Atlas unserer Zeit – Alastair Bonnett – Rezensiert von: Thomas Feltes

Bonnett, Alastair; Atlas unserer Zeit, 50 Karten eines sich rasant verändernden Planeten; 224 Seiten, durchgehend farbig illustriert mit 50 Weltkarten, Originalverlag: Aurum Press Ltd, London 2017, ISBN 978-3-8321-9930-2, 29.- Euro

Ein Buch mit einem ungewöhnlichen Format (25×30 cm), und ungewöhnlichem Inhalt. Die Erde bei Nacht hat sicherlich schon mal jeder gesehen, den ökologischen Fußabdruck jedes einzelnen, grafisch dargestellt, nicht unbedingt. Land, Luft und Meer einerseits, Mensch und Tier andererseits, und dann noch die Globalisierung. Zu diesen drei Themengruppen werden in dem Band Bilder und Grafiken vorgestellt, die man so kaum woanders findet. Gerade in einer von Bildern geprägten Zeit lohne es sich, sich auf dieses optische Abenteuer einzulassen, wobei die Texte eher erläuternd als analysierend sind. Aber das schadet nicht. Die Schwankungen des Meeresspiegels, weltweit dargestellt, lassen sich auch ohne Erklärung ebenso gut verstehen wie die Veränderungen der Niederschläge (Subsahara-Afrika minus 50% Mittelamerika plus 50%).

Kann man die weltweite Artenvielfalt, Asteroideneinschläge oder die Verschmutzung der Meere auf einer einzigen Karte darstellen? Wie macht man unsichtbare Phänomene wie Zuckerkonsum, Luftverkehr oder Twitterkontakte sichtbar? Moderne Satelliten und die aktuellsten geografischen Technologien machen es möglich, die Welt neu und unglaublich detailliert zu erforschen sowie die Ergebnisse anschaulich darzustellen. In dieser Hommage an die Entdecker früherer Zeiten werden sowohl ernsthafte Probleme als auch unterhaltsame Themen vorgestellt: So wird deutlich, wo sich durch die Klimaveränderungen Wüsten ausbreiten und Ozeane austrocknen, aber auch, in welchen Ländern Tee oder Kaffee bevorzugt wird und wo unsere Erde bei Nacht am hellsten leuchtet. Jede Karte offenbart einen wichtigen Bestandteil unserer Geschichte, Soziologie und natürlich der Geografie.

Fünfzig doppelseitige Karten zeigen die ganze Welt auf wunderschöne und nie gesehene Weise. Alastair Bonnett begleitet jede Karte mit spannenden Essays, die auch vermitteln, wie sich unser Planet im Laufe der Zeit verändert hat und wie er in der Zukunft aussehen könnte.

Ein Buch, das zum Selbstlesen ebenso geeignet ist wie zum Verschenken – und auch manches Wartezimmer schmücken dürfte.

Rezensiert von: Thomas Feltes