Steffen Mau, Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Rezensiert von Thomas Feltes

Steffen Mau, Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Suhrkamp-Verlag Berlin 2019, 2. Aufl. 2021, Broschur, 284 Seiten, ISBN 978-3-518-47092-3, 12.- Euro

Wenn ein Buch als „Bestseller“ vermarktet wird (wie hier), dann wird der wissenschaftlich orientierte Leser gerne vorsichtig. Eine Ausnahme davon stellt das Buch von Steffen Mau dar, das lesbar, lesenswert und wissenschaftlich substantiiert die Auswirkungen der Transformation auf das Leben in Ostdeutschland darstellt. Continue reading Steffen Mau, Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Rezensiert von Thomas Feltes

Elisa Hoven (Hrsg.), Das Phänomen „Digitaler Hass“. Rezensiert von Thomas Feltes

Elisa Hoven (Hrsg.), Das Phänomen „Digitaler Hass“. Ein interdisziplinärer Blick auf Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen. Nomos, Baden-Baden 2023, 202 Seiten, E-Book ISBN 978-3-7489-3039-6, Softcover broschiert ISBN ISBN 978-3-8487-8668-8, jeweils 59.- Euro.

Das Buch beschäftigt sich mit dem strafrechtlichen Umgang mit digitalem Hass und steht im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt unter der Leitung der Herausgeberin an der Universität Leipzig. Als „Hate Crime“ zuerst in den 1980er Jahren in den USA diskutiert, besteht das Phänomen schon seit vielen Jahrhunderten, und der Begriff wird längst auch in Deutschland verwendet. In den Jahren 2020 und 2021 wurde mit dem „Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität“ ein sog. Artikelgesetz verabschiedet, mit dem das Strafgesetzbuch, das Bundesmeldegesetz sowie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) geändert wurden. Nach verfassungsrechtlichem Streit wurden die Änderungen im StGB und im Meldegesetz und im Netzwerkdurchsetzungsgesetz danach dann bis 2022 umgesetzt. Continue reading Elisa Hoven (Hrsg.), Das Phänomen „Digitaler Hass“. Rezensiert von Thomas Feltes

Luka Breneselović, Die wissenschaftskritischen Zuordnungen von Franz von Liszt. Rezensiert von Holger Plank

Luka Breneselović[1] /: „Die wissenschaftskritischen Zuordnungen von Franz von Liszt – Ein Beitrag zum Verständnis der Modernen Schule des Strafrechts“ [2]. ISBN: 978-3-428-15978-0, 583 Seiten, Verlag Duncker & Humblot, Berlin, Schriften zur Rechtsgeschichte, Band 191, 2020, 119,90 € – E-Book verfügbar, 107,90 €.

Breneselović setzt sich beeindruckend tiefgreifend, methodisch diskursanalytisch und in kritischer Reflexion sowie epistemologischer Kategorisierung mit dem Menschen Franz von Liszt[3], seiner zeitgenössischen und provenienziellen Prä­gung, seinem Beitrag zu einer „Gesamten Strafrechtswissenschaft“ und der viel­fältigen – nicht nur zeitgenössischen – Kritik[4] an seinem Wirken und seinen Werken auseinander. Continue reading Luka Breneselović, Die wissenschaftskritischen Zuordnungen von Franz von Liszt. Rezensiert von Holger Plank

Jan-Philipp Küppers, Polizei als lernende Organisation. Rezensiert von Thomas Feltes

Jan-Philipp Küppers, Polizei als lernende Organisation. Systemisches Polizeimanagement in Planungspraxis, Entscheidungsfindung und Handlungsoptionen. Springer VS, Wiesbaden 2022, 485 Seiten, ISBN 978-3-658-35130-4. Softcover 54,99, e-book 42,99

Am Anfang, so der Autor in der Einleitung zu seinem Buch, stand „eine Irritation über die förmlich ins Auge springende Diskrepanz zwischen offiziellem Selbstverständnis und alltäglicher Realität; oder um es anders auszudrücken: zwischen öffentlicher Fremdwahrnehmung auf die Organisation der Polizei und der offensichtlich zunehmend größeren Schwierigkeit, polizeiinterne Probleme und kritische Vorfälle in einem guten selbstreflexiven Vermögen auch lösungsorientiert zu überprüfen und zu bearbeiten“ (S.1). Sehr vorsichtig formuliert Küppers hier eines der Grundprobleme der Polizei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten: die durch mangelnde Fehlerkultur bedingten Probleme in der Außendarstellung dieser Institution mit Gewaltlizenz. Continue reading Jan-Philipp Küppers, Polizei als lernende Organisation. Rezensiert von Thomas Feltes

Strafrecht als Risiko. Festschrift für Cornelius Prittwitz zum 70. Geburtstag. Rezensiert von Thomas Feltes

Strafrecht als Risiko. Festschrift für Cornelius Prittwitz zum 70. Geburtstag. Hrsg. von B. Brunhöber u.a., Nomos, Baden-Baden 2023, 844 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-8487-8549-0, 199.- Euro

Die Festschrift für Cornelius Prittwitz zum 70. Geburtstag ehrt nicht nur den Autor der bekannten Monographie über das Risikostrafrecht, sondern auch einen Wissenschaftler des Frankfurter Instituts für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie, der für eine rationale, am sog. „ultima ratio-Prinzip“ orientierte Kriminalpolitik eintritt. Prittwitz setzte und setzt sich für ein faires, die Grundrechte achtendes und schützendes Straf- und Strafverfahrensrecht ein. Die nationale und internationale Anerkennung, die der Geehrte sich erworben hat, kommt in über vierzig Beiträgen namhafter Autor*innen aus dem In- und Ausland zum Ausdruck. Continue reading Strafrecht als Risiko. Festschrift für Cornelius Prittwitz zum 70. Geburtstag. Rezensiert von Thomas Feltes