Geruchsspuren und Mantrailing – Hunde im Strafprozess

Die Möglichkeiten und Grenzen des kriminalistischen Einsatzes von (Polizei-)Hunden in den verschiedenen Phasen des Strafverfahrens beleuchten Heiko Artkämper, Leif Gerrit Artkämper und Kristina Baumjohann in der Kriminalistik (6/2015, S. 347-355). Dabei gehen sie den Fragen nach, was ein Hund nachweisbar riechen kann, wie belastbar konkrete, positive Anzeigen der Hunde sind und welchen Beweiswert das Anzeigeverhalten des Hundes später im Rahmen der strafrechtlichen Hauptverhandlung hat. Kritisch hinterfragt wird ein Urteil des LG Nürnberg, das 2012 entschied, positives Anzeigen von Spurensuchhunden reiche als alleiniges Beweismittel für die Anwesenheit von Verdächtigen am Tatort aus.

Rechts motivierte Mehrfach- und Intensivtäter auch aus unauffälligen Familienumfeldern

Die Taten und Opfer von rechten Mehrfachauffälligen und Intensivtätern untersuchte das Hannah-Arendt-Institut zwischen 2001 und 2011. Demnach entstammten rechte Täter keinesfalls nur strukturell zerrütteten oder problematischen, sondern vielmehr häufig unauffälligen Familien. Die Taten zeugen von einer starken Verinnerlichung rechter Denkfiguren und ihrer gewalttätigen Verhaltensskripten, so dass es aus der Sicht des Täters zum Tatzeitpunkt keiner weiteren Legitimierung, sondern nur noch eines weiteren Opfers bedurfte. Die Ergebnisse finden sich ausführlich in den Heften 6/2015 (S. 377-384) und 7/2015 (S. 427-433) der Kriminalistik.

Relationship between employment and reduced offending

It is unclear whether the financial aspects of employment or the social control that inheres in employment best explains the relationship between employment and reduced offending. This study examines the effects of employment as well as the different types of income support on crime. Random- and fixed-effects models show that for men, both work and income support are associated with a reduction in the rate of offending. The findings support both theories that stress the financial motivation for crime as well as theories that emphasize the importance of informal social control for reducing offending. VERBRUGGEN, J., APEL, R., VAN DER GEEST, V. R. and BLOKLAND, A. A. J. (2015), WORK, INCOME SUPPORT, AND CRIME IN THE DUTCH WELFARE STATE: A LONGITUDINAL STUDY FOLLOWING VULNERABLE YOUTH INTO ADULTHOOD*. Criminology. doi: 10.1111/1745-9125.12080

Neoliberale Gesellschaftssysteme kriminalpräventiv nicht überlegen

Unter dem Titel „Soziales Klima, Sanktionspraxis und Kriminalitätsvolumen – ein Nationenvergleich“ untersucht Karl-Ludwig Kunz die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Sozialklima, Gefangenenrate und Kriminalität gibt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass neoliberale Gesellschaftssysteme mit harter Sanktionspraxis sich nicht als kriminalpräventiv überlegen erweisen. Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Kriminologie 2, 2015, S. 18 ff.

Oral History of Criminology

The Oral History of Criminology Project intends to conduct, and make available, interviews on a continuing basis since 1995. The generous participation of major figures in criminology promises to yield an invaluable living account of criminology and its impacts. The interviews offer students the opportunity to hear criminology from a scholar’s own voice—including the voices of those who have since passed away. About 100 interviews are available, mostly with US-Criminologists. The only German representative is Hans-Jürgen Kerner. Source: http://www.oralhistoryofcriminology.org/ and for Hans-Jürgen Kerner: https://www.youtube.com/watch?v=lnubZzl2WfI&feature=youtu.be.