/abstract/cvusst.htm
 
 
13) Gutachten zu Eckpunkten einer veränderten Sicherheitsarchitektur für die Bundesrepublik
Das von Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange (Universität Marburg/Rhein-Ruhr-Institut (RISP) Duisburg) erstellte Gutachten steht im Internet zur Verfügung unter  http://www.polikon.de/
 
 
14) Angst, Angststörungen und deren Therapie
Mit dem Thema „Angst, Angststörungen und deren Therapie“ beschäftigt sich ein Beitrag von Michael Zaudig (Psychosomatische Klinik Windach), der in der Zeitschrift „Deutsche Polizei“ 04/2005 erschienen ist. Er steht im Online-Bereich des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/online_documents_german.php zur Verfügung, wofür der PNL dem Autor und der Zeitschrift danken.
 
 
15) Internationales Handbuch der Gewaltforschung
Das ‚Internationale Handbuch der Gewaltforschung’ bietet auf 1.583 Seiten alles Wissenswerte zu den Grundlagenfragen der Gewalt: welche Phänomene als Gewalt zu begreifen sind, in welchen Zusammenhängen sie auftreten, wie sie zustande kommen und wie sie zu analysieren sind. Obwohl das Buch keine praktischen Anleitungen bietet, ist es als Nachschlagewerk zu einem schwierigen und komplexen Problembereich unverzichtbar. Eine ausführliche Besprechung des Buches findet sich auf der Buchbesprechungsseite des PNL unter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php.
 
 
16) Migranten in Organisationen von Recht und Sicherheit
So heißt ein Forschungsprojekt des ISIP Hamburg. Das von der deutschen Volkswagen-Stiftung geförderte Projekt befasst sich mit der Frage nach der "kulturellen Elastizität" der Polizei, und zwar konkretisiert am Beispiel  der Aufnahmefähigkeit von Migranten in die Polizei. Die Studiengruppe untersucht einerseits die bisherigen Strategien, Begründungen und Erfolge der Integration und fragt andererseits nach Möglichkeiten der Intensivierung solcher Integration, und zwar nicht allein aus polizeistrategisch-instrumentellen, sondern aus integrationstheoretischen und integrationspolitischen Begründungen heraus. Dem liegt die Annahme zurunde, dass die Tätigkeit von Personen mit Migrationshintergrund in einer zentralen staatlichen Institution nicht nur positive Wirkungen auf die Integration der übrigen migrantischen Bevölkerung entfaltet, sondern angesichts des demographischen Wandels der deutschen Bevölkerung in den nächsten 25m Jahren auch zum zentralen Personalthema der Polizei avancieren wird. Methodisch weicht das Projekt etwas von den üblichen empirischen Forschungszugängen ab: Im Zentrum des Projekts stehen  sog. "Praktikerkonferenzen". In ihnen bilden Polizeibeamte und Mitglieder der Forschungsgruppe eine "multiprofessionelle Expertengruppe" und gleichzeitig eine unterschiedliche sozialisierte Kommunikationsgemeinschaft. Das Organisationswissen und die Erfahrung von Funktionsträgern in der Polizei (Einstellungsberater, Beamte mit Migrationshintergrund und solche in Einsatz- und Leitungsverantwortung) trifft in etwa zwölf Konferenzen auf das (feldunspezifische) Theorie- und Methodenwissen der Forschungsgruppe. Dieser Teil des Projekts bewegt sich eher auf der Ebene der hermeneutischen Prozess- und Interaktionsforschung als auf der einer klassischen sozialwissenschaftliche Datenproduktion. Die Erfahrungen anderer europäischer Staaten werden in drei länderübergreifenden Wissenschaftskolloquien (good practice-Konferenzen) ausgetauscht, und zwar mit Polizeiforschern aus Deutschland, Belgien, Großbritannien und Holland. Außerdem beteiligt sind die Mitglieder der Praktikerkonferenzen. Die Fragestellung tangiert politische und soziologische Interessen gleichermaßen, wenn man z.B. so unterschiedliche Integrationsansätze wie Assimilations- und Multikulturalitätskonzept vergleicht. Auch die Analyse der Organisationskultur der Polizei wird vor dem Hintergrund des Umgangs mit "Fremden" bereichert. Kontakte und sonstige Anregungen über rafael.behr@web.de oder das isip@uni-hamburg.de
 
 
17) Tagung „Alles OK? – Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen“, Evangelische Akademie Hofgeismar, 06. bis 08. Februar 2006
"Alles OK? – Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen“ ist Thema einer Polizei-Tagung, die vom 06. – 08. Februar 2006 in der Evangelischen Akademie Hofgeismar stattfindet. Organisierte Kriminalität (OK) ist gefährliche Kriminalität, für den Bürger wie für die Polizei. Die Tagung beschreibt die OK und fragt, wie Polizei damit umgeht, was vorbeugt und wo juristisch und technisch die Grenzen im Kampf gegen die OK sind. Angehörige der Landes-Polizeien zahlen 50,00 €, die weiteren Tagungskosten übernimmt die Polizeiseelsorge. Andere Personen zahlen 131,00 € im Einzelzimmer (einschl. Tagungsbeitrag 45,00 € sowie Verpflegung) bzw. 119,00 € im Doppelzimmer, Ermäßigungen auf Anfrage. Anmeldungen  und  weitere  Informationen  unter  05671/881-118, E-Mail: ev.akademie.hofgeismar@ekkw.de,  Internet: www.akademie-hofgeismar.de