Polizei : Newsletter Nr. 91, November 2006
1) Multidisziplinäre Antworten auf sexuelle Gewalt
2) Integrierte Fortbildung und Polizeistrukturreform
3) "Street Code" als Erklärungsansatz für gewalttätiges Verhalten Jugendlicher
4) Repressive Kriminalpolitik weiterhin erfolglos
5) Welcher Kitt hält die Generationen zusammen?
6) Die Steuerung von Zeit und Aufgaben im Streifendienst - die Rolle der Vorgesetzten
7) Gewalt in Schulen in den USA und in Deutschland
8) Auswirkung einer signifikanten Änderung im strategischen Management der Polizei auf die Anzeigequote
9) Masterstudiengang Kriminologie und Polizeiwissenschaft geht in die zweite Runde
10) Kriminalität und Zusammenarbeit von Kommunen
11) Kosten-Nutzen-Analyse in der Kriminalprävention
12) Bürgerbeschwerden über polizeiliche Gewaltanwendung
13) Fehler und Lernkultur in der Polizei
14) Profiling und Fallanalyse in der Forensik
15) Online-Infoblätter zu Jugendhilfe, Jugendstrafverfahren und Polizei
16) "Mein Leben war schon immer grün-weiß!" Karikaturist, Dozent und Polizeibeamter
17) Kinder laut Studie nicht mehr so verängstigt wie noch 1994
1) Multidisziplinäre Antworten auf sexuelle Gewalt
"Sexual Assault Response Teams: Partnering for Success" (NCJ 209842) beschreibt die Vorteile einer multidisziplinären Antwort bei der Hilfe für Opfer sexueller Gewalt. Die DVD der Minneapolis Medical Research Foundation beleuchtet auch die Fortschritte, die im Bereich der Opferhilfe erreicht wurden, und geht auf Schwierigkeiten ein, mit denen sich die Verantwortlaichen am Anfang konfrontiert sehen. http://www.ovc.gov/publications/infores/other.htm#sart
"Sexual Assault Response Teams: Partnering for Success" (NCJ 209842) beschreibt die Vorteile einer multidisziplinären Antwort bei der Hilfe für Opfer sexueller Gewalt. Die DVD der Minneapolis Medical Research Foundation beleuchtet auch die Fortschritte, die im Bereich der Opferhilfe erreicht wurden, und geht auf Schwierigkeiten ein, mit denen sich die Verantwortlaichen am Anfang konfrontiert sehen. http://www.ovc.gov/publications/infores/other.htm#sart
2) Integrierte Fortbildung und Polizeistrukturreform
Dr. Reinhard Mussik von der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg hat dem Polizei-Newsletter seine elektronisch publizierte Dissertation zum Thema: "Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei des Landes Brandenburg bei der Umsetzung der Ziele der Polizeistrukturreform" zur Verfügung gestellt. Der Text steht im Online-Bereich des PNL unter http://www.polizei-newsletter.de/documents/Mussik.pdf zur Verfügung.
Dr. Reinhard Mussik von der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg hat dem Polizei-Newsletter seine elektronisch publizierte Dissertation zum Thema: "Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei des Landes Brandenburg bei der Umsetzung der Ziele der Polizeistrukturreform" zur Verfügung gestellt. Der Text steht im Online-Bereich des PNL unter http://www.polizei-newsletter.de/documents/Mussik.pdf zur Verfügung.
3) "Street Code" als Erklärungsansatz für gewalttätiges Verhalten Jugendlicher
Auch in Deutschland wird zunehmend über den "Kodex der Straße" gesprochen, wenn es um die Erklärung abweichenden Verhaltens geht: Verhalten wird in der Gruppe der Gleichaltrigen auf der Straße erlernt. Bislang ist wenig bekannt, welche Rolle dieser Kodex im Vergleich zu anderen sozialen, strukturellen oder kulturellen Variablen (z.B. soziale Struktur der Nachbarschaft, Charakteristika der Familie u.a.) spielt. Eine empirische Studie aus den USA kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass sich der "Street Code" u.a. als Ergebnis von Diskriminierungsprozessen (in diesem Fall farbiger Jugendlicher) entwickelt, wobei strukturelle Bedingungen gewalttätiges Verhalten indirekt über den "Street Code" beeinflussen. Für die deutsche Diskussion erscheint vor allem das Ergebnis von Interesse, dass Diskriminierung über Prozesse der "wütenden Aggression" Auswirkungen auf gewalttätiges Verhalten haben. Diskriminierte Jugendliche befürworten und unterstützen den "Street Code" als notwendige und effektive Strategie des Umgangs mit negativen (z.B. Diskriminierungs-) Erfahrungen. Quelle: E.A. Steward, R.L. Simons, Structure and Culture in African American Adolescent Violence: A Partial Test of the "Code of the Street" Thesis. In: Justice Quarterly 32, 1, 2006, S. 1-33.
