Ulrich Brieler, Rainer Eckert (Hrsg.) – Unruhiges Leipzig.

Brieler, Ulrich, Eckert, Rainer (Hrsg.); Unruhiges Leipzig. Beiträge zu einer Geschichte des Ungehorsams in Leipzig; Leipzig, 2016, 524 S., ISBN  978-3-96023-049-6, 62,00 Euro.

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„Wir haben hier einen sehr militanten linken autonomen Teil … mit teilweise terroristischen Tendenzen“ (Leiter eines Polizeireviers in Leipzig).[1]

Rund 25 Jahre nach der friedlichen Revolution scheint Unruhe in Leipzig zu herrschen. Denn ein Jahr nach der Äußerung eines Leipziger Polizeiführers beschloss die örtliche Ratsversammlung[2], „ein Forschungsvorhaben zu den ‚Ursachen urbaner Gewalt in Leipzig‘ […] zu initiieren“ und am 19. Oktober 2016 veröffentlichte der Leipziger Universitätsverlag den Band „Unruhiges Leipzig“. Ist Leipzig eine unruhige oder gar rebellische Stadt?[3] Continue reading Ulrich Brieler, Rainer Eckert (Hrsg.) – Unruhiges Leipzig.

Walter Gropp; Bernd Hecker; Arthur Kreuzer; Christoph Ringelmann; Lars Wittek; Gabriele Wolfslast (Hrsg.); Strafrecht als ultima ratio, Gießener Gedächtnisschrift für Günter Heine

Gropp, Walter; Hecker, Bernd; Kreuzer, Arthur; Ringelmann, Christoph; Wittek, Lars; Wolfslast, Gabriele (Hrsg.);  Strafrecht als ultima ratio.[1], Gießener Gedächtnisschrift für Günter Heine.[2]; ISBN 978-3-16-154565-8, 412 Seiten, Tübingen (Mohr Siebeck) 2016, 109.- Euro

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Mit der Gedächtnisschrift, die im Andenken an Günter Heine von seinen „Gießener Weggefährten“ herausgegeben wurde, wird in 25 Beiträgen auf 412 Seiten an einen (Straf-)Rechts­wissenschaftler erinnert, „dessen reichhaltiges wissenschaftliches Œuvre, welches durch das Leitmotiv, das Strafrecht ernst zu nehmen, es gerade deswegen auf das Durchsetzbare und auf das Wesentliche zu begrenzen, es eben als ultima ratio zu verstehen, geprägt erscheint.“ Continue reading Walter Gropp; Bernd Hecker; Arthur Kreuzer; Christoph Ringelmann; Lars Wittek; Gabriele Wolfslast (Hrsg.); Strafrecht als ultima ratio, Gießener Gedächtnisschrift für Günter Heine

Maria do Mar Castro Varela, Paul Mecheril (Hg.) – Die Dämonisierung der Anderen. Rassismuskritik der Gegenwart.

Varela, Maria do Mar Castro, Mecheril, Paul (Hg.) (2016); Die Dämonisierung der Anderen. Rassismuskritik der Gegenwart.; 2016, Transcript Verlag Bielefeld, 204 Seiten.

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Die Behauptung, mittels Schweigegeboten und Tabus wie der Political Correctness, belogen und betrogen zu werden,  befördert „berechtigte Sorge“, Ressentiments und populistische Gegenbehauptungen im „Volk“. Das betrifft nicht ausschließlich konservativ bzw. recht sozialisierte Bevölkerungsgruppen, misstrauen beide Richtungen doch, wenngleich aus unterschiedlichen Perspektiven,  staatlichen Institutionen hinsichtlich ihres Umgangs mit  Migranten und Flüchtlingen. Continue reading Maria do Mar Castro Varela, Paul Mecheril (Hg.) – Die Dämonisierung der Anderen. Rassismuskritik der Gegenwart.

Norbert Nedopil – Jeder Mensch hat seinen Abgrund. Spurensuche in der Seele von Verbrechern

Nedopil, Norbert; Jeder Mensch hat seinen Abgrund. Spurensuche in der Seele von Verbrechern.[1]; ISBN: 978-3-442-31442-3, 318 Seiten, Goldmann Verlag, München, 2016, 19.99 €)

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Der Autor, Prof. Dr. med. Norbert Nedopil[2], ist forensischer Psychiater und Psychologe. Er leitete von 1992 bis September 2016 die Abteilung für Forensische Psychiatrie der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er berichtet in seinem im September 2016 vorgelegten, sehr lesenswerten ersten Sachbuch über seine langjährige berufliche Praxis als forensischer Gutachter und nähert sich dabei unter anderem den Fragen, wer wie und wann zum Mörder werden kann und ob es das Böse gibt? Continue reading Norbert Nedopil – Jeder Mensch hat seinen Abgrund. Spurensuche in der Seele von Verbrechern

Malla Nunn – Zeit der Finsternis

Nunn, Malla; Zeit der Finsternis; Ariadne Kriminalroman 1217, Argument-Verlag Hamburg, 2016, ISBN 978-3-86754-217-3, 299 S., 13.- €

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»Nunn ist eine Meisterin darin, die Unterdrückung noch in der leisesten Körpersprache darzustellen. Eine starke Schreibe, aus der der Duft des südlichen Afrikas aufsteigt.« Christiane Müller-Lohbeck, taz

Nach dem „Tal des Schweigens“ (hier besprochen im newsletter : polizeiwissenschaft) handelt auch dieser Roman wieder im zutiefst korrupten Apartheidstaat Südafrika. Das Jahr 1953 geht zu Ende, und fünf Tage vor Weihnachten wird im Johannesburger Villenviertel ein weißes Ehepaar überfallen und bewusstlos geprügelt. Dann verschwinden die Täter mit dem neuen Automobil der Familie. Die fünfzehnjährige Tochter hatte sich versteckt und blieb unversehrt. Der Vater erliegt noch in derselben Nacht seinen Verletzungen. Continue reading Malla Nunn – Zeit der Finsternis