Buchbesprechungen

Frank Neubacher, Kriminologie, 4. Auflage 2020. Rezensiert von Thomas Feltes

Frank Neubacher, Kriminologie. 4. Auflage 2020, 270 S., Broschiert, ISBN 978-3-8487-4453-4, 25,90 Euro, e-book gleicher Preis.

Inzwischen in vierter Auflage erschienen, hat sich das Lehrbuch von Neubacher zu einem der Standardwerke für universitäre Kriminologie-Vorlesungen entwickelt – sicherlich auch deshalb, weil es aus einer solchen Vorlesung heraus entstanden ist. Auf rund 270 Seiten findet sich eigentlich alles, was man zum Thema „Kriminologie“ wissen muss, wenn auch natürlich nicht in der Tiefe und Breite, wie es andere, wesentlich umfangreichere Lehrbücher können. Allerdings „spielen“ die dann auch preislich in einer anderen Liga, und kaum ein Jura-Student wird sie sich zulegen (können). Continue reading Frank Neubacher, Kriminologie, 4. Auflage 2020. Rezensiert von Thomas Feltes

Mark Fahnert: Lied des Zorns. Rezensiert von Thomas Feltes

Mark Fahnert: Lied des Zorns. Piper, München, 12,99 Euro, E-Book 9.99 Euro, 432 Seiten, ISBN 978-3-492-06211-4

Wenn ein Verlag offensiv damit wirbt, dass der Autor Polizeibeamter ist und „mehrere Jahre … verdeckt als szenekundiger Beamter (ermittelte), bevor er bei der Autobahnpolizei im rasanten Einsatz seinen Dienst versah“ (Klappentext), dann wird man nicht nur als Kriminologe und Polizeiwissenschaftler stutzig. Auch als gestandener „Krimi-Leser“ ist man erst einmal skeptisch, wenn sich jemand, der das Handwerk des Schreibens nicht erlernt hat, diesem Genre zuwendet – zumal an wirklich guten Kriminalromanen eigentlich kein Mangel herrscht[1]. Continue reading Mark Fahnert: Lied des Zorns. Rezensiert von Thomas Feltes

Thomas-Gabriel Rüdiger, Petra Saskia Bayerl (Hrsg.): Cyberkriminologie. Kriminologie für das digitale Zeitalter. Rezensiert von Holger Plank

Thomas-Gabriel Rüdiger[1] / Petra Saskia Bayerl[2] (Hrsg.): Cyberkriminologie. Kriminologie für das digitale Zeitalter[3] (ISBN: 978-3-658-28506-7 [Print] / 978-3-658-28507-4 [eBook], 755 Seiten, Springer VS Verlag, Wiesbaden, 2020, 54,99 € als Softcover / 42,99 € als eBook)

Die beiden Herausgeber haben es nur zwei Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Sammelband zur „Digitalen Polizeiarbeit“ erneut geschafft, dem aktuell immer bedeutsamer werdenden, akademisch jedoch nach wie vor „zarten Plänzlein“ Cyberkriminologie in einem 755-seitigen Sammelband mit 27 Aufsätzen von insgesamt 50 Autoren den erforderlichen Boden zu bereiten. Das ist gut so, denn mit diesem sprichwörtlichen Wind nach langer Flaute in die schlaffen disziplinären Segel geblasen, leistet das Werk sicher seinen Beitrag, sodass die subkategoriale (cyber-)kriminologische „Brigg“ auch im akademischen Raum „Fahrt aufnehmen“ wird. Continue reading Thomas-Gabriel Rüdiger, Petra Saskia Bayerl (Hrsg.): Cyberkriminologie. Kriminologie für das digitale Zeitalter. Rezensiert von Holger Plank

Ulrich Eisenberg: Jugendgerichtsgesetz, bearbeitet von Ralf Kölbel. Rezensiert von Holger Plank

Ulrich Eisenberg[1]: Jugendgerichtsgesetz[2], bearbeitet von Ralf Kölbel[3]

ISBN: 978-3-406-73878-4, 1661 Seiten, C. H. Beck Verlag, München, Reihe „Beck‘ sche Kurzkommentare“, Band 48, 21. Auflage 2020, 109.- €)

Seit der ersten Auflage 1982 hat Ulrich Eisenberg den Beck‘ schen Kurz-Kommentar zum Jugendgerichtsgesetz bis zur 20. Auflage 2018 in alleiniger Bearbeitung zu einem über alle jugendstrafrechtlichen Professionen hinweg ge­schätzten und vielzitierten Standardwerk gemacht. Mit der 21. Auflage geht nun die Bearbeitung des Werkes auf Ralf Kölbel über, der auch schon die Bearbeitung des großen Lehrbuchs der „Kriminologie“ im Jahr 2017 von Hr. Eisenberg über­nommen hatte. Das ist schon einmal eine gute Nachricht, bleibt doch das beachtliche Werk somit sehr wahrscheinlich über viele weitere Auflagen erhalten. Nun harrt nur noch das letzte von Hr. Eisenberg mit unablässiger Akribie allein verantwortete große Werk, der Spezialkommentar zum „Beweisrecht der StPO“ (vgl. Fn. 1) der Übernahme der „Neu“-Bearbeitung, dann in der 11. Auflage. Continue reading Ulrich Eisenberg: Jugendgerichtsgesetz, bearbeitet von Ralf Kölbel. Rezensiert von Holger Plank

Jörg Kinzig: Noch im Namen des Volkes? Über Verbrechen und Strafe. Rezensiert von Holger Plank

Jörg Kinzig: Noch im Namen des Volkes? Über Verbrechen und Strafe[1] (ISBN: 978-3-280-05698-1, 124 Seiten, orell füssli Verlag, Zürich, 2020, 10.- €)

Jörg Kinzig[2] hat ein schmales, dennoch interessantes und in jedem Fall lesens­wertes „Büchlein“ – er selbst bezeichnet es als Essay (S. 9) – über Verbrechen und Strafe geschrieben. Darin widerlege er „mit dem Langmut eines Nachhilfelehrers Klischee um Klischee“, schreibt sehr zutreffend Wolfgang Janisch in der SZ vom 13.04.2020. Continue reading Jörg Kinzig: Noch im Namen des Volkes? Über Verbrechen und Strafe. Rezensiert von Holger Plank