Auch in Deutschland wird zunehmend über den "Kodex der Straße" gesprochen, wenn es um die Erklärung abweichenden Verhaltens geht: Verhalten wird in der Gruppe der Gleichaltrigen auf der Straße erlernt. Bislang ist wenig bekannt, welche Rolle dieser Kodex im Vergleich zu anderen sozialen, strukturellen oder kulturellen Variablen (z.B. soziale Struktur der Nachbarschaft, Charakteristika der Familie u.a.) spielt. Eine empirische Studie aus den USA kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass sich der "Street Code" u.a. als Ergebnis von Diskriminierungsprozessen (in diesem Fall farbiger Jugendlicher) entwickelt, wobei strukturelle Bedingungen gewalttätiges Verhalten indirekt über den "Street Code" beeinflussen. Für die deutsche Diskussion erscheint vor allem das Ergebnis von Interesse, dass Diskriminierung über Prozesse der "wütenden Aggression" Auswirkungen auf gewalttätiges Verhalten haben. Diskriminierte Jugendliche befürworten und unterstützen den "Street Code" als notwendige und effektive Strategie des Umgangs mit negativen (z.B. Diskriminierungs-) Erfahrungen. Quelle: E.A. Steward, R.L. Simons, Structure and Culture in African American Adolescent Violence: A Partial Test of the "Code of the Street" Thesis. In: Justice Quarterly 32, 1, 2006, S. 1-33.
4) Repressive Kriminalpolitik weiterhin erfolglos
Gegenwärtig erlebt die Abschreckungsidee weltweit wieder eine Renaissance: es werden praktisch überall (wenn auch mit unterschiedlichen Begründungen) mehr Straftatbestände geschaffen, es werden höhere Strafen verlangt und verhängt, die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters wird gefordert, Sonderstrafen (wie die Sicherungsverwahrung) werden ausgeweitet, Mindeststrafen werden eingeführt u.a.m.. Eine empirische Studie aus den USA untersucht nun die Auswirkungen der dort inzwischen in 22 Staaten eingeführten Möglichkeit, Strafverfahren gegen Jugendliche vom Jugendgericht zum Erwachsenengericht abzugeben und kommt zu dem Ergebnis, dass diese Regelungen nicht den erwarteten abschreckenden Effekt haben. Vielmehr gibt es Hinweise darauf, dass die Rückfallrate bei Jugendlichen, deren Verfahren vor Erwachsenengerichten verhandelt wird, höher ist als bei Jugendliche, die bei Jugendgerichten landen. Quelle: B. Steiner, C. Hemmens, V. Bell, Legislative Waiver Reconsidered: General Deterrent Effects of Statutory Exclusion Laws Eacted Post 1979. In: Justice Quarterly 32, 1, 2006, S. 34-59.
Gegenwärtig erlebt die Abschreckungsidee weltweit wieder eine Renaissance: es werden praktisch überall (wenn auch mit unterschiedlichen Begründungen) mehr Straftatbestände geschaffen, es werden höhere Strafen verlangt und verhängt, die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters wird gefordert, Sonderstrafen (wie die Sicherungsverwahrung) werden ausgeweitet, Mindeststrafen werden eingeführt u.a.m.. Eine empirische Studie aus den USA untersucht nun die Auswirkungen der dort inzwischen in 22 Staaten eingeführten Möglichkeit, Strafverfahren gegen Jugendliche vom Jugendgericht zum Erwachsenengericht abzugeben und kommt zu dem Ergebnis, dass diese Regelungen nicht den erwarteten abschreckenden Effekt haben. Vielmehr gibt es Hinweise darauf, dass die Rückfallrate bei Jugendlichen, deren Verfahren vor Erwachsenengerichten verhandelt wird, höher ist als bei Jugendliche, die bei Jugendgerichten landen. Quelle: B. Steiner, C. Hemmens, V. Bell, Legislative Waiver Reconsidered: General Deterrent Effects of Statutory Exclusion Laws Eacted Post 1979. In: Justice Quarterly 32, 1, 2006, S. 34-59.
