Stephanie Schmidt, Affekt und Polizei. Rezensiert von Thomas Feltes

Stephanie Schmidt, Affekt und Polizei. Eine Ethnografie der Wut in der exekutiven Gewaltarbeit. Transkript-Verlag Bielefeld 2023, 366 S., ISBN 978-3-8376-6241-2, 39.- Euro (print) 38,99 Euro (pdf).

Um es vorweg zu nehmen: Mit diesem Buch hat die Autorin ein für die Polizeiwissenschaft extrem wichtiges Werk vorgelegt – und der Transkript-Verlag ein weiteres herausragendes Buch in sein Repertoire aufgenommen. Dabei beschäftigt sich die Studie von Schmidt nicht nur mit „Wut“ bei und in der Polizei, sondern mit der Polizei insgesamt. Polizeiarbeit wird als emotionale Körperarbeit gesehen – ein wichtiger und oftmals übersehener Aspekt, den das Buch in den Vordergrund stellt. Das Werk ist die seit vielen Jahren überfällige Zustandsbeschreibung aus dem Innern einer Organisation mit Gewaltlizenz (Herrnkind/Scheerer) – und Pflichtlektüre für alle, die über Polizei reden oder schreiben. Continue reading Stephanie Schmidt, Affekt und Polizei. Rezensiert von Thomas Feltes

Dölling/Hermann/Laue, Kriminologie. Rezensiert von Thomas Feltes

Dieter Dölling, Dieter Hermann, Christian Laue, Kriminologie. Ein Grundriss. Springer-Lehrbuch, Berlin, Heidelberg, 2022, 490 S., Softcover ISBN 978-3-642-01472-7 (29,90 Euro), eBook ISBN 978-3-642-01473-4 (22,90 Euro).

An Lehrbüchern zur Kriminologie herrscht inzwischen kein Mangel[1], und das ist gut so. So kann sich jede/r Studierende das Lehrbuch aussuchen, dass ihr/ihm inhaltlich und didaktisch am besten zusagt. Im Studium und bei Qualifikationsarbeiten ist zudem eine gute Ausgangsbasis für weitere Literaturrecherchen gegeben. Neu in die Liste der Lehrbücher hat sich nun der „Grundriss“ von Dölling, Hermann und Laue im Springer-Verlag eingereiht. Continue reading Dölling/Hermann/Laue, Kriminologie. Rezensiert von Thomas Feltes

Hoppe, Amina, Gebundene Freiheit und strafrechtliche Schuld. Rezensiert von Holger Plank

Hoppe, Amina (geb. Hallmann)[1], Gebundene Freiheit und strafrechtliche Schuld. Zur Reformbedürftigkeit des Schuldbegriffs vor dem Hintergrund neurowissenschaftlicher Erkenntnisse[2], ISBN: 978-3-16-7155386-8, 183 Seiten, Mohr Siebeck, Tübingen, 2017, 59.- €.

Die Autorin setzt sich in ihrer an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena an­genommenen Dissertation mit dem „Aussageverhalten der neurowissenschaftlichen Forschung“[3] und möglichen Wirkungen dieser Forschungserkenntnisse auf die Straf­rechtswissenschaft, insbesondere auf den Schuldbegriff als Grundlage strafrechtlicher Zurechnung auseinander. Sie behandelt damit Fragen, die, würde man den Nachweis des Experiments des US-Psychologen Benjamin Libet aus dem Jahr 1979 inzwischen durch die neuen bildgebenden Verfahren („Neuroimaging“, u. a. MRT, fMRT und PET, haben dabei mit ihren grafischen Belegen eine hohe Überzeugungswirkung) als absolut gegeben annehmen, von existentieller rechtsdogmatischer Bedeutung – nicht nur für die Strafrechtswissenschaft – sind. Continue reading Hoppe, Amina, Gebundene Freiheit und strafrechtliche Schuld. Rezensiert von Holger Plank

Hilbert, Patrick / Rauber, Jochen: Warum befolgen wir Recht? Rezensiert von Holger Plank

Hilbert, Patrick[1] / Rauber, Jochen[2]: „Warum befolgen wir Recht?“ [3], ISBN: 978-3-16-156636-3, 302 Seiten, Mohr Siebeck Verlag, Tübingen, 2019, 74.- €.

Der Sammelband enthält neben der Einführung der Hrsg. zehn Beiträge, die aus einer „unter dem Dach“ des 1986 gegründeten interdisziplinären Internationalen Wissenschaftsforums der Universität Heidelberg (IWH) Veranstaltung im März 2018[4] hervorgingen. Gegliedert ist der Band in die vier Kapitel: Interdisziplinäre Grundlagen, Rechtsbefolgung jenseits des Staates, Juristische Perspektiven und Ansätze zur Effektuierung der Rechtsbefolgung. Continue reading Hilbert, Patrick / Rauber, Jochen: Warum befolgen wir Recht? Rezensiert von Holger Plank

Krause, Benjamin, Hate Speech. Strafbarkeit und Strafverfolgung von Hasspostings. Rezensiert von Holger Plank

Krause, Benjamin[1] „Hate Speech. Strafbarkeit und Strafverfolgung von Hasspostings“[2], ISBN: 978-3-406-79430-8, 114 Seiten, C. H. Beck, München, 1. Auflage 2022, 39.- €.

Benjamin Krause zählt zu den erfahrensten Strafverfolgern im digitalen Raum in Deutschland. Seit mehr als zehn Jahren ist er bei der ZIT (Fn. 1) tätig. Er vermittelt außerdem das Thema Cyberkriminalität, -kriminologie und -kriminalistik als Lehrbeauftragter an der Philipps-Universität in Marburg und ist u. a. Mitglied des Rats für Digitalethik der hessischen Landesregierung. In letztgenannter Funktion hat er sich 2022 u. a. auch mit den „Herausforderungen der digitalen Transformation für die Stabilität von Demo­kratie“ beschäftigt. Im gleichnamigen Thesenpapier des Rates nimmt das Thema „Hate Speech“ breiten Raum ein. Continue reading Krause, Benjamin, Hate Speech. Strafbarkeit und Strafverfolgung von Hasspostings. Rezensiert von Holger Plank