Lena Posch, Polizeirelevante psychische Störungen. Kompaktwissen für Polizeistudium und –praxis. Boorberg-Verlag Stuttgart u.a. 2021, ISBN 978-3-415-06928-2, 144 S., 19,90 Euro
In den vergangenen Jahren häufen sich Fälle, in denen die Polizei im Einsatz Menschen tötet oder schwer verletzt, die psychische Störungen aufweisen oder sich in psychischen Ausnahmesituationen befinden. Polizeibeamt*innen sollten für die Konfrontatio
n mit psychisch gestörten Menschen sensibilisiert sein. Das Buch von Lena Posch[1] versucht, polizeirelevante psychische Störungen kompakt zu vermitteln[2] und richtet sich dazu primär an Polizeistudierende – aber nicht nur. Continue reading Lena Posch, Polizeirelevante psychische Störungen. Rezensiert von Thomas Feltes
strukturelle Fragen im Vordergrund standen (Stichworte: Gewaltmissbrauch, Rassismus, mangelnde Fehlerkultur), blieb die Frage nach den individuellen, d.h. persönlichen Faktoren, die polizeiliches (Gewalt-)Handeln wesentlich beeinflussen, im Hintergrund. Dabei ist jedes menschliche Handeln nicht nur von externen Faktoren beeinflusst, sondern ganz wesentlich von individuellen Merkmalen und Erfahrungen geprägt. Mit dieser Problematik beschäftigt sich das Buch von Laurence Miller, das in seiner umfassenden Darstellung der Thematik wohl als einmalig angesehen werden kann.
nd geht der Frage nach, warum es in manchen Ländern (hier Frankreich) zu Spannungen und gewaltsamen Revolten kommt und in anderen (noch) nicht. Im Besonderen interessiert die Autorin dabei, ob gewisse polizeiliche Handlungspraktiken, beispielsweise routinemäßig durchgeführte Identitätskontrollen, von jungen Menschen mit Migrationshintergrund als diskriminierend empfunden werden und Konsequenzen für deren Einstellung und Kooperation mit der Polizei haben.
Deutschland ist: dem Sportwettbetrug. Zum 01.01.2016 hat der Gesetzgeber die Vorschriften der §§ 265c und 265 d StGB geschaffen, mit denen sich die vorliegende Arbeit beschäftigt. Bestraft werden sollen demnach Spitzensportler*innen des organisierten Sports und diejenigen, die aus der sportlichen Betätigung unmittelbar oder mittelbar Einnahmen von erheblichem Umfang erzielen. Dabei ist schon hier unklar, was Spitzensportler sind, was „organisierter Sport“ und was „Einnahmen in erheblichem Umfang“ sein sollen, oder „was auch immer dies ist im diffusen Entlohnungssystem unterhalb des Berufssports heißen mag“. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Udo Steiner, von dem diese Aussage stammt, hat diese Formel als „eher geeignet für den Gesetzesvollzug durch Sozial- und Steuerbehörden und weniger durch die Organe der Strafverfolgung“ bezeichnet
andererseits aktuelle Ausprägungen der Ungleichheit zu beschreiben und analysieren. So nimmt er immer wieder den Umgang mit der Corona-Pandemie zum Anlass, zu kritisieren, in wessen Interesse Politik gemacht wird – nämlich zugunsten Hyperreicher und Unternehmen, zulasten Armer. Andererseits bezieht er auch die grundlegenden Ausführungen auf die aktuelle Situation, wenn er etwa den „schweinischen Kapitalismus“ (in Abgrenzung zum rheinischen Kapitalismus der 1990er) mit Lohn- und Sozialdumping, „skrupellose[r] Leuteschinderei und massenhafte[r] Tierquälerei“ (S. 81 f.) beschreibt und am Beispiel der massenhaften Covid-Infektionen im Schlachtbetrieb von Tönnies festmacht.