5) Welcher Kitt hält die Generationen zusammen?
Das neue Themenheft Nr. 52 des Schweizerischen Nationalfonds widmet sich der familialen und gesellschaftlichen Bedeutung der Generationsbeziehungen. Das Thema Generationenbeziehungen hat vor dem Hintergrund der gegenwärtig stattfindenden demographischen und gesellschaftlichen Veränderungen eine ganz besondere Aktualität und Brisanz erhalten. Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus vier Forschungsprojekten des NFP 52 gehen u. a. den folgenden zentralen Aspekten der intergenerationellen Beziehungen und Transfers nach: Welcher Kitt hält die Generationen zusammen und gibt es Überhaupt einen Zusammenhalt? Was sind die Bedingungen dazu? Fragen rund um Bezugspersonen, Familienrituale und Kinderarmut werden behandelt. Das Themenheft kann kostenlos bestellt werden bei: nfp@pnr.ch, es steht aber auch bereit zum Download als PDF (551 KB) unter: http://www.nfp52.ch/files/download/Themenheft_Bern_060519.pdf.
Das neue Themenheft Nr. 52 des Schweizerischen Nationalfonds widmet sich der familialen und gesellschaftlichen Bedeutung der Generationsbeziehungen. Das Thema Generationenbeziehungen hat vor dem Hintergrund der gegenwärtig stattfindenden demographischen und gesellschaftlichen Veränderungen eine ganz besondere Aktualität und Brisanz erhalten. Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus vier Forschungsprojekten des NFP 52 gehen u. a. den folgenden zentralen Aspekten der intergenerationellen Beziehungen und Transfers nach: Welcher Kitt hält die Generationen zusammen und gibt es Überhaupt einen Zusammenhalt? Was sind die Bedingungen dazu? Fragen rund um Bezugspersonen, Familienrituale und Kinderarmut werden behandelt. Das Themenheft kann kostenlos bestellt werden bei: nfp@pnr.ch, es steht aber auch bereit zum Download als PDF (551 KB) unter: http://www.nfp52.ch/files/download/Themenheft_Bern_060519.pdf.
6) Die Steuerung von Zeit und Aufgaben im Streifendienst - die Rolle der Vorgesetzten
Pro-aktives Vorgehen ist in der gegenwärtigen Polizeipraxis von zunehmender Bedeutung. Die Untersuchung analysiert die Tätigkeit von Streifenbeamten in einem Bezirk von Baltimore, im Hinblick auf die Nutzung von frei verfügbarer Zeit. Es wurde deutlich, dass die Beamten im Durchschnitt mehr als drei Viertel der Zeit selbst einteilen können, dabei gehen die Polizeibeamten größtenteils selbständig auf Streife oder unterstützen Kollegen bei Einsätzen, die sie selbst nicht direkt betreffen. Nur sechs Prozent dieser Tätigkeiten werden von Vorgesetzten oder der Leitstelle angeordnet oder von Kollegen oder Bürgern initiiert. Die Anweisungen Vorgesetzter sind vage und allgemein gehalten, des Weiteren werden problemorientiertes Vorgehen, lokale, gemeindebezogenen Polizeiarbeit oder pro-aktive Polizeistrategien nicht operationalisiert. Die Autoren folgern dass ein sehr signifikanter Anteil der ‚freien' Zeit für pro-aktives, problemorientiertes Handeln genutzt werden könnte, des Weiteren müssten Vorgesetzte ihren Kräften detaillierte, auf stichhaltige Kriminalanalysen beruhende Anweisungen geben, um größeren Nutzen aus der ungenutzten Zeit der Beamten zu ziehen. Quelle: Famenga, C.N., Frank, J. & Mazerolle, L. (2005). Managing Police Patrol Time: The Role of Supervisor Directives. Justice Quarterly (4), 540-559.
