Michael Kniesel: Kriminalitätsbekämpfung durch Polizeirecht. Rezensiert von Holger Plank

Kniesel, Michael[1]: „Kriminalitätsbekämpfung durch Polizeirecht – Verhinderung und Verhütung von Straftaten“[2] ISBN: 978-3-428-18601-3, 466 Seiten, Duncker & Humblot, Berlin, 2022, Reihe: Das Recht der inneren und äußeren Sicherheit (RS), Band 17, 109,90 €; auch als E-Book verfügbar, 98,90 €.

Michael Kniesel hat sich in unzähligen, stets sehr lesenswerten, mitunter streit­baren Beiträgen in Monographien, für Fachzeitschriften und Sammelbände mit dem dogmatischen Konzept und der Fortentwicklung des Polizeirechts kritisch auseinandergesetzt. Die titelgebende Konnotation, die gerade durch die jüngsten legislativen Entwicklungen im Polizeirecht des Bundes und vieler Länder hochaktuell ist, rundet das schon bislang umfangreiche gefahrenabwehrrechtliche Oeuvre Kniesels aus einer der Fortentwicklung der Rechtsmaterie etwas anderen dogmatischen Perspektive inhaltlich ab. Continue reading Michael Kniesel: Kriminalitätsbekämpfung durch Polizeirecht. Rezensiert von Holger Plank

Günter Frankenberg, Wilhelm Heitmeyer (Hg.): Treiber des Autoritären. Rezensiert von Thomas Feltes

Günter Frankenberg, Wilhelm Heitmeyer (Hg.): Treiber des Autoritären. Pfade von Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Campus-Verlag Frankfurt 2022, ISBN 9783593516073, 532 Seiten, 45.- Euro (auch als E-Book verfügbar)

Der Band beschäftigt sich mit der Frage, welche Wege autoritäre Entwicklungen im frühen 21. Jahrhundert genommen haben und welche Faktoren für dieser Entwicklung maßgeblich waren. Seine aktuelle Bedeutung ergibt sich auch aus der Tatsache, dass in den letzten beiden Jahrzehnten auch in westlichen Gesellschaften vermehrt autoritäre Versuchungen in Teilen der Bevölkerung sichtbar geworden sind. Zugleich haben sich autoritäre Bewegungen und Parteien in zahlreichen Ländern herausgebildet und an Einfluss gewonnen. Schließlich lassen sich in staatlichen Institutionen autoritäre Aktivitäten nachweisen, wozu rassistische Entwicklungen gehören (auch in der Polizei), die aktuell wieder einmal thematisiert werden, und an denen auch Führungskräfte beteiligt sind. Continue reading Günter Frankenberg, Wilhelm Heitmeyer (Hg.): Treiber des Autoritären. Rezensiert von Thomas Feltes

Niegisch / Thielgen, Einführung in die Vernehmungspraxis. Rezensiert von Leif G. Artkämper

Patrick Niegisch, Markus M. Thielgen, Einführung in die Vernehmungspraxis. Kompetenz – Konzept – Kommunikation, Kriminalistik, C.F. Müller GmbH, Heidelberg 2022, ISBN: 978 3 783 200 638, 340 Seiten, 30,00 Euro.

Informationsakquise ist für sämtliche Berufe mit Vernehmungs- und Befragungspraxis von täglicher und essenzieller Bedeutung. Polizeiliche Vernehmungen sind von einer professionellen – aber neutralen – Neugier geprägt, die sach- und personenbezogen ist und von einem kriminalistischen Denken dominiert wird. Wer fragt, bekommt Antworten – wer richtig fragt, bekommt überauffällig häufig auch die richtigen Antworten. Das Umfeld und die Fragen, die der Vernehmende stellt, steuern die Qualität der Antworten; Fragen und Antworten bilden eine Symbiose. Continue reading Niegisch / Thielgen, Einführung in die Vernehmungspraxis. Rezensiert von Leif G. Artkämper

Bert Lingnau, Singende Barsche. Lustige und bewegende Kriminalfälle aus Mecklenburg und Vorpommern. Rezensiert von Thomas Feltes

Bert Lingnau, Singende Barsche. Lustige und bewegende Kriminalfälle aus Mecklenburg und Vorpommern. Klatschmohn Verlag Bentwisch, ISBN 978-3-941064-89-8, Taschenbuch, 212 Seiten, 11,80 Euro

Das Buch mit dem für das Thema „Kriminalfälle“ ungewöhnlichen Titel beschreibt 62 authentische Kriminalfälle aus Mecklenburg und Vorpommern. Der Verlag wirbt dafür mit der Aussage: „Sie werden Tränen lachen über die Kreativität der Ganoven, ihre Zechgelage und den originellen Charme des Bösen. Einige Übeltäter schließen Sie vielleicht sogar in Ihr Herz“ – letzteres wäre dann nicht unbedingt politisch korrekt… Continue reading Bert Lingnau, Singende Barsche. Lustige und bewegende Kriminalfälle aus Mecklenburg und Vorpommern. Rezensiert von Thomas Feltes

Nadine Jukschat , Katharina Leimbach, Carolin Neubert (Hrsg.): Qualitative Kriminologie, quo vadis? Rezensiert von Ruth Sapelza

Nadine Jukschat , Katharina Leimbach, Carolin Neubert (Hrsg.): Qualitative Kriminologie, quo vadis? Stand, Herausforderungen und Perspektiven qualitativer Forschung in der Kriminologie. Beltz Juventa, Weinheim Basel, 2022. 239 Seiten, 29,95 €. Print ISBN 978-3-7799-6449-0; E-Book (PDF) ISBN 978-3-7799-5764-5

Motiviert von ihren wissenschaftsbiographischen Erfahrungen ist es der Autorinnen – Nadine Jukschat, Katarina Leimbach, Carolin Neubert – Anliegen, mithilfe dieses Sammelbandes die „qualitative Kriminologie“, vor allem in der Forschungslandschaft Deutschland, zu konturieren, sie folglich in einem Konzept zu verorten, damit sie „(…) in ihrer historischen und aktuellen Bedeutung sichtbar und auch präsenter (…)“ (S. 11) und damit unweigerlich auch gestärkt wird. Die Autorinnen wollen Begriffsarbeit leisten (vgl. S. 20) sowie für die Herausforderungen einer qualitativen Kriminologie sensibilisieren, indem sie „einen vertieften methodologischen Diskurs und Auseinandersetzungen mit den für qualitativ-kriminologische Forschung spezifischen Herausforderungen anstoßen“ (S. 19). So organisierten sie eine gleichlautende Tagung am KFN, starteten einen Publikationsaufruf und veröffentlichten diesen Sammelband, den sie selbst als „(…) Versuch einer Rekonstruktion des qualitativ-kriminologisch forschenden (Wissenschafts-)Feldes lesen – mit zentralen Forschungsgegenständen, Debatten und methodologischen Positionen im Sinne von Feldkonzepten.“ (S. 20). Continue reading Nadine Jukschat , Katharina Leimbach, Carolin Neubert (Hrsg.): Qualitative Kriminologie, quo vadis? Rezensiert von Ruth Sapelza