Johannes Makepeace, Der Polygraph als Entlastungsbeweis. Grenzen, Probleme und Lösungen bei der Begutachtung von Aussagen im Strafverfahren. XII, 203 Seiten, Verlag Mohr Siebeck Tübingen 2022, ISBN 978-3-16-161813-0, 74.- Euro
Der Sachbeweis gilt als der Königsweg in einem Strafverfahren, doch wenn entsprechende Beweismittel nicht zur Verfügung stehen, spielt der Personenbeweis eine entscheidende Rolle. Kein Strafverfahren kommt ohne Aussagen von Opfern, Zeugen oder Angeklagten aus. Steht Aussage gegen Aussage, muss das Gericht entscheiden, wem es glaubt.
Normalerweise verlassen sich die Richter dann auf ihre (vermeintliche) Fähigkeit, Lügen zu erkennen oder sie beauftragen Sachverständige mit einer aussagepsychologischen Begutachtung. In dieser Arbeit wird eine technologische Lösung vorgeschlagen: Der Einsatz des Polygraphen (Lügendetektors), den es seit inzwischen fast 100 Jahren gibt und der vor allem in den USA zu trauriger Berühmtheit gelangt ist. Continue reading Johannes Makepeace, Der Polygraph als Entlastungsbeweis. Rezensiert von Thomas Feltes
Grenzen des formellen Strafrechts – mithin der StPO und anderer Regelungen – bei der Strafverfolgung und die landesrechtlichen Vorgaben im Falle einer präventiv-polizeilichen Tätigkeit zu berücksichtigen und einzuhalten. Die Idee, diese Materie(n) für Polizeibeamte im Ermittlungsdienst kompakt und verständlich zu präsentieren, stellt eine Herausforderung dar, der die Veröffentlichung (mehr als) gerecht wird. Dabei sei nur am Rande erwähnt, dass das Werk seit mehr als 65 Jahren mit diesem seinem Anspruch erscheint.
Buch in sein Repertoire aufgenommen. Dabei beschäftigt sich die Studie von Schmidt nicht nur mit „Wut“ bei und in der Polizei, sondern mit der Polizei insgesamt. Polizeiarbeit wird als emotionale Körperarbeit gesehen – ein wichtiger und oftmals übersehener Aspekt, den das Buch in den Vordergrund stellt. Das Werk ist die seit vielen Jahren überfällige Zustandsbeschreibung aus dem Innern einer Organisation mit Gewaltlizenz (Herrnkind/Scheerer) – und Pflichtlektüre für alle, die über Polizei reden oder schreiben.
didaktisch am besten zusagt. Im Studium und bei Qualifikationsarbeiten ist zudem eine gute Ausgangsbasis für weitere Literaturrecherchen gegeben. Neu in die Liste der Lehrbücher hat sich nun der „Grundriss“ von Dölling, Hermann und Laue im Springer-Verlag eingereiht.
auseinander. Sie behandelt damit Fragen, die, würde man den Nachweis des Experiments des US-Psychologen Benjamin Libet aus dem Jahr 1979 inzwischen durch die neuen bildgebenden Verfahren („Neuroimaging“, u. a. MRT, fMRT und PET, haben dabei mit ihren grafischen Belegen eine hohe Überzeugungswirkung) als absolut gegeben annehmen, von existentieller rechtsdogmatischer Bedeutung – nicht nur für die Strafrechtswissenschaft – sind.