Pro-aktives Vorgehen ist in der gegenwärtigen Polizeipraxis von zunehmender Bedeutung. Die Untersuchung analysiert die Tätigkeit von Streifenbeamten in einem Bezirk von Baltimore, im Hinblick auf die Nutzung von frei verfügbarer Zeit. Es wurde deutlich, dass die Beamten im Durchschnitt mehr als drei Viertel der Zeit selbst einteilen können, dabei gehen die Polizeibeamten größtenteils selbständig auf Streife oder unterstützen Kollegen bei Einsätzen, die sie selbst nicht direkt betreffen. Nur sechs Prozent dieser Tätigkeiten werden von Vorgesetzten oder der Leitstelle angeordnet oder von Kollegen oder Bürgern initiiert. Die Anweisungen Vorgesetzter sind vage und allgemein gehalten, des Weiteren werden problemorientiertes Vorgehen, lokale, gemeindebezogenen Polizeiarbeit oder pro-aktive Polizeistrategien nicht operationalisiert. Die Autoren folgern dass ein sehr signifikanter Anteil der ‚freien' Zeit für pro-aktives, problemorientiertes Handeln genutzt werden könnte, des Weiteren müssten Vorgesetzte ihren Kräften detaillierte, auf stichhaltige Kriminalanalysen beruhende Anweisungen geben, um größeren Nutzen aus der ungenutzten Zeit der Beamten zu ziehen. Quelle: Famenga, C.N., Frank, J. & Mazerolle, L. (2005). Managing Police Patrol Time: The Role of Supervisor Directives. Justice Quarterly (4), 540-559.
7) Gewalt in Schulen in den USA und in Deutschland
In der Tübinger Schriftenreihe "TüKrim" ist eine Arbeit von Frau Tanja Pröhl über Gewalt in Schulen in den USA und in Deutschland erschienen. Es handelt sich um eine Sekundäranalyse von offiziellen Erhebungen und von empirischen Forschungen zum Thema. Der Text kann als PDF-Datei herunter geladen werden. Man kann sich auch gegen Unkostenerstattung ein ausgedrucktes Exemplar zusenden lassen. http://w210.ub.uni-tuebingen.de/portal/tuekrim/
In der Tübinger Schriftenreihe "TüKrim" ist eine Arbeit von Frau Tanja Pröhl über Gewalt in Schulen in den USA und in Deutschland erschienen. Es handelt sich um eine Sekundäranalyse von offiziellen Erhebungen und von empirischen Forschungen zum Thema. Der Text kann als PDF-Datei herunter geladen werden. Man kann sich auch gegen Unkostenerstattung ein ausgedrucktes Exemplar zusenden lassen. http://w210.ub.uni-tuebingen.de/portal/tuekrim/
8) Auswirkung einer signifikanten Änderung im strategischen Management der Polizei auf die Anzeigequote
Das Australian Institute of Criminology hat einen Report herausgegeben, der die Auswirkung einer signifikanten Änderung im strategischen Management der Polizei Queensland evaluiert: Trends & issues in crime and criminal justice No. 313: The impact of operational performance reviews on reported crime in Queensland. Dieser Schrift zufolge hat das neue Managementsystem einen wesentlichen Beitrag zum Rückgang angezeigter Kriminalfälle geleistet. Weitere Informationen auf der AIC Website: http://www.aic.gov.au/publications/tandi2/tandi313.html (Dank an H.-J. Kerner)
Das Australian Institute of Criminology hat einen Report herausgegeben, der die Auswirkung einer signifikanten Änderung im strategischen Management der Polizei Queensland evaluiert: Trends & issues in crime and criminal justice No. 313: The impact of operational performance reviews on reported crime in Queensland. Dieser Schrift zufolge hat das neue Managementsystem einen wesentlichen Beitrag zum Rückgang angezeigter Kriminalfälle geleistet. Weitere Informationen auf der AIC Website: http://www.aic.gov.au/publications/tandi2/tandi313.html (Dank an H.-J. Kerner)
9) Masterstudiengang Kriminologie und Polizeiwissenschaft geht in die zweite Runde
Der im letzten Jahr gegründete und akkreditierte Masterstudiengang "Kriminologie und Polizeiwissenschaft" an der juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum geht in die zweite Runde. Neben dem zweisemestrigen Präsenzstudium konnten zum Wintersemester 2006/07 erstmals auch knapp 50 Studierende für das viersemestrige Fernstudium zugelassen werden. Voraussetzung dafür ist ein Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Zu den ersten Fernstudierenden gehören neben Juristen auch Pädagogen, Soziologen, Politologen, Sozialarbeiter, Psychologen, Mediziner, Psychiater sowie Polizeibeamtinnen und -beamte aus dem gehobenen und höheren Dienst. Informationen zum Studiengang und zum Bewerbungsverfahren für die nächste Zulassungsrunde im Jahr 2007 finden sich unter http://www.rub.de/kriminologie. Im Zusammenhang mit diesem Fernstudium testet die Ruhr-Universität erstmals neue, elektronische Formen des e-learnings. So wird den Fernstudierenden die Einführungsvorlesung in Kriminologie im Wintersemester nur einen Tag nach dem sie in Bochum gehalten wurde, als Breeze-File via Internet zur Verfügung gestellt. Die Breeze-Software http://www.adobe.com/de/products/breeze/ , die von der Ruhr-Universität zur Verfügung gestellt wird, kombiniert Powerpoint-Präsentationen mit einer Video-Aufzeichnung der Vorlesung und ermöglichst z.B. auch Video-Konferenzen. Wer sich für diese Möglichkeit interessiert, kann ab Mitte November einen Vortrag, den der Leiter des Bochumer Studienganges, Prof. Dr. Thomas Feltes, am 19.10.2006 im Ruhr-Congress in Bochum gehalten hat, im Internet verfolgen. Der link dazu steht voraussichtlich ab 15.11.2006 unter http://www.rub.de/kriminologie zur Verfügung. Während die Kombination von Powerpoint und Video-Aufzeichnung nur den Studierenden des (gebührenpflichtigen) Masterstudienganges zur Verfügung steht, ist die reine Audio-Aufzeichnung der Vorlesung als mp3-file für jeden kostenlos verfügbar. Dazu muss lediglich ein sog. "dynamisches Lesezeichen" installiert werden. Nähere Informationen dazu finden sich auf der genannten website des Lehrstuhls.
