Security: Dialogue across Disciplines – Philippe Bourbeau

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Bourbeau, Philippe;
Security: Dialogue across Disciplines; Cambridge University Press, 2015, 284 Seiten, 19,99 Euro, ISBN: 9781107514737 (Taschenbuchausgabe) 59,99 Euro, ISBN: 9781107107403 (gebundene Ausgabe)

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Der vorliegende Sammelband bietet eine Analyse der Frage wie Sicherheitskonzepte von verschiedenen Disziplinen theoretisiert und studiert werden. Dabei ist das Ziel des Herausgebers[1] nicht nur die wachsende Vielfalt der Theorien und Ansätze untersuchen zu lassen, sondern auch einen multidisziplinären Dialog zu initiieren. Die Omnipräsenz des komplexen Konzepts Sicherheit in allen sozialwissenschaftlichen Disziplinen ist unumstritten.

Philippe Bourbeau reagiert mit seinem Werk „Security: Dialogue across Disciplines“ zeitgemäß auf die wachsende Notwendigkeit dieses Konzept abseits einer disziplinbegründeten Isolation zu erfassen und liefert eine bislang einmalige Sammlung an Artikeln, welche die Vorteile einer Forschungszusammenarbeit oder zumindest eines gemeinsamen Dialogs aufzeigen.

16 Autoren aus den Forschungsbereichen der Politikwissenschaft, Soziologie, Kriminologie, Psychologie, Philosophie, Anthropologie, Geographie, internationaler politische Ökonomie, internationaler Beziehungen etc. stellen ihre jüngste Arbeit im Bereich der Sicherheit vor, wobei der Schwerpunkt auf die vorherrschenden Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze innerhalb der Disziplinen, gelegt wird. Hierbei wird nicht nur renommierten Wissenschaftler,[2] sondern vereinzelt auch kürzlich graduierten Forschern die Gelegenheit gegeben, einen Beitrag zu liefern. Der Band profitiert hierbei von einer multinationalen Perspektive der Verfasser auf ihre Wissenschaften.[3]

Die insgesamt 10 Beiträge behandeln unter anderem die Evolution der Sicherheitskonzepte innerhalb der Disziplinen, bieten kritische Sichtweisen auf das traditionelle Verständnis von Sicherheit und zeigen zudem Widerstände gegen alternative und neue Ansätze auf. Den Autoren gelingt es dabei produktive Vergleiche anzustellen, die es dem Leser einerseits ermöglichen einen Überblick über den aktuellen Forschungstand anderer Disziplinen zu erhalten und andererseits eine Anregung zu finden über die Konzeptualisierung der eigenen Disziplin zu reflektieren.

Ein Disziplinen-übergreifender Dialog muss nicht zwangläufig sinnvoll sein, dessen ist sich auch der Herausgeber dieses Buches bewusst. In diesem Fall allerdings stellt eine multidisziplinäre Perspektive auf die Fragen wie, warum und von wem Sicherheit auf nationaler und internationaler Ebene konstruiert, institutionalisiert und etabliert wird, eine Bereicherung für den Sicherheits-Diskurs dar. Gleichzeitig wird deutlich wie ein Mono-Disziplinärer Ansatz ein umfassenderes Verständnis im Bezug auf Sicherheitskonzepte hemmen kann. Für diejenigen, welche solide Grundkenntnisse von Sicherheitskonzepten und -ansätzen mitbringen und sich vertieft mit einer disziplinübergreifenden state-of-the-art Forschung befassen möchte, ist das vorliegende Werk eine wertvolle Anregung.

[1] Dr. Philippe Bourbeau ist zeitweiliger Dozent an der Cambridge Universität in Großbritannien. Seine Expertise umfasst den Bereich der internationalen Sicherheit, der Migrationsforschung sowie der politische Soziologie.

[2] Wie beispielsweise Prof. Dr. Clifford Shearing von der Griffith University in Australien, Prof. Dr. Ronen Palan von der London Universität in Großbritannien und weitere Autoren, die sich in verschiedenen Fachbereichen einen Namen gemacht haben.

[3] Die Autoren arbeiten nicht nur an Forschungseinrichtungen und/oder Universitäten in Europa wie beispielsweise der Schweiz, Norwegen, Belgien, Großbritannien und den Niederlanden, sondern auch in den Vereinigten Staaten, Südafrika und Australien.

Rezensiert von: Eva Dinchel