Der im letzten Jahr gegründete und akkreditierte Masterstudiengang "Kriminologie und Polizeiwissenschaft" an der juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum geht in die zweite Runde. Neben dem zweisemestrigen Präsenzstudium konnten zum Wintersemester 2006/07 erstmals auch knapp 50 Studierende für das viersemestrige Fernstudium zugelassen werden. Voraussetzung dafür ist ein Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Zu den ersten Fernstudierenden gehören neben Juristen auch Pädagogen, Soziologen, Politologen, Sozialarbeiter, Psychologen, Mediziner, Psychiater sowie Polizeibeamtinnen und -beamte aus dem gehobenen und höheren Dienst. Informationen zum Studiengang und zum Bewerbungsverfahren für die nächste Zulassungsrunde im Jahr 2007 finden sich unter http://www.rub.de/kriminologie. Im Zusammenhang mit diesem Fernstudium testet die Ruhr-Universität erstmals neue, elektronische Formen des e-learnings. So wird den Fernstudierenden die Einführungsvorlesung in Kriminologie im Wintersemester nur einen Tag nach dem sie in Bochum gehalten wurde, als Breeze-File via Internet zur Verfügung gestellt. Die Breeze-Software http://www.adobe.com/de/products/breeze/ , die von der Ruhr-Universität zur Verfügung gestellt wird, kombiniert Powerpoint-Präsentationen mit einer Video-Aufzeichnung der Vorlesung und ermöglichst z.B. auch Video-Konferenzen. Wer sich für diese Möglichkeit interessiert, kann ab Mitte November einen Vortrag, den der Leiter des Bochumer Studienganges, Prof. Dr. Thomas Feltes, am 19.10.2006 im Ruhr-Congress in Bochum gehalten hat, im Internet verfolgen. Der link dazu steht voraussichtlich ab 15.11.2006 unter http://www.rub.de/kriminologie zur Verfügung. Während die Kombination von Powerpoint und Video-Aufzeichnung nur den Studierenden des (gebührenpflichtigen) Masterstudienganges zur Verfügung steht, ist die reine Audio-Aufzeichnung der Vorlesung als mp3-file für jeden kostenlos verfügbar. Dazu muss lediglich ein sog. "dynamisches Lesezeichen" installiert werden. Nähere Informationen dazu finden sich auf der genannten website des Lehrstuhls.
10) Kriminalität und Zusammenarbeit von Kommunen
Zusammenarbeit von Kommunen ist wichtig für den Erfolg von Strategien und Initiativen, die auf die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen abzielen. Ein Papier des Innenministeriums zeigt auf, wie die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene auflebt und zunimmt und analysiert mit Hilfe angezeigter Vergehen den Zusammenhang zwischen Kriminalität und Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene. Im Ergebnis haben zusammenarbeitende Kommunen fünf wichtige Kennzeichen. Es gibt dort Gemeinschaftsgefühl, weitgehende Chancengleichheit für alle, ungeachtet der ethischen Zugehörigkeit, Wertschätzung von Vielfältigkeit, Vertrauen in die Politik und Zugehörigkeitsgefühl. Vor allem das Gemeinschaftsgefühl erweist sich als starker Voraussagefaktor im Hinblick auf verschiedene Kriminalitätsarten. Gegenden mit ausgeprägtem Gemeinschaftssinn weisen bei ‚allen angezeigten Verbrechen', Wohnungseinbruch, Diebstahl von und aus Fahrzeugen und Gewaltverbrechen eine niedrigere Rate auf. Die Hinweise lassen den Schluss zu, dass eine Politik, die auf Stärkung des Gemeinschaftssinnes abzielt, u.U. noch etwas bewirkt: die Verringerung von Nachbarschaftskriminalität. http://www.rub.de/kriminologiehttp://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs06/rdsolr1906.pdf
Zusammenarbeit von Kommunen ist wichtig für den Erfolg von Strategien und Initiativen, die auf die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen abzielen. Ein Papier des Innenministeriums zeigt auf, wie die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene auflebt und zunimmt und analysiert mit Hilfe angezeigter Vergehen den Zusammenhang zwischen Kriminalität und Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene. Im Ergebnis haben zusammenarbeitende Kommunen fünf wichtige Kennzeichen. Es gibt dort Gemeinschaftsgefühl, weitgehende Chancengleichheit für alle, ungeachtet der ethischen Zugehörigkeit, Wertschätzung von Vielfältigkeit, Vertrauen in die Politik und Zugehörigkeitsgefühl. Vor allem das Gemeinschaftsgefühl erweist sich als starker Voraussagefaktor im Hinblick auf verschiedene Kriminalitätsarten. Gegenden mit ausgeprägtem Gemeinschaftssinn weisen bei ‚allen angezeigten Verbrechen', Wohnungseinbruch, Diebstahl von und aus Fahrzeugen und Gewaltverbrechen eine niedrigere Rate auf. Die Hinweise lassen den Schluss zu, dass eine Politik, die auf Stärkung des Gemeinschaftssinnes abzielt, u.U. noch etwas bewirkt: die Verringerung von Nachbarschaftskriminalität. http://www.rub.de/kriminologiehttp://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs06/rdsolr1906.pdf
11) Kosten-Nutzen-Analyse in der Kriminalprävention
Bei der Kriminalprävention wird die Frage "Was lohnt sich?" immer wichtiger. Um diese Frage zu beantworten, muss man Kosten und Nutzen betrachten. Um das Wissen darüber zusammenzufassen, hat die Europäische Kommission eine Überprüfung angefordert, die nicht nur damalige EU-Mitgliedsländer, sondern auch Bewerberländer sowie Australien und die USA mitberücksichtigt. Das Ergebnis der Prüfung, der Bericht "A Review of Costs and Benefits Analysis in Crime Prevention in the EU Member States" ist auf der EUCPN-website unter http://www.eucpn.org/docs/review_costs_benefits_crime_prevention_en.pdf erhältlich oder http://www.eucpn.org/ unter "New Publications".
Bei der Kriminalprävention wird die Frage "Was lohnt sich?" immer wichtiger. Um diese Frage zu beantworten, muss man Kosten und Nutzen betrachten. Um das Wissen darüber zusammenzufassen, hat die Europäische Kommission eine Überprüfung angefordert, die nicht nur damalige EU-Mitgliedsländer, sondern auch Bewerberländer sowie Australien und die USA mitberücksichtigt. Das Ergebnis der Prüfung, der Bericht "A Review of Costs and Benefits Analysis in Crime Prevention in the EU Member States" ist auf der EUCPN-website unter http://www.eucpn.org/docs/review_costs_benefits_crime_prevention_en.pdf erhältlich oder http://www.eucpn.org/ unter "New Publications".
12) Bürgerbeschwerden über polizeiliche Gewaltanwendung
Das amerikanische Justizministerium stellt erstmals Daten über Beschwerden von Bürgern über exzessiver Gewaltanwendung durch die Polizei zur Verfügung. Die vorgelegten Ergebnisse stammen aus dem Bericht "Law Enforcement Management and Administrative Statistics". Der Bericht geht auch die Einschränkung von Beschwerdedaten und den Einsatz von angenommenen Beschwerden als Maßstab exzessiver polizeilicher Gewaltanwendung ein. Demnach erhielten im Jahr 2002 große Strafverfolgungsbehörden, die 5% der Behörden und 59% der Beamten ausmachen, insgesamt 26.556 Bürgerbeschwerden über Gewaltanwendung durch die Polizei. Etwa ein Drittel der Beschwerden (34%) wurden nicht angenommen. 25% waren unbegründet, bei 23% wurden die Beamten rehabilitiert und 8% wurden angenommen. Mit den angenommenen Beschwerden als Indikator für exzessive Gewaltanwendung durch die Polizei kommt man für das Jahr 2002 auf eine ungefähre Zahl von 2.000 Fällen bei großen Behörden. http://www.ojp.usdoj.gov/bjs/abstract/ccpuf.htm
Das amerikanische Justizministerium stellt erstmals Daten über Beschwerden von Bürgern über exzessiver Gewaltanwendung durch die Polizei zur Verfügung. Die vorgelegten Ergebnisse stammen aus dem Bericht "Law Enforcement Management and Administrative Statistics". Der Bericht geht auch die Einschränkung von Beschwerdedaten und den Einsatz von angenommenen Beschwerden als Maßstab exzessiver polizeilicher Gewaltanwendung ein. Demnach erhielten im Jahr 2002 große Strafverfolgungsbehörden, die 5% der Behörden und 59% der Beamten ausmachen, insgesamt 26.556 Bürgerbeschwerden über Gewaltanwendung durch die Polizei. Etwa ein Drittel der Beschwerden (34%) wurden nicht angenommen. 25% waren unbegründet, bei 23% wurden die Beamten rehabilitiert und 8% wurden angenommen. Mit den angenommenen Beschwerden als Indikator für exzessive Gewaltanwendung durch die Polizei kommt man für das Jahr 2002 auf eine ungefähre Zahl von 2.000 Fällen bei großen Behörden. http://www.ojp.usdoj.gov/bjs/abstract/ccpuf.htm
13) Fehler und Lernkultur in der Polizei
Die empirische Polizeiforschung in Deutschland entwickelt sich kontinuierlich. Erstmals 1999 und dann in jährlicher Folge finden in wechselnden Bundesländern Tagungen der ‚Empirischen Polizeiforschung' statt, die sich mittlerweile traditionell in ununterbrochener Folge bis heute als Forum des interdisziplinären Dialogs zwischen Polizeipraxis und Wissenschaft versteht. Karlhans Liebl stellt in einem Band Beiträge vor, die ursprünglich für die 5. Tagung der Empirischen Polizeiforschung 2003 an der Polizei-Führungsakademie in Münster bestimmt waren. Eine ausführliche Besprechung de Buches findet sich unter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php. Karlhans Liebl (Hrsg.): Empirische Polizeiforschung V: Fehler und Lernkultur in der Polizei Schriften zur Empirischen Polizeiforschung Band 1, Verlag für Polizeiwissenschaft Frankfurt 2004. ISBN: 3-935979-45-2 19,90€
Die empirische Polizeiforschung in Deutschland entwickelt sich kontinuierlich. Erstmals 1999 und dann in jährlicher Folge finden in wechselnden Bundesländern Tagungen der ‚Empirischen Polizeiforschung' statt, die sich mittlerweile traditionell in ununterbrochener Folge bis heute als Forum des interdisziplinären Dialogs zwischen Polizeipraxis und Wissenschaft versteht. Karlhans Liebl stellt in einem Band Beiträge vor, die ursprünglich für die 5. Tagung der Empirischen Polizeiforschung 2003 an der Polizei-Führungsakademie in Münster bestimmt waren. Eine ausführliche Besprechung de Buches findet sich unter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php. Karlhans Liebl (Hrsg.): Empirische Polizeiforschung V: Fehler und Lernkultur in der Polizei Schriften zur Empirischen Polizeiforschung Band 1, Verlag für Polizeiwissenschaft Frankfurt 2004. ISBN: 3-935979-45-2 19,90€
14) Profiling und Fallanalyse in der Forensik
Mit neuen Kooperationen von Kriminalistik, Psychiatrie und Psychologie beschäftigt sich eine Tagung, die am 29. & 30. November in Frankfurt am Main stattfindet. Eine interdisziplinäre Veranstaltung für Berufsgruppen, die Profiling und Fallanalysen für ihre Arbeit nutzen, wie Psychiatrie, Psychologie, Kriminalistik, Rechtswissenschaften, Medizin, etc., die mit Profiling und Fallanalyse zu tun haben. Das genaue Konferenzprogramm findet sich unter folgendem Link: http://www.institut-psychologie-sicherheit.de/index.php?article_id=43
Mit neuen Kooperationen von Kriminalistik, Psychiatrie und Psychologie beschäftigt sich eine Tagung, die am 29. & 30. November in Frankfurt am Main stattfindet. Eine interdisziplinäre Veranstaltung für Berufsgruppen, die Profiling und Fallanalysen für ihre Arbeit nutzen, wie Psychiatrie, Psychologie, Kriminalistik, Rechtswissenschaften, Medizin, etc., die mit Profiling und Fallanalyse zu tun haben. Das genaue Konferenzprogramm findet sich unter folgendem Link: http://www.institut-psychologie-sicherheit.de/index.php?article_id=43
15) Online-Infoblätter zu Jugendhilfe, Jugendstrafverfahren und Polizei
Die "Clearingsstelle Jugendhilfe/Polizei" im Geschäftsbereich Soziale Räume und Projekte der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Walter May in Berlin stellt auf ihrer website diverse Infoblätter und Materialien zum Jugendstrafverfahren sowie zur Zusammenarbeit zwischen Polizei und Jugendbehörden zur Verfügung. Quelle: http://www.stiftung-spi.de/index_1.html
Die "Clearingsstelle Jugendhilfe/Polizei" im Geschäftsbereich Soziale Räume und Projekte der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Walter May in Berlin stellt auf ihrer website diverse Infoblätter und Materialien zum Jugendstrafverfahren sowie zur Zusammenarbeit zwischen Polizei und Jugendbehörden zur Verfügung. Quelle: http://www.stiftung-spi.de/index_1.html
16) "Mein Leben war schon immer grün-weiß!" Karikaturist, Dozent und Polizeibeamter
Wahrscheinlich hat fast jeder schon mal eine Karikatur von Jürgen Tomicek in einer Zeitung gesehen, denn "Tomicek", http://www.tomicek.de/ ,so sein Künstlername, veröffentlicht täglich in ca. 40 Zeitschriften in ganz Deutschland. Tomicek ist aber nicht nur mehrfach ausgezeichneter freischaffender Künstler, sondern auch Polizeibeamter im IAF NRW, und das nach eigenem Bekunden mit Leib und Seele. Mehr zum Karikaturisten unter http://www1.polizei-nrw.de/iaf/Start/article/Tomicek.html (von der website des Instituts für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW)
Wahrscheinlich hat fast jeder schon mal eine Karikatur von Jürgen Tomicek in einer Zeitung gesehen, denn "Tomicek", http://www.tomicek.de/ ,so sein Künstlername, veröffentlicht täglich in ca. 40 Zeitschriften in ganz Deutschland. Tomicek ist aber nicht nur mehrfach ausgezeichneter freischaffender Künstler, sondern auch Polizeibeamter im IAF NRW, und das nach eigenem Bekunden mit Leib und Seele. Mehr zum Karikaturisten unter http://www1.polizei-nrw.de/iaf/Start/article/Tomicek.html (von der website des Instituts für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW)
17) Kinder laut Studie nicht mehr so verängstigt wie noch 1994
Die Kinder in Deutschland haben laut einer Studie nicht mehr so viel Angst vor der Zukunft wie noch vor zehn Jahren. 40 Prozent der 6- bis 14-Jährigen äußerten in einer Langzeitstudie der R+V Versicherung Zukunftsängste, vor rund zehn Jahren waren es noch 56 Prozent. Mit Abstand am größten ist laut der Studie die Befürchtung der Kinder, dass Eltern und Geschwistern etwas Schlimmes passiert. Gleich danach folgt die Sorge um die eigene Person: Jedes zweite Kind hat große Angst vor sexuellem Missbrauch oder schwerer Krankheit. Wirtschaftliche und politische Themen hingegen haben laut der Studie kontinuierlich an Bedeutung verloren. http://www.ruv.de/de/presse/r_v_infocenter/studien/aengste_kinder_2006.jsp
Die Kinder in Deutschland haben laut einer Studie nicht mehr so viel Angst vor der Zukunft wie noch vor zehn Jahren. 40 Prozent der 6- bis 14-Jährigen äußerten in einer Langzeitstudie der R+V Versicherung Zukunftsängste, vor rund zehn Jahren waren es noch 56 Prozent. Mit Abstand am größten ist laut der Studie die Befürchtung der Kinder, dass Eltern und Geschwistern etwas Schlimmes passiert. Gleich danach folgt die Sorge um die eigene Person: Jedes zweite Kind hat große Angst vor sexuellem Missbrauch oder schwerer Krankheit. Wirtschaftliche und politische Themen hingegen haben laut der Studie kontinuierlich an Bedeutung verloren. http://www.ruv.de/de/presse/r_v_infocenter/studien/aengste_kinder_2006.jsp